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Himmelssöhne - Das Erbe der Asaru (German Edition)

Himmelssöhne - Das Erbe der Asaru (German Edition)

Titel: Himmelssöhne - Das Erbe der Asaru (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Helmut Radlbeck
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Prinzipien.“ Er griff wieder zu seinem Bier, stemmte es hoch und hielt es nach einem deutlich vernehmbaren „Sláinte“ seinen Verbündeten entgegen. Auch die anderen beiden hoben ihre Gläser nach oben, wobei Joe ein unentschlossenes „Cheers“ verlauten ließ. Grace wandte sich Willy zu, wobei sie gleichzeitig zu Joe hinüberschielte.
    „Der lernt das schon noch!“, meinte Willy mit neckischem Unterton. „Anfänger!“
    „Was lerne ich noch?“
    Grace klärte Joe über die Gepflogenheiten in einem irischen Pub auf: „Wenn du hier jemandem zuprostest, dann musst du sagen: ‚Sláinte‘, nicht ‚Cheers‘! Das ist ganz wichtig, musst du dir merken! Sonst wirst du ausgelacht.“
    „Ach ja? Na dann: Sláinte!“
    Sie stießen ihre Gläser mit dumpfem Klang zusammen und tranken auf die nach zaghaftem Einstieg entflammte Freundschaft. Die Leere in Willys Augen war einem Ausdruck tiefer Vertrautheit gewichen. Nach Ellas spendiertem Abendessen verabredeten sich Grace und Joe anschließend mit Willy für den nächsten Tag. Sie beschlossen, sich gegen Mittag in seiner Wohnung zu treffen und gemeinsam nach Harrisburg zurückzufahren. Weil Willy seit Jahren über keinen eigenen Computer mehr verfügte, schlug Joe vor, für ihr riskantes Vorhaben den Rechner des Observatoriums zu benutzen. Da dieser mit unzähligen Anlagen in der Universität vernetzt war, würde ihnen wohl im Falle einer Enttarnung genügend Zeit bleiben, ihre Spuren zu verwischen.
    Ella und Dylan waren natürlich überglücklich, Grace und ihren besten Freund für die kommende Nacht in ihrer angrenzenden Wohnung beherbergen zu dürfen. Willy machte sich an diesem Abend erstaunlich früh auf den Nachhauseweg, um sich, mit wiedergewonnener Selbstachtung, ausgeschlafen und leidenschaftlich in die lang ersehnte neue Herausforderung zu stürzen.

Kapitel 6
Ungeahnte Wandlung
    Nach einer erholsamen Nacht erwachte Grace auf der Couch im Wohnzimmer ihrer Eltern, das, genau wie deren Pub, in gemütlich-rustikalem, irischen Stil eingerichtet war. Der ansprechende Duft antiken Holzes weckte beim Einatmen wundervolle Erinnerungen an vergangene Tage und schenkte ihr ein Gefühl von Geborgenheit. Gähnend rieb sie sich die Augen und blickte auf das ruhelos schwingende Pendel des Regulators, der ihr gegenüber als dekoratives Möbelstück die Wand zierte. Die wuchtige Apparatur aus dem späten 19. Jahrhundert begleitete sie in der vergangenen Nacht mit ihrem beruhigenden Ticken allmählich ins Reich der Träume.
    Die kunstvoll geschwungenen Zeiger aus Messing standen auf 9:52 Uhr. Grace schlug die Decke zur Seite und rutschte von der Couch. Ihre Erkältung war fast abgeklungen und sie fühlte sich viel besser als die letzten Tage. Sie schlüpfte in ihre Hausschuhe, die ihre Mutter vorsorglich für die Besuche ihrer Tochter aufbewahrte, und schlurfte den Gang entlang, um nach Joe zu sehen. Da jedoch aus dem Gästezimmer noch ein dezentes Schnarchen zu vernehmen war, machte sie sich auf den Weg in die Küche, um für alle ein schönes Frühstück zuzubereiten. Ihre Eltern befanden sich auch noch in ihrem wohlverdienten Schlaf, da die letzten Gäste meist erst nach drei Uhr das Lokal verließen. Während der Kaffee durch die Maschine lief, holte sie die New York Post, die, wie jeden Morgen, draußen vor der Tür hinter der Klinke steckte. Sie setzte sich an den Tisch und toastete einige Scheiben Brot. Währenddessen durchforstete sie aufmerksam die Zeitung und fand überraschend ihren Artikel über die gestrandeten Wale. Dann gibts ja doch ein paar Dollar, freute sie sich und ging den Beitrag akribisch durch. Da sich Jack an ihre Anweisungen gehalten und nichts über den vermeintlichen Himmelskörper geschrieben hatte, streckte sie mit geschlossener Faust den Daumen nach oben und ihr Mund formte sich zu einem zufriedenen Lächeln.
    „Guten Morgen, mein Schatz“, sagte Ella noch etwas verschlafen, als sie im weißen Morgenmantel ins Esszimmer kam. „Bei uns ists gestern noch spät geworden. Hast du gut geschlafen?“
    „Natürlich, Mum!“, antwortete Grace, stand auf und gab ihrer Mutter einen Kuss auf die Wange. „Guten Morgen, Frühstück ist fertig. Kommt Dad auch?“
    „Ja, er ist nur noch kurz ins Bad gegangen. Schläft Joe noch?“
    „Nicht mehr lange, denke ich. Den schmeiß’ ich jetzt raus!“ Sie ging zurück zum Gästezimmer und klopfte behutsam an. Als keine Reaktion kam und das zarte Schnarchen immer noch zu hören war, pochte sie mit der

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