Himmelssöhne - Das Erbe der Asaru (German Edition)
„Ist etwa vier Jahre her, meine Impfung. Ach, das müsste noch reichen. Ich habe damals von meinem Arzt auch solche Tabletten gegen Malaria bekommen, als ich in Mexiko war. In Palenque, dieser Ruinenstadt der Maya. Kennst du die Grabplatte mit dem Typen drauf, der aussieht wie ein Raumfahrer?“
„Du warst da?“, fragte Grace erstaunt. „Irgendwann muss ich das auch mal sehen. Dieses Relief vor Ort zu bestaunen, ist bestimmt aufregender als alle Fotos davon. Ich würde diesen Stein so gerne anfassen.“
„Eben, das hat mich auch total fasziniert. Es wäre aber noch toller gewesen, wenn ich damals schon gewusst hätte, dass es sich bei dieser Abbildung tatsächlich um einen Astronauten handelt, womöglich sogar um einen
Außerirdischen. Wenn die einen Sender auf diesem Asteroiden und Bauwerke auf dem Mars errichtet haben, waren die doch mit Sicherheit auch auf der Erde. Was meinst du?“
„Natürlich waren die hier, das steht inzwischen fest! Deshalb müssen wir ja auch nach Argentinien. Die Schriftzeichen bei den Indianern, du weißt doch!“
„Ja klar, du hast recht. Oh Mann, ich bin vielleicht aufgeregt … und gespannt, was wir noch alles erfahren werden!“
„Meine Rede, die Geschichte ist noch nicht zu Ende“, sagte Grace. „Ich habe ein gutes Gefühl!“
Sie machte Joe noch mit den wichtigsten Sachen vertraut, die er während ihrer Abwesenheit erledigen musste. Vor allem lag ihr das Wohl ihrer beiden Stubentiger am Herzen.
„Wie kommst du eigentlich zur Arbeit? Und wie siehts mit Duschen aus? Das kannst du ja hier leider nicht.“
„Kein Problem, Nico holt mich ab und bringt mich wieder zurück, genauso wie zu mir nach Hause. Ich muss ihm nur Bescheid sagen. Jetzt ist Wochenende und zwei Tage frei. Bis Montag ist alles geregelt. Du brauchst dir also keine Gedanken darüber machen!“
„Okay, dann wäre so weit alles klar. Regenwaldtaugliche Klamotten und was wir sonst noch alles brauchen, besorgen wir uns in Córdoba. Sobald wir in den Dschungel aufbrechen, rufe ich dich an.“ Grace ließ ihren Blick durch die Runde schweifen. „Los gehts!“
Sie schlüpfte in ihre Jacke und hängte sich die Reisetasche um. Dann hob sie ihren Koffer hoch und betätigte den Schalter des Garagentoröffners, der neben dem Rahmen der Haustür angebracht war. Sie verließ als Erste das Haus und stapfte missmutig durch den hohen Schnee.
Unaufhörlich schickte der Himmel dicke Flocken übers Land und verwandelte die weiße Pracht zunehmend in ein ärgerliches Hindernis. Auch Jack und Willy schafften ihr Gepäck zum Wagen und verstauten es im Kofferraum.
Anschließend holten sie Joe und fuhren los.
Da der stetige Wind den Schnee an vielen Stellen zu beachtlichen Wehen aufgebäumt hatte, entpuppte sich der Weg aus der Stadt in Richtung Süden als zeitraubende Geduldsprobe und zerrte unablässig an ihren Nerven. Durch die chaotischen Witterungsverhältnisse dauerte die Fahrt zum nahe gelegenen Airport länger als eine Stunde. Nachdem sie sich von Joe verabschiedet hatten, gingen sie direkt zum Schalter ihrer Fluggesellschaft.
„Wie lange sitzen wir eigentlich im Flieger?“, fragte Jack, während er in der Jackentasche nach seinen Papieren kramte.
„Etwa neun Stunden bis Rio de Janeiro, dort haben wir fünf Stunden Aufenthalt. Und dann noch zweieinhalb Stunden bis Córdoba.“
„Rio? Wir müssen umsteigen?“
„Ja, es gibt leider keine direkte Verbindung nach Córdoba“, antwortete Grace und legte als Erste ihren Reisepass auf den Tresen. „Ich möchte gerne unsere drei Tickets abholen, Flug 4114, auf die Namen McClary, Boyle und Coleman.“
Die junge Dame von American Airways händigte ihnen nach der Passkontrolle die Tickets aus und wünschte ihnen einen guten Flug. Willy und Jack hatten schon ihre Kreditkarten gezückt und sahen Grace verdutzt an.
„Und was ist mit Bezahlen?“, fragte Jack.
„Ist schon erledigt! Wozu gibt es wohl das Internet?“
„Was soll das denn? Bist du verrückt?“
„Nein, ist schon in Ordnung. Schließlich wird das die Story meines Lebens, da muss man schon mal etwas investieren!“
Willy drängte sich vor. „Ich möchte dir aber auf gar keinen Fall auf der Tasche liegen!“, sagte er. „Ich bin an der Sache genauso beteiligt wie jeder andere … und ich habe genügend Geld. „Du musst mich nicht einladen!“
„Tu ich aber gerne, glaub mir! Ich bin mir auch sicher, dass du dich irgendwann revanchieren kannst. Außerdem wären wir ohne deine Hilfe niemals
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