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Himmelsschatten

Himmelsschatten

Titel: Himmelsschatten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michael Cassutt , David S. Goyer
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Erkundungstätigkeit aussehen wird, in einem Tag oder so müssen wir von hier weg!«
    Darüber hatte sich Zack auch schon den Kopf zerbrochen. »Tja, in der Venture gibt es Platz für einen Passagier. Und Camilla wiegt nur halb so viel wie ein Erwachsener …«
    »Hast du den Verstand verloren? Du kannst doch nicht im Ernst daran denken, die beiden mit zur Erde zurückzunehmen!«
    »Das habe ich sogar fest vor …«
    »Nur weil einer von ihnen aussieht und so spricht wie deine verstorbene Frau? Zack, du bist viel zu müde, um solche Entscheidungen zu treffen!«
    Zack war in der Tat sehr müde, aber in einem ähnlichen Zustand der Erschöpfung hatte er sich schon mehrere Male in seinem Leben befunden. Er glaubte sogar, dass er dann klarer denken konnte. Er nahm Taj beim Arm und drehte ihn zu den Schlafenden um. »Nur für den Bericht: Ich bin mir keineswegs sicher, wer oder was diese Person ist. Aber alles deutet darauf hin, dass es sich um meine tote Frau handelt, die durch irgendeine gottverdammte fortgeschrittene Technologie wieder lebendig gemacht wurde. Was soll ich angesichts dieser Tatsache tun? Sie einfach hier zurücklassen?«
    »Ja. Soll die nächste Mission sich damit befassen.«
    »Und wie soll sie überleben? Sie und das Mädchen?« Zack zeigte nach hinten auf den Bienenstock. »Oder die anderen?«
    »Ich denke, mein Kommandant glaubt, dass Keanu für sie sorgen wird«, bemerkte Lucas.
    Von Natur aus hatte Taj ein sehr ausgeglichenes Gemüt – Zack hatte ihn noch nie richtig wütend erlebt. In diesem Moment jedoch schoss der Vyomanaut seinem brasilianischen Crewmitglied einen derart erbosten Blick zu, dass Zack auf die Füße sprang, weil er befürchtete, er müsse eine Prügelei verhindern. »Ich versuche nur, meine Mission und meine Besatzung zu schützen!«
    »Das tun wir beide!« Zack schlug einen Ton an, den er perfektioniert hatte, indem er bei Streitereien zwischen Megan und Rachel als Schiedsrichter fungieren musste. »Diese Situation ist ungewöhnlich …«
    Aber Lucas dachte nicht daran, klein beizugeben. »Ihr beide betrachtet das nach wie vor, als handele es sich um eine Panne bei einer Simulation! Diese Welt übermittelt uns eine Botschaft! Sie heißt uns willkommen! Sie hat ihre Umwelt so verändert, dass Menschen darin leben können! Sie hat die Toten wiederbelebt! Und selbst wenn nur eine einzige Person jemand wäre, den wir einmal gekannt haben, wäre dies von ungeheurer Bedeutung. Gleich drei Verstorbene, die einmal Bestandteil unseres Lebens waren, lebendig hier anzutreffen, macht es zu einem überwältigen Ereignis von fast schon biblischen Dimensionen!«
    Zack war froh, dass Lucas dies sagte – denn dann konnte er sich seine eigenen Worte sparen.
    »Ja, sicher, das könnte Gottes Werk sein. Verrate mir noch eines, mein Freund, wie erklärt sich ein Katholik das Ganze?«, fragte Taj. »Wenn ich mich recht erinnere, glaubt ihr daran, dass die Toten irgendwann einmal, nachdem Jesus zurückgekehrt ist, mit Leib und Seele aus ihren Gräbern auferstehen.«
    »Das ist richtig.«
    »Aber Jesus ist nicht zurückgekommen.«
    »Noch wissen wir nichts darüber.« Lucas grinste. »Aber wir haben gerade erst damit begonnen, Keanu zu erforschen.«
    »Warum seid ihr so laut?« Tea stellte sich zu ihnen.
    »Konntest du nicht schlafen?«, erkundigte sich Zack.
    »Was, ich soll schlafen und all die Aufregung verpassen?« Sie hatte eine Getränkebox aus dem Rover mitgebracht und bot sie nun Zack an. Auch Lucas und Taj erhielten von ihr etwas zu trinken. »Macht euch vielleicht Dehydration zu schaffen, dass ihr so aus der Rolle gefallen seid?«
    »Entschuldigung«, sagte Lucas.
    »Macht nichts. Keiner sollte schlafen, wenn es einen ganzen Planeten zu erforschen gibt.« Tea verstummte und nickte in Richtung der beiden Gestalten, die in der Nähe des Feuers schliefen. »Bis auf die beiden da.«
    »Du solltest an dieser Diskussion teilnehmen«, fand Taj. »Ich würde sogar Natalia wecken, wenn sie den Schlaf nicht so dringend bräuchte. Wir bemühen uns zu verstehen, womit wir es hier zu tun haben. Unser brasilianischer Freund hat Jesus ins Spiel gebracht.«
    Tea hatte noch nie viel für Lucas übriggehabt – am allerwenigsten hielt sie ihn für den Größten Astronauten der Welt – deshalb verfiel sie in Sarkasmus. »Wie es in dem Lied so schön heißt: ›Jesus, nimm das Steuer aus meinen Händen‹?«, fragte sie, eine Zeile aus einem alten Country-Song trällernd. »Lenkt seiner Meinung nach Jesus

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