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Himmelsschatten

Himmelsschatten

Titel: Himmelsschatten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michael Cassutt , David S. Goyer
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Rachel.
    »Nein, verdammt noch mal!«
    »Und was denkst du darüber?«
    »Meine erste und meine hundertste Reaktion lauten … das ist doch Schwachsinn! Idiotisch! Ich meine, vielleicht hat die Crew so was wie einen humanoiden Körper entdeckt …«
    Er unterbrach sich, als Amy wieder zu ihnen stieß. Rachel fragte: »Könnten wir nicht einfach wieder in den Aufenthaltsraum für Angehörige zurückgehen?«
    »Nein, fürs Erste begebt ihr euch nach Hause. Zu Amys Eltern.«
    »Harley, bitte!«
    In diesem Augenblick tauchte Jillianne auf. »Okay, Mädchen, ich stehe im Parkverbot …« Sie wedelte mit den Schlüsseln. Harley kam der Verdacht, dass sie es vielleicht eilig hatte, zu ihrem Mann zurückzukehren oder irgendetwas anderes Wichtiges erledigen musste.
    Rachel hatte eine halb zusammengekauerte Stellung eingenommen, ihre Miene drückte Verachtung aus. Nicht zum ersten Mal dachte Harley, dass er nicht mit Zack Stewart tauschen wollte – zumindest war er froh, dass er nicht der Vater eines Mädchens im Teenageralter war. »Rachel, auf der ganzen Welt gibt es keine Person, die besser geeignet wäre, mit einer solchen Situation fertigzuwerden. Vertraue ihm. Ich tue es auch. Sowie irgendetwas passiert, sobald wir eine Nachricht erhalten, setze ich mich mit dir in Verbindung. Ich lasse dich sofort wieder hierherkommen.«
    Rachel zögerte, dann streckte sie die Hand nach ihrem Tablet aus. Aber Harley hielt ihn außer Reichweite. »Ich würde ihn gern noch ein Weilchen behalten. Das Ding ist besser als mein eigener. Morgen kriegst du ihn zurück.«
    Entsetzt starrte Rachel ihn an. »Sei unbesorgt, ich guck mir deine Bilder nicht an.« Sie schien immer noch nicht überzeugt, deshalb beugte er sich nah an sie heran. »Man hat mir mein Gerät weggenommen.«
    Nachdem Rachel begriffen hatte, dass sie Harley bei einer Verschwörung unterstützte, gab sie ihren Widerstand auf. Obwohl Amy schmollte, ließ sie es zu, dass Jillianne sie mitnahm.
    Harley hatte Rachel nicht das letzte Bild gezeigt, das auf ihrem Tablet erschienen war.
    Es handelte sich um das dunkle, verschwommene Foto einer Frau, die bis auf die kurzen Haare genauso aussah wie Megan Stewart.

14
    » DAS WICHTIGSTE spielt sich hinter verschlossenen Türen ab, und NICHTS dringt nach draußen. Ich weiß nur, dass die Astronauten noch am Leben sind und die Erforschung weitergeht. Doch darüber hinaus ist alles möglich, sie könnten gegen glotzäugige Monster kämpfen oder die Bedeutung eines großen schwarzen Mono-
lithen entschlüsseln. Solange der Signalverlust andauert, drehen wir Däumchen und quatschen über Sci-Fi-Sze-
narios. Und das alles auf Kosten des Steuerzahlers.«
    GEPOSTET von JSC-TYP
auf NEOMISSION.COM
    Tea fand Patrick Downeys sterbliche Überreste genau an der Stelle, die Zack ihr beschrieben hatte, keine zweihundert Meter tiefer im Innern Keanus und in exakt demselben grausigen Zustand: flach auf dem Rücken liegend, ohne Kopf, vom Hals bis zu den Zehen aufgeschlitzt, immer noch mehr oder weniger in seinem blutverschmierten EVA -Anzug steckend. Sie bemerkte, dass Stücke von Pogos Helm zu einem kleinen Häufchen aufgetürmt waren. Ein schwacher Trost.
    »Ich hatte nichts, womit ich ihn zudecken konnte«, hatte Zack ihr erzählt. Und Tea hatte auch nichts Geeignetes dabei. Der menschliche Anstand gebot es, ihn mit Erde zu bedecken – ein Ausdruck, der immer unzutreffender wurde –, doch obwohl »Bäume« gewachsen waren, gab es hier nichts, das losem Erdreich geähnelt hätte …
    »Irgendwelche Vorschläge?«
    Taj stand neben ihr, ließ sich von der Umgebung aber völlig ablenken. »Wir verbrennen unsere Toten.«
    »Ja, sicher, Zack ist es gelungen, dieses kümmerliche Feuer anzuzünden … aber ich denke, für einen Scheiterhaufen, um einen Leichnam einzuäschern, fehlt uns das geeignete Brennmaterial.«
    »An einen Scheiterhaufen hatte ich auch nicht gedacht. Ich frage mich nur, wie wir ihn zurückschaffen können.«
    Tea hatte es sich nicht gestattet, weit in die Zukunft zu denken – und diese Erkenntnis erschreckte sie, denn ihr gesamter Beruf basierte auf ihrer Fähigkeit, Konzepte zu entwickeln, zu planen, Vorbereitungen zu treffen. Aber Taj hatte recht: Die Gefallenen ließ man nicht auf dem Schlachtfeld zurück. »Wir brauchen einen Plastiksack.«
    »Vielleicht findet sich was Zweckmäßiges im Rover. Vielleicht eine Hülle, in der ein Ausrüstungsgegenstand gesteckt hat. Verdammt!« Taj schlug nach etwas, das um seinen Kopf

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