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Himmelssöhne - Das Erbe der Asaru (German Edition)

Himmelssöhne - Das Erbe der Asaru (German Edition)

Titel: Himmelssöhne - Das Erbe der Asaru (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Helmut Radlbeck
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leben beide in Harrisburg.“
    Grace warf einen schnellen Blick nach hinten. „Sagen Sie, diese Militärfahrzeuge vorhin, fahren die hier regelmäßig entlang?“
    „Jeden Tag mindestens zweimal. Seit dem Falklandkrieg ist unsere Armee vorsichtig. Aber weshalb wollt ihr das denn wissen?“

    Grace war froh, eine Sorge weniger zu haben. Sie zuckte mit den Schultern. „Ach, nur so. Die sind mir eben aufgefallen.“
    Sie gingen an der Steuerkabine vorbei zum hinteren Teil des Bootes, dessen Blütezeit ganz offensichtlich schon einige Jahre zurücklag. Die Abgase des Dieselmotors hatten den Aufbau über dem Maschinenraum durch die beiden Auspuffrohre mit dickem Ruß überzogen. Die Abenteurer musterten das Heck mit argwöhnischen Blicken.
    „Wo ist denn Ihre Mannschaft, wenn ich fragen darf?“, sagte Jack.
    Ethan winkte ab. „Die haben sich schon vor langer Zeit aus dem Staub gemacht. Ich konnte ihnen bei Weitem nicht mehr den Lohn bieten, den sie bei großen, modernen Fangschiffen bekommen. Plus Gewinnbeteiligung, Urlaub und dem ganzen Schnickschnack. Seit zwölf Jahren gehe ich jetzt schon nicht mehr auf Fang, befördere nur noch Urlauber, die angeln oder Wale beobachten wollen. Für mich alleine reicht das. Ich bin bescheiden.“
    „Sie sind nicht verheiratet?“, fragte Grace.
    Ethan schüttelte den Kopf. „War ich mal. Meine Frau ist bei der Geburt unserer Tochter gestorben. Das liegt jetzt fast vierzig Jahre zurück. Ich hielt es nicht mehr aus in der alten Heimat, zu viele Erinnerungen. Meine Tochter ist bei meiner Schwester in Dublin aufgewachsen, die habe ich auch schon seit Jahren nicht mehr gesehen. Aber was solls, ich werde dieses Jahr siebzig, wird sowieso nicht mehr lange dauern, bis ich meine Philomena wieder sehe.“ Dabei schickte er mit seinem Kopf einen Wink nach oben.
    „Daher kommt also der Name des Bootes“, sagte Grace. „Ich heiße auch Philomena, nach meiner Großmutter. Ich wollte allerdings nie so genannt werden, weil ich dadurch in der Schule ständig gehänselt wurde. Seitdem benutze ich nur noch meinen zweiten Vornamen.“
    Jack äußerte seine Bedenken. „Verstehen Sie mich bitte nicht falsch, aber Ihr Boot ist nicht gerade das Jüngste. Ist es überhaupt für eine solch weite Strecke geeignet?“
    Ethan sah ihn grimmig an. „Meine Philomena? Mit ihr habe ich die Antarktis innerhalb eines Monats komplett umrundet, inklusive acht Passagieren. Das Schätzchen macht über 25 Knoten, wenns sein muss. Auf die könnt ihr euch verlassen. Wir brauchen nur genügend Diesel.“
    „Acht Passagiere? Für einen Monat?“, fragte Grace erstaunt. „Wo haben Sie die denn untergebracht?“
    Er zeigte mit seinem wulstigen Finger zum Bug. „Vorne, im Frachtraum. Nachdem ich keine Fische mehr transportieren musste, habe ich ihn umgebaut. Vier Kajüten mit jeweils zwei Kojen. Ideal für Abenteurer wie euch.“
    „Dürfen wir den mal sehen?“, bat Grace den alten Mann.
    „Aber klar doch, kommt mit!“
    Sie gingen um das Führerhäuschen. Ethan öffnete die Luke des niedrigen Aufbaus zum ehemaligen Frachtraum, durch die man über eine Stahltreppe nach unten gelangen konnte. Kaum hatte er sich gebückt und einen Fuß auf die erste Stufe gesetzt, rief Grace ihn zurück. Völlig entsetzt hing ihr Blick an einer riesigen Harpune, die ganz vorne am Bug prangte. Diese tödliche Waffe, die zum Walfang benutzt wird und der engagierte Tierschützerin wohlbekannt war, ließ die Wut in ihren Adern kochen. Mit hochrotem Kopf schrie sie Ethan an: „Sie haben Jagd auf Wale gemacht?“
    Der Kapitän zog sein Bein zurück an Deck, sah zuerst zu Grace und folgte dann ihrem Blick zur Harpune. Ein erstes Lächeln blieb unbemerkt unter seinem dichten Bart verborgen. Er stemmte sich mit einer Hand an den oberen Rahmen der Luke und begann laut zu lachen. Dabei klopfte er mit der anderen Hand immer wieder auf seinen Oberschenkel.
    Das machte Grace noch wütender. Sein Gelächter in tiefer, sonorer Tonlage dröhnte in ihren Ohren. Sie stemmte die Arme in die Hüften. „Ich hasse alle, die diese hilflosen Tiere töten. Und ich hasse diese absurden Waffen.“ Dabei zeigte ihr strenger Blick zur Harpune. „Was sind Sie nur für ein Mensch? Sie wissen doch, was diese Dinger für qualvolle Verletzungen anrichten. Mörder! Sie machen mir Angst!“
    „Das möchte ich auch!“, prustete Ethan heraus, als er sich wieder etwas gefasst hatte.
    Jack schüttelte den Kopf. „Ich verstehe jetzt gar nichts mehr.“
    Ethan trat

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