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Himmelspfade - Engel weisen uns den Weg

Himmelspfade - Engel weisen uns den Weg

Titel: Himmelspfade - Engel weisen uns den Weg Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Random House
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die Glassplitter warfen Lichtreflexe auf sein Gesicht. Kaphas war extrem groß, und die Decke im Flur schien verschwunden zu sein. Von ihm ging eine wunderschöne, sanfte, bezaubernde Musik aus. Es war faszinierend.
    »Hallo Lorna«, sagte Kaphas mit seiner sanften Stimme. »Bist du so weit? Hast du alles gepackt? Dieses Wochenende wirst du mit Megan nach Johnstown ziehen. Ohne Wenn und Aber, Lorna!« Er lächelte, als wollte er sagen, dass es für ihn bereits beschlossene Sache sei. Er schaute zu Megan hinaus, die immer noch mit ausgebreiteten Armen im strömenden Regen im Kreis herumrannte. »Zeig Megan noch öfter, wie man das Leben genießt. Denk daran, wie wir dich als Kind gelehrt haben, dich über das Licht und die Energie des Regens zu freuen.«
    Ohne zu zögern, setzte ich die Einkaufstaschen im Flur ab und rannte wieder zu Megan in den Regen hinaus. »Komm, wir spielen noch ein Spiel.« Ich fasste ihre rechte Hand und berührte dann nur ihre Fingerspitzen. »Leg den Kopf zurück, schau zum Himmel und lass die Augen weit offen!« Megan war ganz aufgeregt. Sie genoss den Regen auf ihrem Gesicht, und ihre Augen strahlten. Da kam Kaphas zu uns und fasste mich bei der rechten und Megan bei der linken Hand. So tanzten wir im Kreis herum wie beim Ringelreihen. Um uns herum wirbelte das Leben – das Licht und die Lebendigkeit des Regens, Energie, die vom Himmel fällt. Ich konnte sehen, wie einzelne Regentropfen langsam auf meine Augen zukamen. Das Licht und die Lebendigkeit des Regens berührten uns, und zugleich wirbelte die Energie des Lebens um uns herum. Es war unglaublich.
    Während ich mich so drehte und mit weit geöffneten Augen in den Regen hinaufschaute, verspürte ich einen Schlag. Mir stockte der Atem, denn meine Seele verließ meinen Körper. Normalerweise sitzt meine Seele wie die aller anderen Menschen auch im Körper und füllt ihn ganz aus. Wenn sie daraus hervortritt, geschieht etwas Spirituelles. Wenn das passiert, kann ich meine Seele vor mir sehen. Dieser Anblick erfüllt mich mit großer Freude und einer tiefen inneren Ruhe – mit der Gewissheit, dass Gott für alles sorgt. Ich habe keine Ahnung, ob noch irgendjemand seine eigene Seele sehen kann.
    Wenn ich das Privileg habe zu sehen, wie die Seele eines anderen Menschen hervortritt, dann sehe ich sie meist nur ein ganz kleines Stück hervorkommen. Zum größten Teil bleibt sie im Körper. Ich kann mich nur an eine einzige Ausnahme erinnern. Es war kurz bevor mein Vater starb. Da wurde mir gezeigt, wie sich seine Seele vollständig über seinen Körper erhob. Dabei war sie mit einer goldenen Kette an seinem Körper verankert.
    Ich weiß immer noch nicht genau, warum meine Seele damals heraustrat. Ich kann nur vermuten, dass die Engel versuchten, mich wieder mit dem Leben zu verbinden, dass sie mir helfen wollten, wieder heil zu werden und die Freuden des Lebens zu genießen. So plötzlich, wie der Regen gekommen war, hörte er auch wieder auf! Und ebenso plötzlich kam die Sonne heraus. Wir hörten auf, uns zu drehen, und blieben einen Augenblick lang stehen. Megan stand vollkommen still und rührte sich nicht. Sie war wie in Trance, ihre Augen wirkten riesengroß. Kaphas stand hinter Megan und berührte ihren Kopf, dann wurde alles wieder normal.
    »Mam, hast du das strahlende Licht in den Regentropfen gesehen, die vielen Farben? Die Regentropfen waren riesig!«, stieß Megan voller Begeisterung hervor.
    Ich lächelte. »Das war das Licht der lebendigen Energie des Regens, der dich berührt hat.« Natürlich hatte Megan nichts Ungewöhnliches an mir bemerkt. Sie wollte das Spiel unbedingt noch einmal spielen, aber ich sagte ihr, nun sei es an der Zeit, hineinzugehen und uns abzutrocknen. Sie rannte ins Haus. Ich wandte mich Kaphas zu. »Hab vielen, vielen Dank«, sagte ich aus tiefstem Herzen. Da tat Kaphas etwas, was Engel nicht sehr häufig tun. Er ging auf mich zu und wurde dabei langsam unsichtbar. Dann stieg er zu den Wolken auf, und dabei hörte ich Musik. Ich konnte sie so lange hören, bis er vollkommen verschwunden war. Ich weiß, dass er das für mich getan hat, und ich dankte ihm erneut aus ganzem Herzen. Als ich mich umdrehte, sah ich Megan in der Haustür stehen. Ich habe Kaphas nie gefragt, ob er zugelassen hat, dass Megan einen kurzen Blick auf ihn erhaschen oder seine Musik hören konnte. Vielleicht frage ich ihn eines Tages einmal.

Kapitel 8
    Engelsfüße leuchten mir auf dem Weg
    An diesem Abend bat ich Megan nach dem

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