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Himmelspfade - Engel weisen uns den Weg

Himmelspfade - Engel weisen uns den Weg

Titel: Himmelspfade - Engel weisen uns den Weg Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Random House
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nicht selber aufgeben. Du musst dafür kämpfen, dass es dir wieder besser geht. Ich werde jeden Tag für dich zu Gott beten – ich gebe dich nicht auf. Ganz egal, was die Ärzte meinen oder was sonst irgendjemand sagt, du wirst es schaffen. Du kannst dein Leben zurückgewinnen. Aber du musst dafür kämpfen!«
    Ich schwieg einen kurzen Moment und betete über ihm. Sechs Heilengel standen um ihn herum. Sie hatten ihre Arme ausgestreckt und berührten jeden Körperteil. »Ich weiß, dass du mich hören kannst«, fuhr ich fort. »Ich weiß, dass du gehört hast, was ich gesagt habe, auch wenn du das nicht zeigen kannst. Du kannst es schaffen, aber du musst kämpfen.«
    Seine Eltern beteten neben mir, und die Tränen liefen ihnen über das Gesicht. Sie hatten den Ärzten geglaubt und wagten nun nicht mehr zu hoffen. Dabei wollten sie so gerne glauben, dass ihr Sohn wieder gesund werden konnte. Ich begleitete sie zu ihrem Auto und betete dabei immer noch darum, dass Conor wieder gesund werde.
    Einige Zeit später – es waren etliche Monate, vielleicht auch ein Jahr vergangen – riefen Conors Eltern mich an, um mir zu sagen, dass sie mit Conor gerne noch einmal vorbeikommen würden. Er war ein völlig anderer Mensch. Er saß zwar immer noch im Rollstuhl, aber er konnte die Arme und den Kopf bewegen. Und er konnte mit stockender Stimme sprechen, etwas undeutlich zwar, aber ich konnte ihn gut verstehen. Er sagte: »Ich habe Sie damals gehört, Lorna. Innerlich habe ich geschrien. Sie waren die Einzige, die sehen konnte, dass ich nicht nur dahinvegetierte. Sie haben mir Hoffnung geschenkt.«
    Das Sprechen strengte ihn sehr an, deshalb machte er eine kleine Pause. Ich lächelte ihm zu, als er weitersprach. »Sie haben mir den Glauben an mich selbst zurückgegeben und mir den Mut verliehen, meinen Körper dazu zu zwingen, dass er reagiert. Danke. Ich weiß, dass ich wieder gesund werde. Beten Sie auch weiterhin für mich?« Ich betete noch einmal über ihm, während sich einige Heilengel um ihn herum versammelten. Dann segnete ich ihn.
    Seither habe ich Conor noch mehrfach gesehen – jedes Mal ging es ihm ein wenig besser. Zum letzten Mal sah ich ihn vor etwa einem Jahr in der Grafton Street in Dublin. Lachend und Hand in Hand mit einer jungen Frau ging er auf der Straße entlang. Er schien ohne Beeinträchtigung zu laufen. Nichts deutete mehr auf seinen schrecklichen Unfall hin. Er sah mich nicht. Sein Schutzengel zeigte sich mir und schenkte mir ein strahlendes Lächeln. Ich weiß nicht, ob ich diesen jungen Mann je wiedersehen werde. Ich bete immer noch für ihn und bitte um Heilung und um alles, was er in seinem Leben braucht.

Kapitel 5
    Ich beschließe umzuziehen
    Ein knappes Jahr nach Joes Tod hatten Christopher und Owen beide das College abgeschlossen und arbeiteten ganz in der Nähe von Maynooth, wo wir wohnten. Ruth war im letzten Schuljahr und sollte im kommenden Juni ihren Abschluss machen. Im Leben aller drei war gerade sehr viel los, und vorerst wohnten alle noch zu Hause bei mir.
    Als ich eines Tages nach dem Wäscheaufhängen wieder ins Haus kam, erschien der Engel Hosus neben dem Telefon in der Küche. Ich freute mich, ihn zu sehen.
    »Lorna, in ein paar Minuten wird das Telefon klingeln«, sagte er. »Oma Brennan wird dran sein. Sag ihr, dass du sie gerne nächsten Sonntag besuchen würdest.« Hosus hatte kaum ausgesprochen, da klingelte es auch schon. Natürlich war es Oma Brennan. Wir unterhielten uns ein paar Minuten und legten dann auf. Hosus war immer noch da und saß jetzt am Küchentisch. Ich setzte mich neben ihn. »Die ganze Familie ist zum Abendessen nach Johnstown eingeladen, Hosus. Und dann wollen wir miteinander das alte Bauernhaus anschauen.«
    »Wenn die Jungs und Ruth heute Abend nach Hause kommen, dann sprich mit ihnen über deinen Plan, nach Johnstown umzuziehen«, sagte Hosus. »Bestehe darauf, dass sie mit dir das Bauernhaus besichtigen, damit sie sehen, in welchem Zustand es ist. Es wird alles klappen, ganz egal, wie schwierig und unmöglich es zuweilen erscheinen mag.« Dann verschwand Hosus.
    Meistens kamen meine älteren Kinder zu verschiedenen Zeiten nach Hause, aber an diesem Abend gaben sie sich nacheinander die Klinke in die Hand. Wir setzten uns an den Tisch und aßen den Eintopf, den ich gekocht hatte. Megan hatte bereits zu Abend gegessen, saß im Wohnzimmer und sah sich eine Zeichentrickserie im Fernsehen an.
    Während wir am Tisch saßen, öffnete sich das Licht um die

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