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Himmelssöhne - Das Erbe der Asaru (German Edition)

Himmelssöhne - Das Erbe der Asaru (German Edition)

Titel: Himmelssöhne - Das Erbe der Asaru (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Helmut Radlbeck
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Flugzeuge, was weiß ich.“
    Willy sah sich um, konnte nichts Verdächtiges erkennen. „Du musst geträumt haben!“
    „Kann sein“, kam es zögerlich über ihre Lippen, während sie weiterhin die Umgebung musterte. Sie setzte ihre Schneebrille auf und machte den Reißverschluss des Anoraks zu. „Scheiß Kälte! Wie lange haben wir geschlafen?“
    Willy schob den Ärmel zurück, machte das Display an, das immer nach zehn Sekunden automatisch erlosch, um Strom zu sparen. „14:23 Uhr, gut sechs Stunden.“
    „Das muss reichen, wir fahren weiter! Wie weit ist es noch bis zur Basis?“
    „Nicht ganz hundert Meilen, etwa ein Drittel der Strecke.“
    „Dann liegen wir gut in der Zeit. Hoffentlich kommt uns nichts dazwischen.“
    „Ja, hoffentlich! Wenn wir unsere Durchschnittsgeschwindigkeit halten können, sind wir in sechs Stunden beim Ringgebirge.“
    „Ich kann es kaum noch erwarten.“
    Willy nickte. Sie bauten das Zelt ab und verstauten es im Schlitten.
    Dann tranken sie den Rest des Tees, der in der Thermoskanne nur wenig von seiner Temperatur eingebüßt hatte. Als ihre Gefährte aufgetankt waren, machten sie sich wieder auf den Weg. Was würde sie am Ort des Verweilens erwarten? Waren am Ende ihre Gegner schneller als sie? Die Neugier auf das Unbekannte stieg unaufhörlich.

    Wie gehofft kamen die beiden innerhalb der berechneten Zeit an das ersehnte Ziel. Die Fahrt verlief ohne Zwischenfälle, ließ sie nach all den leidvollen Erfahrungen der letzten Tage wieder neue Hoffnung schöpfen. In der Ferne erhoben sich erste Felsspitzen aus der strahlend weißen Schneedecke, die sich mit zunehmender Annäherung immer weiter in die Breite zogen. Der Kreis aus unterschiedlich hohen Felsen maß etwa vier Meilen im Durchmesser. Die beiden hielten auf einen schmalen Pass zu, der den Weg ins Innere des Gebirges freigab. Er lag exakt bei den Koordinaten, die auf der alten deutschen Karte vermerkt waren.
    Nach wenigen Minuten hatten sie es geschafft, ließen die ersten Erhebungen hinter sich. Willy hielt direkt auf die Mitte des Areals zu, blickte aufgeregt immer wieder nach hinten zu Grace. Ein Alptraum ging zu Ende. Die ganzen Strapazen, die Gefahren, die schwierige Entschlüsselung der Zeichen, alles fiel von ihnen ab und wurde ersetzt durch ein unbeschreibliches Glücksgefühl. Endlich waren sie am Ziel.
    Willy reduzierte die Geschwindigkeit, blieb nach einer Weile stehen. Er holte das Fernglas aus dem Gepäck, stellte sich auf den Sitz des Motorschlittens und suchte die Umgebung nach Auffälligkeiten ab.
    Grace stand neben ihm, blickte ihn nervös an. „Und? Siehst du schon was?“
    Willy schüttelte den Kopf. „Nichts! Nichts, was aus dem Schnee ragen würde. Verdammt!“
    Er sah zu Grace. „Gibst du mir bitte mal das Foto?“
    „Du meinst das von Sergeant Havering?“
    „Genau das!“

    Grace entfernte die Schutzplane über dem Schlitten und öffnete Jacks Fototasche. Sie holte das Bild heraus und reichte es Willy.
    „Danke.“ Er hielt es mit ausgestrecktem Arm gegen das Gebirge im Hintergrund, drehte sich langsam. Plötzlich stoppte er. „Das ist es! Dieselbe Formation wie auf dem Foto. Sie müssen also von da aus angeflogen sein.“ Dabei zeigte er direkt nach hinten. „Die Entfernung dürfte meines Erachtens auch zutreffen. Die Basis muss hier ganz in der Nähe sein!“
    „Wahrscheinlich über die ganzen Jahre hinweg wieder zugeschneit“, meinte Grace, „wie der Sergeant schon erwähnte. Aber sie muss hier irgendwo sein, das steht fest! Alles, was wir herausgefunden haben, passt perfekt zusammen. Wir haben bestimmt keinen Fehler gemacht!“
    „Mit Sicherheit nicht. Das Foto ist der beste Beweis dafür. Wir müssen nur weitersuchen!“
    Sie starteten wieder ihre Motorschlitten, fuhren im Schritttempo auf die Mitte des Ringgebirges zu. Willy sah immer wieder auf das Display, bis er nach einer Weile seine Hand erhob und stoppte. Er blickte über seine Schulter.
    „Laut Anzeige am Navigationsgerät befinden wir uns jetzt genau in der Mitte des Ringgebirges.“
    Die beiden stiegen von ihren Fahrzeugen und musterten die Gegend rund um ihren Standort.
    „Da!“, rief Willy plötzlich, zeigte dabei auf einen nicht weit entfernten, dunklen Fleck. „Was ist das? Eine Vertiefung?“
    „Komm, lass uns nachsehen!“, antwortete Grace und marschierte sofort darauf zu. Doch sie war noch nicht weit entfernt, als der Boden unter ihren Füßen zu knacken begann. Sie blieb sofort stehen, regte sich nicht

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