Himmelspfade - Engel weisen uns den Weg
Weise gingen sie dadurch etwas respektvoller mit dem Tempel um.
Ich wandte mich wieder dem großen Engel zu. Er sagte, er sei vom Engel des ägyptischen Volkes gesandt worden, um mir eine Botschaft zu überbringen. Die Botschaft war schlicht: »Dieser Tempel gehört nicht nach Amerika. Er muss nach Ägypten zurückgebracht werden!« Ich fühlte mich sehr krank und schwach und wollte mich setzen, aber die Engel untersagten es mir. Ich sah, dass einige Leute bei einem wassergefüllten Graben saßen, der um den Tempel herumführte, und fragte die Engel, ob ich mich zu ihnen setzen könne, aber sie verneinten abermals. Schließlich bat ich sie, Jean zu suchen und ihr zu sagen, dass es an der Zeit war, diesen schrecklichen Raum zu verlassen. Das müssen sie wohl getan haben, denn kurz danach erschien Jean und schlug vor, in einem Café eine Tasse Tee zu trinken. Ich war enorm erleichtert, als ich gehen konnte.
Auf dem Weg zum Café ging ich zur Toilette. Dort befragte ich den Engel Michael zu dem, was ich gesehen hatte, und zu der Botschaft, die der riesengroße Engel mir überbracht hatte. Michael erklärte mir Folgendes: Wenn die Wurzeln eines Landes ausgerissen und in ein anderes Land gebracht werden, dann gerät das beraubte Land aus dem Gleichgewicht, und es entsteht infolgedessen ein Ungleichgewicht auf der ganzen Welt. Der Völkerengel Ägyptens wollte den Tempel wiederhaben, um die an Ägypten angrenzenden Länder zusammenzuführen. (Ich werde zu gegebener Zeit mehr über die Völkerengel sagen. Für den Moment müssen Sie lediglich wissen, dass es sehr mächtige Engel sind, die von Gott dazu ausersehen wurden, über die Bedürfnisse eines bestimmten Landes zu wachen.) Ich verstand nicht ganz, was Michael meinte, also erklärte er es mir ein wenig genauer. Dieser Tempel und weitere Kulturschätze in anderen Ländern gehören zurück nach Ägypten. Das Erbe Ägyptens und der angrenzenden Länder muss ihnen zurückgegeben werden, damit sie ein tieferes Verständnis und eine größere Wertschätzung für die Kultur des jeweils anderen entwickeln können. Dieses Verständnis kann helfen, Spaltungen zwischen Ländern zu beseitigen, und zu mehr Frieden im Nahen Osten führen. Michael zufolge müssen die Ägypter ihre Vergangenheit wiederbekommen, damit sich ihnen eine Zukunft eröffnet. Außerdem haben mir die Engel gesagt, dass der Tempel, den ich in dem Museum gesehen habe, der Tempel von Dendur, irgendwann nach Ägypten zurückgebracht wird. Wann das sein wird, sagten sie mir allerdings nicht.
Die Amerikaner brauchen die Vergangenheit anderer Kulturen nicht, um sich aufzuwerten. Sie sind in mancher Hinsicht weiter fortgeschritten als andere Völker. Sie setzen sich aus einer Mischung von Menschen unterschiedlicher Nationalitäten zusammen, und diese sind zu einem neuen Volk verschmolzen. Amerika muss seine besonderen Qualitäten dadurch zeigen, dass es den ägyptischen Tempel zurückgibt und damit die Unabhängigkeit und Stärke dieses neuen Volkes unter Beweis stellt. Den Amerikanern sind besondere Aufgaben zugedacht worden, auch wenn viele Menschen auf der Welt das nicht gerne hören. Sie sind von einer besonders mächtigen Engelgruppe aus der ganzen Welt zusammengeführt worden. Diese kraftvollen Engel haben Amerikas Entwicklung vorangetrieben. Die Menschen, die nach Amerika gingen, wurden bis zu einem gewissen Grad »auserwählt«, auch – so seltsam das klingen mag – diejenigen, die als Sklaven dorthin verschleppt wurden. Die Engel haben Menschen aller Nationalitäten auf diesem einen Kontinent zusammengeführt, damit sich das Schicksal der Menschheit erfüllen kann. Deshalb wurde mir gesagt, ich solle diese besonderen Engel die »Engel der amerikanischen Zusammenführung« nennen.
Die Engel der amerikanischen Zusammenführung unterscheiden sich deutlich von anderen Engeln. Zum ersten Mal habe ich sie hier in Irland gesehen, als ich noch ein Kind war. In Amerika sah ich sehr viele. Sie haben alle eine männliche, soldatenähnliche Gestalt. Sie tragen eine Rüstung, die ihre Beine bedeckt. Diese Rüstung ist silberfarben mit einem dunkleren, zinnähnlichen Einschlag. Auf der Brust tragen die Engel ein großes Wappen wie ein Schild. Es hat eine dunkelblaue Farbe und ist mit einem Zeichen versehen, das ich nicht richtig beschreiben kann. Um ihre Stirn ist ein Band geschlungen, das unter ihrem Haar verschwindet. Offenbar haben sie alle dunkles Haar, wobei die Länge variiert. Allerdings war es bisher nie
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