Himmelspfade - Engel weisen uns den Weg
Minuten lang besuchen.«
Ich schaute Michael an und brach in Tränen aus. »Ich hoffe, das sind Freudentränen«, sagte er lächelnd. Alle Engel verschwanden, und ich war allein im Zimmer. Im nächsten Moment sah ich ein Licht vor dem Fenster. Dort stand Joe. Langsam kam er mit offenen Armen auf mich zu. Er sah so aus, wie er als junger Mann ausgesehen hatte, und war völlig gesund. Er leuchtete hell. Ich war außer mir vor Freude. Er nahm meine Hand und umarmte mich dann. Ich verspürte eine tiefe innere Ruhe. Ich wollte für immer in seinen Armen bleiben.
»Lorna«, sagte Joe, »ich möchte, dass du stark bist und das Leben führst, das Gott sich von dir wünscht. Wenn du mich brauchst, wird dein Schutzengel zulassen, dass ich bei dir sein darf, aber ich werde dich nicht mehr in den Arm nehmen können – bis wir uns im Himmel wiedersehen. Denke immer daran, dass ich dich liebe. Sag den Kindern, dass ich sie lieb habe und im Geiste immer bei ihnen bin.«
Dann löste Joe sich aus der Umarmung, hielt mich an beiden Händen und sagte: »Lass zu, dass ein anderer Mann in dein Leben tritt, und lass zu, dass er dich liebt.« Bevor er wieder verschwand, sagte er noch: »Fröhliche Weihnachten, Lorna.«
»Das ist das schönste Weihnachtsgeschenk, das man bekommen kann«, sagte ich in den leeren Raum hinein. Ich war so glücklich. Ein paar Minuten lang blieb ich einfach stehen und dachte, welch ein Geschenk Joes Umarmung für mich war. Dann ging ich langsam den Flur entlang. Dort begegnete ich Ruth, die schon gedacht hatte, ich sei eingeschlafen. Unten verpackten die Kinder Geschenke. Ich gesellte mich zu ihnen. Etwa eine Stunde später gingen wir zu Bett, und als ich die Augen schloss, dankte ich Gott für diesen wunderbaren Tag.
Am Weihnachtsmorgen weckte mich eine aufgeregte Megan mit einem Weihnachtsstrumpf voller Süßigkeiten in der Hand. Danach weckte sie die anderen, und wir gingen alle hinunter – das heißt, wir stiegen natürlich die Leiter hinab. Ruth war sogar noch früher aufgestanden als Megan und hatte die Lichter am Christbaum angeschaltet. Der Stall sah fantastisch aus. Überall saßen Engel. Ich wünschte mir, meine Familie hätte sehen können, was ich sah.
Megan schrie auf vor Freude, als sie sah, dass der Weihnachtsmann ihr ein Fahrrad gebracht hatte. Und er war so klug gewesen, dass er Stützräder, einen Helm und Knieschoner gleich mit dazugelegt hatte. Megan setzte sich sofort auf das Fahrrad und fuhr – unterstützt von ihrem Bruder – von einem Ende des Stalls zum anderen. Dann verkündete Ruth, nun sei es an der Zeit, die übrigen Geschenke auszupacken. Sie war genauso aufgeregt wie ihre kleine Schwester. Nacheinander öffneten wir die Geschenke und umarmten jeweils denjenigen, von dem das Geschenk stammte.
Bis zum Nachmittag spielten wir einige Gesellschaftsspiele und verbrachten die Zeit mit viel Spaß und Gelächter. Owen rief an, um uns fröhliche Weihnachten zu wünschen. Er fehlte uns, aber ihm ging es ganz offensichtlich hervorragend. Er zog uns ein wenig mit dem strahlenden Sonnenschein auf, den er genoss, während bei uns recht kaltes und trübes Wetter vorherrschte.
Um 16 Uhr setzten wir uns an den großen alten Tisch im Stall, der wunderschön geschmückt war, und sagten Dank. Wir wünschten auch Joe fröhliche Weihnachten. Er fehlte uns allen sehr. Und obwohl ich am Vorabend von seinem Geist in den Armen gehalten worden war und das als großes Geschenk empfand, spürte ich nun doch ganz stark, wie sehr ich ihn vermisste. Es fühlte sich falsch an, unser erstes Weihnachten mit der ganzen Familie im neuen Haus zu feiern, ohne dass er dabei war. Aber wir hatten ein wunderbares Essen, das wir alle ausgiebig genossen – und Ruth schmeckte ganz besonders die Himbeer-Sahne-Creme, die ich als Nachtisch zubereitet hatte. Der Rest des Tages und auch die folgenden Tage verliefen sehr fröhlich, und Megan wurde ziemlich gut im Fahrradfahren. Sie übte auf der kleinen Zufahrtsstraße zum Haus, und ihr Bruder half ihr dabei.
Nach vier Tagen fuhren meine größeren Kinder wieder nach Hause. Es waren wunderschöne Weihnachten gewesen. Ich genieße diese besondere Zeit immer sehr, da dann die Familie und Freunde zusammenkommen. Aber dieses erste Weihnachten in Johnstown war etwas ganz Besonderes gewesen. Nun hatte ich endlich das Gefühl, dass das Bauernhaus in Johnstown unser Zuhause war.
Kapitel 10
Zeugin von Jesu Geburt
Ich lerne ständig mehr über die Engel und ihr Wirken in der
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