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Himmelspfade - Engel weisen uns den Weg

Himmelspfade - Engel weisen uns den Weg

Titel: Himmelspfade - Engel weisen uns den Weg Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Random House
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Gabriel.
    »Ich verstehe«, sagte ich und deutete auf einen verschmutzten Fuß meiner Puppe. »Lena ist hier in der Werkstatt in eine Öllache gefallen, und egal wie viel Mühe ich mir auch gebe, es lässt sich nicht mehr abwischen.« Ich schaute zu Gabriel auf und fügte hinzu: »Aber ich weiß trotzdem, dass meine Puppe keine Seele hat.«
    »Die Seele dieser Babys kann nicht verunreinigt werden«, sagte Gabriel. »Wenn du ein bisschen älter bist, Lorna, werde ich dir mehr darüber erzählen.« Und damit verschwand er.
    Seitdem war mir Gabriel noch etliche Male begegnet, und immer hatte sein Erscheinen etwas mit den leuchtenden Babys zu tun gehabt. Daher war ich gespannt, was Michael mir nun hier im Schuppen in Johnstown sagen würde. Er sah mich lächelnd an: »Ich werde dir gleich etwas ganz Besonderes zeigen, Lorna.« Mit diesen Worten verschwanden die Nebengebäude, und wir waren von einem Dunst umgeben. Michael veränderte sein menschliches Erscheinungsbild in das eines mächtigen Erzengels. Der Erzengel Michael zeigte sich mir extrem groß mit einer goldenen Krone auf dem Kopf, die wie die Sonne strahlte. Er trug lose fallende Gewänder in Weiß und Gold, und um die Taille hatte er einen goldenen Gürtel mit einer schwarzen Schnalle gelegt. An den Füßen trug er Zehensandalen, deren Bänder mehrfach über Kreuz um seine Beine gebunden waren. Auf jedem Fuß befand sich außerdem ein goldenes Kruzifix. In seiner linken Hand hielt er einen prächtigen Schild mit einem Wappen darauf. Der Schild sah dreidimensional aus, als handelte es sich nicht nur um einen, sondern um viele hundert Schilde. In der Rechten trug Michael ein riesiges Schwert mit einem goldenen Griff in Form eines Kruzifixes, das oben am Knauf mit roten und grünen Smaragden besetzt war. Die Klinge des Schwertes leuchtete und schimmerte in Gold und Silber. Michaels Haar war schulterlang und bewegte sich wie in einer sanften Brise. Seine saphirblauen Augen strahlten Liebe und Frieden aus, und auf seinem Gesicht lag ein Lächeln, das ich nur als ein Lächeln des Himmels bezeichnen kann.
    Michael sah herrlich mächtig aus. Seine Erscheinung ähnelte sehr derjenigen, die er mir einmal in dem Cottage in Maynooth gezeigt hatte. Damals hatte er mir das Gebet Deiner Heilengel* geschenkt, das bereits sehr vielen Menschen geholfen hat. Der einzige erkennbare Unterschied zu seiner damaligen Erscheinung bestand darin, dass er damals eine Schriftrolle mit dem Gebet in der Hand hielt, wohingegen er dieses Mal Schwert und Schild trug. Ich fühlte mich sehr sicher, als ich ihn so mit Schwert und Schild sah. Ich wusste, dass ich rundum beschützt war, was immer auch geschehen mochte.
    * Das Gebet Deiner Heilengel finden Sie auf Seite 374.
    In dem Dunst um uns herum erschien ein extrem helles Licht mit einem Tor darin, doch Gabriel konnte ich nicht erkennen.
    »Warum kann ich Gabriel nicht sehen?«, fragte ich Michael.
    »Das wirst du gleich, Lorna, aber vorher muss ich dir noch sagen, dass er nicht nur ein Engel, sondern ein Erzengel ist.«
    Das verschlug mir den Atem. Ich wusste, dass Michael ein Erzengel war, und hatte das auch irgendwie akzeptieren können, aber nie hätte ich erwartet, dass ich hier auf der Erde noch einem zweiten Erzengel begegnen durfte.
    Ich schaute zu dem hellen Licht, das wie ein geöffnetes Tor aussah. Da kam ein weiteres Licht auf mich zu, das immer größer wurde. Es war, als schaute ich ins Universum und als sähe ich den Mond Tausende von Meilen zurücklegen und dabei innerhalb dieses Torlichts immer näher kommen. Dann stand der Erzengel Gabriel im Licht des Tores, umgeben von purpurroten Lichtern – so ähnlich wie der Mond, aber Milliarden Mal imposanter. Er sah völlig anders aus, als er sich mir früher gezeigt hatte. Ich weiß bis heute nicht, warum er sich mir in dieser mächtigen, strahlenden Gestalt zeigen wollte. Sein Gesicht war wunderschön. Es erinnerte mich an einen sehr hellen Vollmond. In dem Gesicht waren zwei riesengroße strahlende Augen zu sehen, rund wie Untertassen, in denen sich das Wesen der Liebe und des Mitgefühls spiegelte. Tief in seinen Augen konnte ich sehen, wie die Seiten eines wunderschönen Buches umgeschlagen wurden. Sein Gesicht schien in zwei Hälften geteilt zu sein, so wie die Seiten eines aufgeschlagenen Buches durch den Falz geteilt werden.
    Für mich ist der Erzengel Gabriel ein Sinnbild für das Buch des Lebens – und das spiegelte sich in seiner Erscheinung wider. Es war, als wäre er

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