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Himmelssöhne - Das Erbe der Asaru (German Edition)

Himmelssöhne - Das Erbe der Asaru (German Edition)

Titel: Himmelssöhne - Das Erbe der Asaru (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Helmut Radlbeck
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freigab. Grace starrte schweigend in die Ferne, umhüllt vom monotonen Hämmern des Dieselmotors.
    Ethan sah sich immer wieder um, bis sein Blick mit einem Mal am Heck verweilte. Die kalten Regentropfen liefen in richtungslosen Bahnen über die Scheibe der Tür zum Führerhaus und ließen sie innen leicht beschlagen. Er wischte mit dem Ärmel seines Pullovers eine Stelle frei, starrte wortlos nach draußen. Er wirkte nervös.

    „Was ist mit Ihnen?“, fragte Grace voller Sorge über das seltsame Verhalten des Kapitäns.
    Ethan warf einen schnellen Blick zu ihr, legte dabei seinen Zeigefinger auf den Mund. Mit eindeutigen Gesten gab er ihr zu verstehen, das Ruder zu übernehmen. Dann griff er nach einem Prügel, der in einer Ecke neben der Tür an einem Nagel hing. Ganz langsam drückte er die Klinke nach unten, schlich auf leisen Sohlen nach draußen.
    Grace bekam es mit der Angst. Sie spürte, dass etwas nicht stimmte. Das Ruder krampfhaft umklammert, begann ihr Körper unweigerlich zu zittern. Den Kopf über die Schulter gedreht, verfolgte sie das merkwürdige Geschehen. Mit leisem Quietschen fiel die Tür zurück ins Schloss.
    Ethan bewegte sich auf die abgedeckten Gerätschaften zu.
    Er bückte sich nach unten und griff nach dem Rand der Plane. Mit der anderen Hand holte er weit aus, den Prügel fest im Griff. Ruckartig zog er die Abdeckung nach oben und sein Verdacht wurde im Bruchteil einer Sekunde zur Realität. Ein fremder Mann kauerte zwischen den Gerätschaften und starrte ihn eingeschüchtert an.
    Ethan umklammerte den Prügel mit beiden Händen. Adrenalin schoss durch seine Adern. „Rühr dich bloß nicht, Bürschchen, oder ich schlage sofort zu!“, schnaubte er.
    „Was hast du hier zu suchen? Los, raus mit der Sprache!“
    Grace konnte kaum glauben, was sie da sah. Sie beugte sich nach hinten, pochte an die Scheibe. „Nicht! Hören Sie auf!“, schrie sie aus Leibeskräften. Dann ließ sie das Ruder los und eilte nach draußen. Sie hatte sich nicht getäuscht. Ihr Herz schlug bis zum Hals.

    „Willy?“ Die Freude darüber, ihren Freund wiederzusehen, verdrängte spontan den Schmerz aus ihrem Gesicht. Tränen der Qual verwandelten sich in Freudentränen.
    „Willy!“
    „Grace! Gott sei Dank!“, antwortete Willy, erhob sich aus seinem Versteck und umarmte seine Verbündete. Wortlos drückten sie sich aneinander.
    Ethan lehnte seinen Prügel an die Reling, trat auf die beiden zu. „Das ist also der Dritte im Bunde“, sagte er mit hochgezogenen Augenbrauen. „Du hast Glück gehabt, Junge. Wer sich unangemeldet auf mein Boot schleicht, kriegt eins auf die Mütze. Heutzutage kann man nicht vorsichtig genug sein. Mit Diebespack mache ich kurzen Prozess!“
    Er musterte ihn von oben bis unten. „Aber ich bin froh, dass du da bist. Dann muss unser Mädchen doch nicht alleine in die Eiswüste.“
    Willy sah ihn nichts ahnend an, konnte sich keinen Reim auf diese Äußerung machen. Noch nicht! Ethan reichte ihm die Hand. „Nichts für ungut, mein Junge!“
    Willy erwiderte den Gruß. „Die Freude ist ganz meinerseits. Ich bin auch froh, dass ich das richtige Boot gefunden habe.“
    Er ließ seinen Blick über das Deck schweifen. „Aber wo ist Jack?“
    Grace’ Mimik nahm wieder kummervolle Züge an. „Sie haben ihn gefangen genommen!“
    Willy fiel aus allen Wolken. „Nein … das darf nicht wahr sein! Wann? Wo?“
    „Als wir dich abholen wollten. Das Kriegsschiff der Navy! Uns wurde klar, dass es nur hier ist, um nach uns zu suchen. Wir sind sofort losgefahren. Dann flogen plötzlich diese Hubschrauber über uns, später sah ich Militärjeeps. Sie kamen kurz nach uns am Hotel an. Britische Soldaten. Jack war schon im Gebäude, wollte dann abhauen, aber es war zu spät. Er hatte keine Chance zu entkommen. Ich dachte, dass sie dich auch geschnappt hätten. Kannst du dir vorstellen, wie mies ich mich gefühlt habe?“
    „Kann ich!“ Er nickte dabei, drückte sie wieder an sich.
    „Aber der Spuk ist vorbei. Wir müssen jetzt stark sein, so schwer es auch fällt.“
    Willy legte Grace seine Hände auf die Schultern, sah ihr dabei tief in die Augen. „Wir haben einen Auftrag zu erfüllen.“
    „Kommt rein“, sagte Ethan, „bevor ihr euch noch den Tod holt. Ihr seid völlig durchnässt! Der Motor ist jetzt auf Temperatur, wir können die Kabine beheizen.“
    Willy griff nach seinem Rucksack und folgte den beiden anderen. Der Kapitän übernahm wieder das Ruder, korrigierte den Kurs. Willy

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