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Himmelssöhne - Das Erbe der Asaru (German Edition)

Himmelssöhne - Das Erbe der Asaru (German Edition)

Titel: Himmelssöhne - Das Erbe der Asaru (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Helmut Radlbeck
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Ausführungen. „So einfach ist das nun auch wieder nicht, mein Freund. Was glaubst du denn, wer bei der NASA die Sicherheitslücken im Netzwerk gestopft hat?“
    „Doch nicht etwa du?“, fragte Grace erstaunt.
    „Klar war ich das … und meine Leute. Ich hatte damals mehr als ein Dutzend Angestellte, müsst ihr wissen.
    Allesamt Spezialisten auf diesem Gebiet. Wir hatten Arbeit ohne Ende, das glaubt ihr nicht. Alleine in den USA entsteht jedes Jahr ein Schaden von fast einer Milliarde Dollar durch Internetkriminalität. Das ist ein riesiger Markt, und der besteht schon, seit es das Netz gibt. Ich habe also damals mein Hobby zum Beruf gemacht. Oft zwanzig Stunden am Tag zu arbeiten hat mich nicht erschüttert. Ganz im Gegenteil, ich hatte eine Menge Spaß dabei. Und es hat sich auch finanziell gelohnt. Ihr glaubt gar nicht, wie viel Kohle manche Konzerne abdrücken, damit niemand ihre Buchhaltung ausspionieren kann. Tja, und dann habe ich mir blöderweise diesen verhängnisvollen Spaß erlaubt. Was solls, ich hasse eben diese verdammten Atomwaffen.“
    „Dann hat man dich wegen dieser harmlosen Sache eingebuchtet?“, sagte Grace. „Was ist so schlimm daran, seine Meinung zu äußern? Schließlich hast du niemanden bedroht.“

    „Eingebuchtet ist gut, ja!“, prustete er heraus.
    „Zunächst mal hat mich ein Sondereinsatzkommando aus meiner Wohnung gezerrt. Ich wurde behandelt wie ein Schwerverbrecher, die haben mir sogar die Hände mit Kabelbindern auf den Rücken gefesselt. Könnt ihr euch das vorstellen? Außerdem haben sie mir die Bude leer geräumt und alles mitgenommen, was ihnen verdächtig vorkam.
    „Wegen dieses Jokes?“, fragte Joe. Er schüttelte den Kopf.
    „Entstehungsprinzip!“, fuhr Willy fort. „Mein kleiner Witz war wohl gar nicht ausschlaggebend. Aber der Richter meinte, ich hätte jederzeit etwas Schlimmeres anstellen können, ich sei wohl eine Gefahr für die Allgemeinheit. Irgendwie wollte man ein Exempel statuieren, um andere abzuschrecken. Jegliches Risiko einer zukünftigen Bedrohung sollte schon im Keim erstickt werden. Ich persönlich glaube allerdings, dass eher der verletzte Stolz einiger Beamter des Verteidigungsministeriums hinter der völlig überzogenen Strafe steckte. Wollten sich eben nicht von mir kleinem Wicht verarschen lassen. Oder die hatten einfach nur Angst, dass ich an geheime Daten gelangen könnte. Was auch immer!“
    „Hammerharte Story!“, meinte Grace, während sie sich wieder aufrichtete und anfing, gewissenhaft auf Willys Bedenken einzugehen. „Jetzt pass mal auf! Wenn die Geschichte so passiert ist, wie du eben erzählt hast, und davon bin ich überzeugt, dann lässt sie sich auch beweisen. Ich hasse korrupte Beamte und Politiker ebenfalls wie die Pest, da haben wir etwas gemein. Man glaubt aber kaum, wie viel Angst die vor der Öffentlichkeit haben. Pass auf! Wir verfügen über Kontakte zu Presseleuten auf der ganzen Welt. Ich schwöre dir, wenn bei unserem Vorhaben irgendetwas schieflaufen sollte, werde ich dich raushauen. Dann machen wir deine Geschichte publik. Wie siehts aus, hilfst du uns?“
    Willy saß seitlich verdreht auf seinem Stuhl, lehnte rücklings an der Wand, die Finger ineinandergefaltet auf seinem Bauch liegend und verharrte einen Moment in Gedanken versunken. Irgendwie stimmte die Chemie zwischen ihnen, das wurde ihm langsam bewusst. Sein Vertrauen wuchs unaufhörlich. Er schnappte schweigend sein Glas, nahm einen kräftigen Schluck und stellte es nach kurzem Zögern wieder ab. Dann überlegte er noch einen Moment und kraulte seinen Bart, der offensichtlich schon monatelang in seinem Gesicht wucherte. „Okay“, sagte er, „geht in Ordnung, ich helfe euch!“
    Grace und Joe atmeten erleichtert auf und ihre Blicke trafen sich in Erleichterung.
    „Danke, Willy“, sagte Grace, griff sich eine von seinen Händen und umschloss sie liebevoll mit ihrer anderen. Wir werden dich nicht im Stich lassen, das verspreche ich dir. Ganz egal, was passiert, du kannst auf unsere Hilfe zählen.“
    „Oh Mann, hast du kalte Hände!“, bemerkte Willy, beäugte zunächst ihre blassen Finger und richtete dann seinen Blick auf Joe. „Haben alle Frauen so kalte Hände?“
    „Kann sein“, antwortete Joe, „aber bei Grace ist dieses Phänomen so intensiv ausgeprägt, weil sie nichts als Grünzeug isst.“
    „Übertreib nicht! Ich esse nur kein Fleisch, weil mir die Tiere leidtun.“
    „Respekt!“, sagte Willy nickend. „Ich mag Menschen mit

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