Himmelspfade - Engel weisen uns den Weg
hatte hervorragende Arbeit geleistet und eine Holzleiter angefertigt, über die wir nach oben kamen. Sie wirkte stabil, aber dennoch war es nur eine Leiter, und es ging hoch hinauf.
Maura stieg als Erste die Leiter hoch, gefolgt von Christopher und Megan. Megan war sehr ängstlich. Ich sprach ihr auf dem Weg nach oben Mut zu und ging hinter ihr hinauf. »Mami, ich habe Angst, ich falle runter«, schluchzte sie. Ich versicherte ihr, dass ich sie gut festhielt. Auch Christopher beruhigte sie von oben. Als sie am Ende der Leiter angekommen war, packte er sie und hob sie auf die Holzbretter. Zwei Bretter führten vom Ende der Leiter zum Zimmer. Rechts und links davon ging es steil abwärts. Bis zum Zimmer waren es etwa 25 Schritte. Christopher ermahnte Megan, sehr vorsichtig zu sein und nie alleine dort entlangzugehen. Die Brennan-Kinder folgten uns ohne Zögern auf der Leiter nach oben, ganz so als würden sie so etwas jeden Tag machen. Als ich ins Zimmer kam, war ich überrascht, wie groß es war. Der Handwerker hatte gute Arbeit geleistet. Die provisorischen Fenster waren toll, auch wenn es an den Rändern ein wenig zog. Die Kinder rannten im Zimmer herum und spielten. Maura wies ihre Mädchen an, auf Megan aufzupassen, dann gingen wir wieder hinunter, um das Auto zu entladen. Als wir zur Tür hinausgingen, warf ich einen Blick zurück. Megan und die Brennan-Kinder saßen auf dem Boden und spielten ein Klatsch-Spiel. Um sie herum erschien ein Engelkreis. Lächelnd schloss ich die Tür hinter mir.
Das Zelt und all die anderen Dinge nach oben zu schaffen, war schwierig und beängstigend. Unaufhörlich sprach ich mit den Engeln und bat sie um Hilfe. Endlich hatten wir alles oben. Die Kinder freuten sich sehr, als sie das Zelt aufbauen konnten. Allmählich wurde es dunkel, und wir legten die Matratze samt Kissen und Decken ins Zelt. Es sah sehr gemütlich aus. Maura wollte ihre Kinder nach Hause bringen, bevor es zu dunkel wurde, um gefahrlos über die Holzbretter und die Leiter hinunterzukommen. Ich nahm eine Taschenlampe aus einer Kiste mit. Als wir aus dem Zimmer gingen, fragte Megan Christopher, wo er im Zelt schlafen wolle. Als ich die Tür schloss, zwinkerte Christopher mir zu. Dann fuhr ich Maura und die Kinder nach Hause. Auf der Rückfahrt zum Bauernhaus hielt ich an und blieb ein paar Minuten auf der Zufahrt stehen. Inzwischen war es stockfinster, und nur durch das Schlafzimmerfenster schimmerte ein schwaches Licht. Es sah sehr einladend aus. Ich war glücklich. Als ich aus dem Auto stieg, schaltete ich meine Taschenlampe an und kletterte dann die Leiter hoch. Ich warf einen Blick auf Megan. Sie war eingeschlafen. Christopher flüsterte mir zu: »Es war gar kein Problem, als ich ihr erklärt habe, dass ich nicht dableibe. Sie hat eingesehen, dass ich nach Maynooth zurückmuss, weil ich am Morgen wieder arbeiten muss. Ich werde so oft vorbeikommen und euch besuchen, wie ich nur kann.« Dann umarmte er mich und griff nach seinem Helm. Dabei sagte er mir noch, ich solle die Tür hinter ihm abschließen. Ich hörte, wie er auf den Brettern entlangging und die Leiter hinunterstieg. Dann blickte ich aus dem Fenster und winkte ihm zum Abschied. Ich sah ihm nach, bis das Licht seines Motorrads verschwunden war. Da spürte ich, dass ein Engel mich an der Schulter berührte. Es war der Engel Hosus. Mit einem strahlenden Lächeln sagte er: »Jetzt lebst du also in einem hübschen, gemütlichen Zelt in einem Zimmer, Lorna. Jetzt brauchst du nur noch ein Lagerfeuer und einen Campingtopf mit kochendem Wasser für Tee.«
»Gute Idee«, sagte ich, zündete den kleinen Kocher an und füllte unseren Campingtopf mit Wasser aus einer Flasche. Meine erste Tasse Tee in meinem neuen Zuhause! »Hier gefällt es mir wirklich gut, Hosus. Hier fühle ich mich zu Hause«, sagte ich zu ihm, und wir unterhielten uns eine Zeitlang. Dann sah Hosus nach Megan. Schließlich sagte er mir, ich brauche etwas Schlaf, und verschwand. Vorsichtig kroch ich ins Zelt, um Megan nicht aufzuwecken. Ich muss innerhalb von Sekunden eingeschlafen sein.
Die Arbeiten am Bauernhaus gingen in meiner Anwesenheit entschieden schneller voran. In einer stürmischen Nacht im Juli heulte der Wind ums Haus. Das alte Bauernhaus hatte viele Winkel und Ritzen, und der Wind veranstaltete einen schrecklichen Lärm. Da weckte mich ein Engel: »Megan geht es nicht gut, Lorna. Sie hat Fieber. Du musst sie zu Maura bringen. Nimm sie hoch und leg sie dir über die
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