Himmelssöhne - Das Erbe der Asaru (German Edition)
auf ihn zu und übernahm das Corpus Delicti.
Er schüttelte den Kopf. „Keine Ahnung, Herr Professor! Ich weiß langsam nicht mehr, wo mir der Kopf steht. Was ist bloß los hier?“
„Das müssen Sie mir sagen! Ich habe mit Nico zusammen das Observatorium am Freitag gegen Mitternacht verlassen. Sie haben sich selbst von uns verabschiedet! Ich schwöre bei Gott, dass keiner von uns beiden etwas mit dieser Sache zu tun hat. Wenn also niemand da oben war, wie kann es dann sein, dass trotzdem jemand heimlich Sekt getrunken hat?“ Er starrte Robert mit großen Augen an und hielt seine Arme als Ausdruck der Ahnungslosigkeit vom Körper.
„Moment mal! Joe? Nein, das kann nicht sein! Der macht so etwas nicht!“
„Was sollte das mit Joe zu tun haben? Der war doch überhaupt nicht hier.“
„Doch! Der kam hier an, kurz nachdem Sie gegangen waren. Wollte wohl am Computer etwas reparieren, wegen der Ausrichtung des Teleskops. Keine Ahnung, ich kenne mich mit diesem Kram nicht aus.“
Jetzt wurde Agent Burton hellhörig. „Von welchem Joe ist hier die Rede?“, fragte er mit rauem Ton und ging auf Robert zu. Er baute sich vor ihm auf, seine Arme in die Hüften gestützt. Der elegante, schwarze Anzug saß wie eine zweite Haut und kein einziges seiner schwarzen Haare wagte es, sich aus der akkurat zurechtgemachten Frisur zu erheben. Sein Gesichtsausdruck ließ jegliche Milde vermissen und seine Stimme erhob sich zu selbstherrlichem Geschrei.
„Sie haben verdammtes Glück, dass mein Chef die nächsten Tage unterwegs ist. Ansonsten könnten Sie was erleben! Sie sagten doch, dass keine Personen hier waren. Warum haben Sie mir das verschwiegen?“
Was für ein arroganter Typ, dachte sich der Professor, der das harsche Auftreten des Beamten mit Abscheu verfolgte.
„Tut mir leid, Sir! Aber Sie haben mich nach verdächtigen Personen gefragt. Joe gehört da weiß Gott nicht dazu.“
Robert versuchte die Situation zu entschärfen. „Er arbeitet schon seit einigen Monaten im Observatorium und ich kenne ihn persönlich recht gut. Außerdem sitzt er im Rollstuhl. Was sollte dieser Mann wohl anstellen?“
„Moment mal!“ Der Agent dachte einen Moment nach und lächelte dann. „Er sitzt im Rollstuhl? Jetzt kommen wir der Sache schon näher. Ich denke, dass ich schon von ihm gehört habe.“ Sein Gesichtsausdruck wurde wieder ernst. Er zeigte auf den Wachmann. „Sie sollten die Beurteilung über das Verhalten von Personen besser denen überlassen, die Ahnung davon haben! Und jetzt möchte ich sofort genaue Angaben über diesen Mann, wo er wohnt und zu welchen Zeiten er hier arbeitet! Und dann führen Sie mich in dieses verdammte Observatorium!“ Agent Burton richtete seinen Blick auf den Professor. „Sind eigentlich schon Leute von uns da oben?“
„Nein, bis zu dem Zeitpunkt, an dem ich zu Ihnen herunterkam, war ich ganz alleine da. Wo bleiben eigentlich Joe und Nico? Die müssten längst hier sein.“ Er schaute auf seine Uhr und sah dann Robert fragend an. Der zuckte nur wieder wortlos mit den Schultern.
„Er kommt her? Noch besser!“, sagte Agent Burton. Er nahm sein Funkgerät zur Hand und wies seinen Kollegen Agent Doherty an, umgehend einen Techniker in die Sternwarte zu schicken. Außerdem informierte er ihn darüber, dass sich dort sehr wahrscheinlich der Rechner befand, von dem der Zugriff ausging. Wachmann Eddy hatte inzwischen Joes Arbeitspapiere besorgt und übergab sie Mr. McFoley. Der reichte sie nach kurzer Durchsicht weiter an Agent Burton, und dieser übermittelte die persönlichen Daten telefonisch an den Hauptsitz des CIA. Seine Kollegen in Langley, Virginia, sollten überprüfen, ob gegen Joe etwas vorliege.
In diesem Moment stürzte Nico völlig außer Atem zum Eingang herein. Er sah den Professor im Gang stehen und ging eilends auf ihn zu.
„Entschuldigen Sie bitte die Verspätung!“
„Na endlich! Wo bleibt ihr denn so lange?“
„Ich hatte Probleme mit meinem Wagen. Tut mir leid!“
Agent Burton stellte sich ihm in den Weg. „Darf ich erfahren, wer Sie sind? Und wo ist Joseph Ewing?“
„Nico Carter ist mein Name. Mr. Ewing kann leider nicht kommen.“
„Und weshalb?“, fragte Professor Melcom.
„Soviel ich weiß, ist er krank. Auf jeden Fall sagte mir seine Mutter, dass er beim Arzt sei.“
„Und wann kommt er her? Ich habe einige Fragen an ihn. Und nicht nur ich, auch diese Herren hier.“
„Keine Ahnung, ich weiß es wirklich nicht. Was ist denn eigentlich los?
Weitere Kostenlose Bücher