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Himmelssöhne - Das Erbe der Asaru (German Edition)

Himmelssöhne - Das Erbe der Asaru (German Edition)

Titel: Himmelssöhne - Das Erbe der Asaru (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Helmut Radlbeck
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Element, kochen und putzen. Ich kümmere mich inzwischen um deinen Freund hier.“ Er blickte zu Joe, legte dabei seinen Kopf zur Seite. „Mal sehen, ob er ein kühles Guinness zu schätzen weiß. Das magst du doch, oder? Das beste Bier, das es gibt auf Gottes Erdboden.“
    Joe sah verlegen nach oben. „Ich muss zu meiner Schande gestehen, dass ich dieses edle Gebräu noch nie probiert habe. Aber ich lasse mich gerne überzeugen.“
    „Noch nie ein Guinness? Dann wirds aber Zeit, verdammt noch mal! Los, komm mit an den Tresen und schau mir genau zu, mein Freund!“
    Dylan erklärte Joe den exakten Vorgang des Zapfens dieses dunkelroten Gerstensafts, der in dem großen Glas, welches Pint genannt wird, eher schwarz erscheint. Es müsse in zwei Etappen im Winkel von 45 Grad ins Glas fließen und dies sollte im Idealfall zwei Minuten dauern. Erst dann sei es perfekt und die Schaumkrone schön beige und cremig.
    Grace ließ die beiden mit ihren Männergesprächen alleine und schlich sich durch den Rundbogen am hinteren Ende der Bar zu ihrer Mutter in die angrenzende Küche. Ella rührte gerade mit einem Kochlöffel im Irish Stew, einem herzhaften Eintopf aus Hackfleisch, Kartoffeln und Karotten, der das Standardgericht im Pub darstellte und dessen würziger Duft die ganze Küche erfüllte. Sie zuckte zusammen, als ihr von hinten die Augen zugehalten wurden. Schlagartig ließ Ella den Löffel fallen und Grace fühlte an ihren Händen, wie sich im Gesicht ihrer Mutter ein Lächeln ausbreitete.
    „Ich kenne nur eine einzige Person auf diesem Planeten, die so kalte Finger hat“, sagte Ella, drehte sich um und umarmte ihre Tochter liebevoll. „Hallo, mein Schatz“, kam es über ihre Lippen, während sich die beiden noch fester drückten und dabei seitlich wippend von einem Bein auf das andere wechselten, was schon fast eine putzige Note hatte, da es so aussah, als ob sie tanzen würden.
    „Wenn du gesagt hättest, dass du uns besuchen kommst, hätte ich dir eine Portion Stew ohne Hackfleisch gemacht. Das magst du doch so gerne. Wie gehts dir denn? Erzähl schon!“
    „Langsam, Mum! Lass mich doch erst ankommen!“, antwortete Grace und löste sich aus der Umklammerung. „Um es kurz zu machen: Erstens sollst du mich nicht mästen! Zweitens habe ich keine kalten Finger, dein Gesicht ist nur zu warm. Drittens handelt es sich um einen spontanen Besuch, weil wir was zu erledigen haben, Joe und ich. Und viertens geht es mir prächtig, obwohl ich George rausgeschmissen habe. So, das wars!“
    „Du hast George rausgeschmissen?“, fragte Ella. Sie starrte ihre Tochter mit großen Augen an.
    „Ja, hab’ ich! Aber ich möchte über dieses Thema nicht diskutieren“, fügte sie noch mit erhobenem Zeigefinger hinzu, „es gab triftige Gründe dafür. Das erzähle ich dir ein andermal. Kommst du kurz mit? Ich möchte dir Joe vorstellen.“

    Ella folgte Grace ins Lokal, voller Erwartung, endlich mal mit ihrem besten Freund Bekanntschaft zu machen.
    Joe unterhielt sich inzwischen angeregt mit den anderen Gästen und hatte sein erstes Guinness fast ausgetrunken, als die beiden auf ihn zukamen. Eilig entfernte er mit einer Serviette den Schaum vom letzten Schluck, der sich wie ein Schnurrbart auf seiner Oberlippe präsentierte.
    „Hey, Joe, darf ich vorstellen? Das ist meine Mutter.“
    „Hallo, Mrs. McClary, freut mich, Sie kennenzulernen“, sagte Joe und reichte ihr die Hand. „Verzeihen Sie bitte, dass ich nicht aufstehen kann!“
    „Als ob mir das etwas ausmachen würde! Mich freut es ebenfalls“, antwortete Ella und umfasste auch mit ihrer zweiten Hand die seine. „Gott vergelte es Ihnen, dass Sie meiner Tochter ein so guter Freund sind.“
    „Ach, diese verrückte Person muss man doch einfach lieb haben.“
    „Ja, da haben Sie wohl recht. Wie ich sehe, gefällt es Ihnen ganz gut bei uns. Oder täusche ich mich etwa?“
    „Nein, Sie haben das genau richtig erfasst. Wirklich nette Leute sind das hier. Und dieses Bier … fantastisch!“
    Er genoss den letzten Schluck, blickte zu Dylan hinter den Tresen, hob das Glas nach oben und sagte: „Kann ich bitte noch so eins haben?“
    Grace und die anderen Gäste in seiner Nähe sahen ihn verwundert an. „STOUT!“, sagte sie vorwurfsvoll hinter vorgehaltener Hand. „Immer, wenn du dir ein Guinness bestellst, musst du sagen: ‚STOUT!‘“
    „Ach, wie peinlich“, antwortete Joe etwas geduckt und fing dabei fast an zu lachen. „Darum rufen die Leute hier immer wieder

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