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Himmelsschatten

Himmelsschatten

Titel: Himmelsschatten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michael Cassutt , David S. Goyer
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für ihn tun?
    Und über ihre Mutter sprach überhaupt keiner mehr.
    Außerdem passierte gerade noch etwas anderes, das sie viel spannender fand.
    Der Hauptschirm im Center hatte die Landung der Destiny gezeigt, und nun wechselten die Bilder zwischen verschiedenen im Grunde nutzlosen Aussichten auf gekippte Landschaften und tiefste Schwärze. Rachel sah, wie das Kamerateam an der Konsole arbeitete. Alle wollten unbedingt sehen, wie Tea und die anderen sich dem Schiff näherten.
    Okay. Allerdings konnte man auf dem kleineren Schirm vier verschiedene Nachrichtensendungen verfolgen, doch lediglich Rachel interessierte sich dafür.
    Zu schade. Denn Mr. Weldon, Mr. Kennedy und so gar Dr. Jones und dieser Bynum-Typ hätten sonst mitbekommen, dass dieses Bangalore-Objekt nicht nur rotierte, sondern tatsächlich alles, was sich ringsum befand, aufsaugte!
    Das Houston-Objekt blieb noch verborgen, teilweise wegen der Wolke aus Dreck und Trümmerstücken, aber auch weil gerade ein tropischer Regenguss niederrauschte, das Geschenk der Golfküste an den Sommer.
    Nichtsdestoweniger verrieten Rachel die Aufnahmen von den verschiedenen Kommentatoren – alle hatten die Augen weit aufgerissen und fuchtelten mit den Armen –, dass da etwas Irres passierte.
    Einen Moment lang tat es ihr leid, dass sie ihren Tablet im Grab ihrer Mutter verscharrt hatte. Aber sie bereute es wirklich nur einen flüchtigen Augenblick lang.
    Sie wollte besser sehen und besser hören können. Deshalb verließ sie die Galerie und marschierte dreist in die Mission Control. Dort setzte sie sich auf einen freien Stuhl an einer der vorderen Konsolen an der rechten Seite, von wo aus sie einen freien Blick auf die Nach richteneinspielungen genießen konnte.
    Sie war ein vierzehn Jahre altes Mädchen. Allein ihre Anwesenheit in der Mission Control war unnormal … aber weil sie fast zwei Tage lang dort herumgehangen hatte, war sie quasi unsichtbar geworden. Keiner der verbliebenen Männer – und die eine Frau – nahmen noch von ihr Notiz.
    Weldon schaltete die Nachrichten über Bangalore ein. »Hat jemand eine Ahnung, was in Gottes Namen da vorgeht?«
    CapCom Travis Buell, der, nachdem die Verbindung mit Bangalore abgerissen war, abkommandiert wurde, die TV -Nachrichten zu beobachten, sagte: »Sie beschreiben die Aufschlagstelle in Bangalore als eine Art Trichter.«
    Weldon, Jones und die anderen umringten Buell zurzeit, sodass Rachel nicht alles mitbekam, was gesagt wurde. Aber die Leute waren eindeutig aufgeregt; Bynum zeigte andauernd auf eine der Wände, während Weldon mit gemäßigteren Gesten auf eine andere Ecke deutete.
    Sie diskutierten über das Houston-Objekt.
    Die Kommentatoren in den TV -Nachrichten beschäftigten sich immer noch mit Bangalore. »… als würde es Material einsammeln«, meinte jemand. »Keiner kam nahe genug heran, um es zu bestätigen, aber die Rotation erzeugt so etwas wie einen Strudel … in Ermangelung eines treffenderen Ausdrucks. Es scheint, als ob Erdreich, Gras, Trümmer, Luft … als ob alles hineingesogen würde.«
    Jemand anders – der Moderator, erinnerte sich Rachel – war von der Idee nicht begeistert. »Wenn es Material einsaugt, was hält es davon ab, sagen wir, einen ganzen Brocken von Indien in sich hineinzusaugen?«
    »Nun, sofern dieser Brocken nicht aus superdichter Materie besteht …«
    »… und es kein winziges Schwarzes Loch ist …«, steuerte eine dritte Person bei.
    »… was wir noch nie beobachten konnten …«
    »… genauso wenig haben wir jemals einen Brocken aus superdichter Materie gesehen …«
    Der Moderator rastete aus. »Leute, bitte! Das hier ist keine Kantinendiskussion im CalTech!«
    Der erste Sprecher, der offenbar logischer dachte, sagte daraufhin: »Falls wir es hier nicht mit irgendeiner exotischen Materie zu tun haben, kann dieses Objekt nicht mehr als ein paar Tonnen oder ein Dutzend Tonnen absorbieren oder ›einsaugen‹. Es hat nicht den Anschein, als handele es sich um – ich weiß auch nicht – eine Art von Weltvernichtungswaffe.«
    Der zweite Sprecher konnte nicht widerstehen: »Kommen Sie, David, wir haben keinen blassen Schimmer, was zum Teufel das ist.«
    Aus dem TV erfuhr man nichts Brauchbares. Vielleicht war es eine Kombination aus den vier TV -Bildern, zusammen mit Übermüdung und den geheimnisvollen Worten ihrer Mutter. Aber plötzlich wusste Rachel Stewart, dass sie die Mission Control verlassen musste.
    Sie stand von ihrem Stuhl auf und stahl sich, immer noch

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