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Himmelssöhne - Das Erbe der Asaru (German Edition)

Himmelssöhne - Das Erbe der Asaru (German Edition)

Titel: Himmelssöhne - Das Erbe der Asaru (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Helmut Radlbeck
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kurzem Zögern von sich, „ich glaube, dass ich genau das Richtige für Sie habe. La Posada El Churrasco, da arbeitet übrigens meine Nichte Carmela als Zimmermädchen. Ein sehr schönes Hotel, es wird Ihnen gefallen.“
    „Na, dann fahren Sie mal los!“
    Antonio startete den betagten Mercedes Diesel und brauste davon, ein für alle nicht zu identifizierendes Lied trällernd. Kein einziger, leichter Windhauch vermochte die rußgeschwärzten Abgase der vollgestopften Straßen zu entfernen. Antonio schien das nicht im Geringsten zu stören. Er fuhr mit geöffnetem Fenster, den Ellbogen hinausgelehnt, und hielt auch noch ab und zu seinen Kopf in den warmen Fahrtwind.
    Grace rümpfte die Nase. „Ziemlich schlechte Luft haben Sie hier.“
    „Ja, eine einzigartige Wetterlage ist daran schuld. Die Abgase ziehen einfach nicht ab, obwohl ständig ein leichter Wind weht. Manchmal hat man den Eindruck, als würden wir unter einer riesigen Glaskuppel leben. Aber man gewöhnt sich mit der Zeit daran. Ich rieche das schon gar nicht mehr.“
    Auf dem Weg über viele Meilen durch die zweitgrößte Stadt Argentiniens erzählte ihnen der sehr mitteilungsfreudige Mann aus seinem beschwerlichen Leben als Totengräber und Taxifahrer. Er müsse sehr viel arbeiten, damit er seinen sieben Kindern eine gute Schulbildung finanzieren könne und sie es einmal besser hätten als er und seine Frau. Mit detaillierten Kenntnissen über die Familienverhältnisse ihres Chauffeurs kamen sie schließlich beim Hotel an.
    „Ich wünsche Ihnen einen schönen Aufenthalt in La Docta“, sagte Antonio, als er ihre Koffer aus dem Wagen geholt hatte. Dabei überzog wieder dieses strahlende Lächeln sein Gesicht. Grace bezahlte die Rechnung und drückte ihm ein ordentliches Trinkgeld in die Hand.
    „Weil sie so freundlich und hilfsbereit waren“, gab sie ihm zu wissen, „meinetwegen auch als kleine Beteiligung für das Studium ihrer Kinder.“
    „Gott vergelte es Ihnen! Alles Gute! Und falls Sie mich noch einmal brauchen sollten … Antonio kommt sofort! Hier ist meine Nummer.“ Er überreichte ihr seine Visitenkarte, stieg ins Auto und wollte schon losfahren, als Grace ihn aufhielt.
    „Wenn Sie noch etwas Zeit haben, dann könnten Sie hier auf uns warten. Wir müssen uns nur um die Zimmer kümmern und unsere Koffer unterbringen. Dann möchten wir noch mal los, wir haben einiges zu erledigen.“
    „Natürlich habe ich Zeit für Sie, ich muss nur schnell den Wagen auftanken und komme gleich wieder zurück.“
    Winkend brauste er davon.
    Nachdem sie eingecheckt und ihr Gepäck auf die Zimmer gebracht hatten, gingen sie wieder nach draußen, wo Antonio schon auf sie wartete.
    „Wo solls diesmal hingehen?“
    „La Voz del Interior“, antwortete Grace.

    „Wird gemacht!“
    „Wohin?“, fragte Willy.
    „Das ist eine Redaktion“, erklärte ihm Jack, „die größte Tageszeitung hier in Córdoba. Wie ich Grace kenne, lässt die bestimmt ihre Kontakte spielen.“ Dabei schielte er zu ihr nach vorne.
    „Du hast es erfasst, mein Lieber. Es gibt wohl nicht viele große Redaktion auf dieser Welt, bei denen ich nicht schon mit irgendjemandem zu tun hatte. Und sei es nur ein ganz kleiner Schreiberling.“
    „Und wer wäre das in diesem Fall?“
    „Emilia! Ich habe sie während des Studiums kennengelernt. Sie hat mir damals erzählt, dass sie bei La Voz del Interior ein Praktikum absolviert und daraufhin die Zusage auf eine Anstellung bekommen hat. Sie war total begeistert von der Arbeit in dieser Redaktion. Kann also durchaus sein, dass sie hier beschäftigt ist. Wir fragen einfach mal nach ihr, vielleicht haben wir Glück.“
    „Hoffentlich kennst du auch ihren Nachnamen. Emilia ist ein weitverbreiteter Name hier, und bei dieser Zeitung gibt es bestimmt viele davon.“
    „Martinez! Emilia Martinez. Namen und Gesichter vergesse ich nie.“
    Nach quälendem Stop-and-go-Verkehr quer durch die Stadt erreichten sie das eindrucksvolle, mehrstöckige Gebäude und Grace sprang sofort aus dem Wagen, Jack eilig hinter ihr her. Willy folgte ihnen nach, drehte sich dabei zu Antonio um und wies ihn an, erneut auf sie zu warten. Grace drängte sich durch die Drehtür und sah sich erst mal im Gebäude um.
    Inzwischen waren auch ihre Freunde bei ihr und zusammen begaben sie sich zum Empfangsbereich.

    „Buen día “, sagte Grace zur Dame hinter dem Tresen.
    „Bienvenido. Mi nombre es Zita Campillo. Le puedo ayudar?“
    „Entschuldigen Sie bitte!“, antwortete

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