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Himmelsschwingen

Himmelsschwingen

Titel: Himmelsschwingen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jeanine Krock
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schnell. Die Tropfen.« Und an Samjiel gewandt rief sie: »Nun tu doch was!«
    Er hatte mit Dankbarkeit gerechnet, nicht mit einem dramatischen Zusammenbruch. In dieser verrückten Welt der Gefühle war wirklich alles anders, als er es erwartete. Große Heilkräfte besaß er nicht, doch für einen Ohnmachtsanfall würden sie wohl ausreichen. Also hob er die schlaffe Gestalt vom Boden auf. »Wohin?«, fragte er und folgte dem Mädchen in eine winzige Kammer. Dort legte er Galina auf ein Lager, das zu schmal war, als dass er sich neben sie hätte setzen können. Während Miljena hinauslief, um das Medikament zu holen, kniete er sich vor das Bett, legte ihrer Mutter eine Hand auf die Stirn und murmelte eine paar Worte. Sofort holte sie tief Luft, hustete und schlug dann verwundert die Augen auf. »Du hast dein Feuer verloren!«
    Im selben Augenblick, in dem er ihre Worte hörte, wusste er, dass es stimmte. Etwas war anders gewesen, als er vorhin in Iris’ Bett erwacht war. Natürlich war es das. Schlimm, wenn es nicht so gewesen wäre, schließlich hatten sie gemeinsam die Geheimnisse der Liebe entdeckt. Für einen kurzen Augenblick fühlte er sich orientierungslos. Das hatten sie doch, oder …?
    Mit allem hätte er gerechnet, aber nicht damit, dass jemand, dem er vertraute, ihm das Engelsfeuer stehlen würde. Vergeblich versuchte er, sich an den genauen Ablauf des Abends zu erinnern. Sie hatten sich geküsst. Ein Lächeln bahnte sich seinen Weg in Sams Mundwinkel. Sie küsste wunderbar, und ihre Hände … Aber was war dann geschehen? Die Enttäuschung drückte ihm beinahe den Atem ab. Er konnte sich nicht erinnern.
    »Dann bist du also selbst ein Gefallener.« Allmählich drang Galinas Stimme wieder in sein Bewusstsein vor.
    Ihm war schlecht, und am liebsten hätte er ihr den Mund zugehalten, damit sie endlich zu reden aufhörte. Iris! Warum?
    Ahnungslos sprach die Frau weiter: »Ich bitte um Entschuldigung, dass ich dir nicht gleich vertraut habe. Wenn du erst länger hier lebst, wirst du selbst erfahren, wie wichtig es ist, stets auf der Hut zu sein. Die Dunklen Engel versuchen mit allen Tricks, uns auf ihre Seite zu ziehen. Falsche Versprechungen oder«, sie setzte sich auf, die Anstrengung war ihr ins Gesicht geschrieben, »Gewalt. Die Schutzgelder, die wir zahlen müssen, sind ein Teil ihrer Strategie. Und wenn sie es nicht schaffen, dann kommen die Gerechten.« Tränen liefen ihr über die Wangen, als sie blicklos in die Ferne starrte.
    Galina musste seinen Gesichtsausdruck missverstanden haben. Hätte sie geahnt, welche Gefühle in seiner Seele tobten, sie wäre nicht plötzlich redselig geworden, sondern hätte gewiss zu fliehen versucht. Stattdessen bat sie kaum hörbar: »Nenn mir deinen Namen.«
    »Sam!«, sagte eine Stimme hinter ihm. »Was zum Teufel tust du da?«
    Ein schriller Kampfschrei ertönte, und bevor er antworten konnte, flog ein Feuerball auf ihn zu. Blitzschnell angelte er die tödliche Waffe aus der Luft, bevor die Hütte in Flammen aufgehen konnte und sie alle darin verbrannten. Schützend stellte er sich vor Galina. »Iris, nicht!«
    Ein Tumult entstand, und als er sich umdrehte, stand sie da, mit einer Hand den strampelnden Bengel am Schlafittchen gepackt, in der anderen ein Schwert, um eine wütende Miljena in Schach zu halten. Dennoch wirkte sie nicht besonders besorgt. Im Gegenteil: Iris sah aus, als hätte ihr das kurze Gerangel Spaß gemacht. »Himmel, wer hätte gedacht, dass du im Handumdrehen neue Freunde finden würdest.«
    »Was will sie hier?« Miljena versuchte einen zweiten Feuerball zu formen, was nicht unbemerkt blieb.
    Anstelle einer Antwort nahm er ihr die züngelnde Energie aus der Hand und betrachtete sie. »Nicht schlecht, aber überflüssig. Iris ist eine Wächterin, von ihr hast du nichts zu befürchten.« Damit ließ er das Feuer in seine Handfläche einsinken und genoss, wie es sich mit den spärlichen Resten seiner eigenen Energie verband. Wie lange würde es dauern, bis die Quelle das eigentümliche Vakuum in seinen Ressourcen wieder aufgefüllt hatte?
    »Wow, cool. Kannst du mir das auch beibringen?« Aljoschas Augen strahlten.
    Iris setzte den Jungen auf den Tisch. »Bleib da sitzen, oder ich schneide dir die Ohren ab!« Beiläufig steckte sie ihr Schwert ein. »Das Gleiche gilt für dich«, warnte sie Miljena und sah zu Samjiel. »Ist sie schon lange dein Fan? Gestern sah das anders aus, wenn ich mich recht erinnere.«
    »Du weißt, dass ich euch gefolgt

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