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Himmelsschatten

Himmelsschatten

Titel: Himmelsschatten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michael Cassutt , David S. Goyer
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Natalia zu, »du hattest recht.«
    Sie erschrak, als sie seine Stimme hörte, und blickte hoch. »Ich fühle mich immer noch gut.«
    »Hast du was Interessantes entdeckt? Ist das Ding nun ein Lebewesen oder eine Maschine?«
    »Beides, denke ich …« Sie unterbrach sich und starrte in einer Weise an Zack vorbei, die ihm nicht gefiel.
    »Siehst du irgendwas, Natalia?«
    »Ja.« Er konnte sie kaum verstehen. »Im Bienenstock tut sich was.«
    Ihm blieb gar nichts anderes übrig, als sich umzudrehen.
    Ein paar der kleineren Zellen im Bienenstock waren nun transparent … und die Formen darin ließen sich klar erkennen. Zack bemerkte in der Nähe eine Erhebung im Boden, die es ihm erlauben würde, näher an das Gebilde heranzukommen, und langsam stieg er den Hang hinauf.
    Bald war er der Struktur so nahe, dass er mit der Hand in die nächste Wabe hätte fassen können, wenn er es gewollt hätte.
    Aber er hatte nicht die Absicht, irgendetwas zu berühren. Der Inhalt der Zellen bestand aus großen, grünlich braunen Beuteln, die pulsierten, als seien sie lebendig.
    Natalia schloss zu ihm auf. »Was könnte das deiner Meinung nach sein?«
    »Tja, es scheint, als würden wir zuschauen, wie sich Leben entwickelt«, mutmaßte Zack. »Nur ein paar Milliarden Mal schneller, als man es vielleicht erwartet hätte.«
    »Und was ist das Ziel dieser Evolution?«
    »Nun, das angestrebte Endprodukt, nehme ich an, wie auch immer es aussehen mag.«
    »Was könnte das wohl sein? Hoffentlich nicht noch mehr Wächter. Warte …« Natalia deutete in eine andere Zelle, in der sich der Reifeprozess des darin enthaltenen »Beutels« dem Ende zu nähern schien. »Mein Gott, weißt du, wonach das aussieht?«
    »Ja.« Der Beutel glich nun einem in Zellophan eingewickelten menschlichen Körper.
    »Das gefällt mir überhaupt nicht!«, murmelte Natalia.
    Zack schwankte zwischen Abscheu und einem an Ehrfurcht grenzenden Staunen. Um so etwas erfahren zu dürfen, hatte er die Sterne und Planeten studiert … deshalb war er Astronaut geworden.
    Er wollte die Geheimnisse des Universums ergründen … Zeuge werden von nie gesehenen Wundern.
    Natalia trat den Rückzug an und stieg den Hügel hinunter, weg von den Zellen. »Natalia …«, rief Zack mit unsicherer Stimme. Jeder Instinkt in ihm drängte ihn, wegzulaufen, sich zu verstecken.
    Dann blickte er zurück auf den Beutel, der an eine menschliche Gestalt erinnerte … zwei Beine, ein Torso, zwei Arme, ein Kopf. Die Form war kleiner als der Wächter. Sie hatte ungefähr Zacks Größe.
    Die Hände waren mit vier Fingern und einem Daumen ausgestattet.
    Plötzlich wand und krümmte sich die Gestalt, die Hände krallten sich in das durchsichtige Material, das ihr »Gesicht« bedeckte. Zack unterdrückte den Impuls zu helfen …
    Doch seine Hilfe war gar nicht nötig. Auf einmal war das »Gesicht« frei.
    Es war nicht nur ein menschliches Antlitz, es war sogar ein Gesicht, das er kannte.
    Während der letzten acht Stunden hatte Zack Stewart mehr bizarre Bilder gesehen, als die meisten Menschen in ihrem ganzen Leben zu sehen bekamen. Zum Teufel, er war mit mehr Beweisen für außerirdisches Leben konfrontiert worden als irgendjemand anderer in der gesamten Geschichte der Menschheit.
    Aber was er jetzt in der Wabe des Bienenstocks erblickte, war so unerwartet und abstrus, dass im Vergleich dazu sämtliche Wunder im Innern Keanus geradezu banal wirkten.
    Das Gesicht, das er nun klar und deutlich erkennen konnte – braune, sich langsam öffnende Augen, ein aufgerissener, nach Luft schnappender Mund –, war das seiner toten Frau Megan.

DRITTER TEIL
    » IN EINER
DUFTENDEN NACHT «

1
    »Die Crew Systems Division gibt bekannt: Wir haben Commander Stewarts Umgang mit dem Rover NICHT GENEHMIGT . Während des Trainings gab es EINE EINZIGE Diskussion zwischen den Ingenieuren und der Crew bezüglich der Masse des Rovers und des Gravitationsschwerpunkts. Das komplette Fahrzeug in einen Krater zu werfen war NICHT Gegenstand der Diskussion, noch wurde es gebilligt.«
    ENTWURF EINER NOTIZ VOM LEITER
DER JSC CREW SYSTEMS DIVISION
    »Jemand kommt raus!«
    Harley Blake blickte hoch, als Sasha Blaine zu kreischen anfing. »Immer mit der Ruhe«, sagte er, während er versuchte, das Bild auf dem Schirm zu deuten, das ein in einem Raumanzug steckendes Crewmitglied der Brahma auf der Seite der Membran zeigte, die von der Kamera erfasst wurde. Intelligenz und unkonventionelles Denken waren mitunter ein jämmerlicher Ersatz für

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