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Himmelspfade - Engel weisen uns den Weg

Himmelspfade - Engel weisen uns den Weg

Titel: Himmelspfade - Engel weisen uns den Weg Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Random House
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besichtigten die beiden das Bauernhaus und untersuchten alles. Dabei wollte ich ihnen nicht im Weg sein. Danach sprach Tony allein mit mir und meinte, Eddie sei eine gute Wahl. Sein Preis sei vernünftig, und er könne einen Großteil der anstehenden Arbeiten selbst erledigen, auch wenn ich später noch einen Installateur und einen Elektriker benötigte. Ich war begeistert. Endlich kam Bewegung in die Sache. Ich hatte jemanden gefunden, der die Arbeiten am Haus durchführen konnte!
    Eddie konnte allerdings erst in ein paar Wochen anfangen, weil er zuvor noch einen anderen Auftrag erledigen musste. Das war prima, denn so hatten wir Zeit, das Haus auszuräumen, bevor er anfing. Ich wollte sehen, ob ich noch etwas von den alten Möbeln in dem Bauernhaus retten konnte, denn mir gefallen alte Sachen. Am darauffolgenden Wochenende fuhr ich mit Megan und Christopher wieder hin, und wir übernachteten in einer Pension ganz in der Nähe. Ein paar Dinge konnte ich immerhin bergen: einen Schrank, ein paar Kommoden und zwei Marmor-Waschtische. Einen Töpfchenhalter aus Holz verwandelte ich sogar in einen kleinen Schemel. Nur zu gerne hätte ich noch mehr gerettet, aber das meiste war so sehr vom Holzwurm zerfressen, dass es bereits auseinanderfiel. Was wir gerettet hatten, stellten wir in einen großen Schuppen neben dem Haus, wo ich alles sofort gegen den Holzwurm behandelte.
    Wann immer es ihm möglich war, arbeitete Christopher übers Wochenende am Haus. Zu den aufwendigen Arbeiten gehörte das Auswechseln der Holzstürze über allen Fenstern. Als wir damit anfingen, forderte Christopher mich dazu auf, ein Stück aus dem Sturz herauszubrechen, als ob er ein Laib Brot wäre. Ich schaute ihn verwundert an und fragte mich, wie um alles in der Welt das möglich sein sollte. Ich brach ein Stück aus dem Holzsturz heraus, genauso wie man einen Brocken weiches Brot abbricht, und zu meiner Überraschung zerbröselte es in meinen Händen. Auch die anderen Holzstürze waren morsch, daher mussten wir sie entfernen und durch Fensterstürze aus Beton ersetzen. Das war eine sehr schwierige Aufgabe, denn die Betonstürze waren mindestens drei Meter lang und extrem schwer. Ein Freund half Christopher zwar, aber die Arbeit ging trotzdem sehr langsam voran. Immer wenn ein Betonsturz eingezogen wurde, waren die Engel noch aufmerksamer als sonst. Sie hielten auch mich dazu an, besonders gut aufzupassen. Ich sah fünf Engel bei den beiden Jungs, die ihnen halfen, einen Sturz anzuheben. Mir war nicht ganz wohl dabei, Christopher und seinem Freund bei dieser Arbeit zuzuschauen, aber gleichzeitig war es tröstlich zu wissen, dass auch die Engel ein wachsames Auge auf sie hatten.
    Eines Tages schaute ich wieder einmal zu, als neue Fensterstürze eingezogen wurden. Da sagte ein Engel zu mir: »Lorna, geh hinter das Haus! Dort wartet der Engel Hosus auf dich.« Ich stieg durch ein Fenster nach draußen und kletterte über Berge von Schutt. Dabei sah ich Hosus bereits neben dem Haus stehen. Wie üblich sah er wie ein altmodischer Lehrer aus, und sein Umhang flatterte im Wind. Er lächelte erst und lachte mich dann aus – ich war über und über voller Staub. Dann sagte er: »Deine Stiefel sehen viel zu groß für dich aus, Lorna.«
    In diesem Moment verlor ich das Gleichgewicht und rutschte aus, aber Hosus fing mich auf. »Danke, Hosus. Ich brauche zu allem anderen wirklich nicht auch noch blaue Flecken und Kratzer«, sagte ich. Wir setzten uns auf den Schutt und unterhielten uns eine Zeitlang. Dabei erzählte ich ihm von meinen Sorgen. »Wenn Christopher und sein Freund im oberen Stockwerk arbeiten, wird es sehr gefährlich. Dort gibt es keinen Boden, auf dem sie stehen können. Sie stehen lediglich auf Brettern, die über die Balken gelegt worden sind.«
    Hosus nahm meine Hand. »Mach dir keine Sorgen, Lorna. Wir werden alles tun, was wir können, und dafür sorgen, dass nichts schiefgeht.« Hosus erfüllte mich mit innerer Ruhe. Dann hörte ich ein Auto auf der Zufahrtsstraße, und Hosus verschwand. Nur ein einziges Mal haben die Jungs beim Arbeiten im oberen Stockwerk den Halt verloren, aber sie konnten sich irgendwie fangen. Ich weiß, dass es mit der Hilfe der Engel geschah. Ich war unglaublich froh, als alle Betonfensterstürze eingezogen waren und diese Arbeit abgeschlossen war.
    Im Stall – der zum großen Wohnzimmer des Hauses werden sollte – war das Herausreißen des Bodens eine entsetzliche Arbeit. Man musste einen Meter tief graben. Die

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