Himmelspfade - Engel weisen uns den Weg
Abendessen, in ihr Zimmer zu gehen und zu spielen, da ich mit ihren großen Geschwistern reden wollte. Als wir bei einer Tasse Tee am Tisch saßen, sagte ich ihnen, dass es für Megan und mich nun an der Zeit sei, nach Johnstown zu ziehen. Am kommenden Samstagmorgen würden wir fahren. »Mam, einer von uns muss mitkommen«, protestierte Christopher.
»Nein«, erwiderte ich, »das muss ich mit Megan allein machen. Es ist bereits alles mit Maura Brennan und ihrer Familie abgesprochen. Wir werden zuerst bei ihnen vorbeischauen und mit ihnen zu Mittag essen. Von dort aus fahren wir dann mit Zelt und Luftmatratze ausgerüstet zum Bauernhaus.«
Ruth sagte lachend, sie würde am liebsten bei der ersten Gelegenheit zu uns kommen, um zu sehen, wie es war, im Zimmer in einem Zelt zu wohnen. Owen meinte besorgt: »Ihr habt doch nur einen kleinen Gaskocher. Wie wollt ihr euch denn etwas kochen?« Ich erzählte ihm, dass wir jederzeit bei den Brennans zu Mittag essen konnten. Wir sprachen dann noch darüber, welch ein Glück es war, so gute Freunde und so liebe Menschen ganz in der Nähe zu haben.
Ein wenig später eröffnete ich Megan, dass wir am kommenden Wochenende umziehen würden. Sie hüpfte vor Freude. Sie konnte es kaum erwarten, dass es Samstag wurde und sie in einem Zelt schlafen durfte. Sie rannte zu ihren Geschwistern, um es ihnen zu erzählen. Auch ich freute mich auf den Umzug, denn er würde mir genauso guttun wie Megan, das wusste ich.
Die Woche war schnell vorüber. Am Freitagabend stand alles gepackt im Flur, damit wir es am Samstagmorgen gleich ins Auto laden konnten. In der Nacht schlief ich vor lauter Abschiedsschmerz nicht besonders gut. Christopher, Owen und Ruth fehlten mir jetzt schon. Und ich machte mir Sorgen, weil sie als junge Erwachsene ohne Eltern nun auf eigenen Beinen stehen mussten. Ich wälzte mich im Bett hin und her und betete immer wieder. In meinem Kummer rief ich: »Oh ihr Engel, bitte lasst mich schlafen.« Da spürte ich, dass ein Engel auf meinem Bett saß, und drehte mich um. Es war der weibliche Engel Amen. »Hör auf, dir Sorgen zu machen, Lorna«, sagte sie. Dann streckte sie die Hand aus und berührte meine Augen. »Schließ jetzt die Augen, du musst schlafen.« Und das tat ich dann auch. Das Nächste, woran ich mich erinnere, ist, dass es acht Uhr war und ich mich zuerst bei Amen bedankte. Beim Frühstück sagte Christopher zu mir: »Es ist mir egal, was du meinst. Ich werde mit meinem Motorrad hinter euch herfahren, und dann treffen wir uns bei den Brennans.« Ich wehrte mich nicht gegen seinen Vorschlag. Um ehrlich zu sein, war ich in gewisser Weise sogar erleichtert.
Um zehn Uhr war das Auto beladen, und es gab endlose Umarmungen. Christopher, Owen und Ruth hatten Tränen in den Augen. Sie hielten sie zurück, um Megan nicht zu beunruhigen. Megan freute sich, dass Christopher mitkam. »Du kannst auch im Zelt schlafen«, bot sie ihm an. Ich bedeutete Christopher, nichts darauf zu sagen. Da hob Owen Megan hoch in die Luft, wirbelte sie herum, und alles war vergessen. Schließlich setzte Owen Megan ins Auto und schnallte sie in ihrem Sitz fest. Ruth öffnete das Tor, und als wir davonfuhren, sah ich im Rückspiegel, dass die drei am Tor standen und uns winkten. In diesem Augenblick öffnete sich das Licht um ihre Schutzengel. Es war ein wunderbarer Anblick, und er erfüllte mich mit der Zuversicht, dass es ihnen allen gut gehen würde. Wir waren etwa eine Stunde unterwegs, als Christopher uns mit seinem Motorrad überholte. Als wir bei den Brennans ankamen, spielten die Kinder im Garten und erwarteten uns bereits. Christophers Motorrad stand schon in der Einfahrt. Wir wurden sehr herzlich begrüßt. Nach dem Mittagessen trugen Maura und die Kinder die Luftmatratze zum Bauernhaus. Dazu nahmen sie die Abkürzung über das Feld hinter ihrem Haus. Christopher brachte es tatsächlich fertig, das Zelt in meinem Auto zu verstauen. Es passte knapp und nur mit viel Drücken hinein, aber jede Menge Engel kamen ihm zu Hilfe. Als ich beim Bauernhaus ankam, erwarteten Maura und die Kinder mich schon. Ich trat durch die provisorische Tür in das Zimmer, das wir bis heute »den Stall« nennen. Eddie hatte sich große Mühe gegeben, es einigermaßen aufzuräumen, aber es stand immer noch voller Baumaterialien. Hohe Holzstapel, Rohre aller Größen und Formen, Säcke mit Zement, Eimer mit Nägeln und jede Menge Werkzeug lagen herum. Ich lächelte. Der Engel Michael hatte recht behalten. Eddie
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