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Himmelssturz

Himmelssturz

Titel: Himmelssturz Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alastair Reynolds
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ab, hob die Schnauze und musterte sie hektisch schnuppernd.
    »Der andere hat Sie berührt«, sagte er, während er um sie herumlief. Die Beine schlenkerten und verhedderten sich ineinander, als wäre die motorische Koordination des Aliens schwer gestört.
    »Er hat meinen Anzug gestreift«, sagte Svetlana.
    Das Wesen neigte den Kopf, als würde es die Bedeutung ihrer Worte abwägen. Nach einer Weile sagte der Moschushund: »Ich bin der Verhandelnde. Ich bin Ihnen sehr verbunden, dass Sie an Bord des Knorpelschiffs gekommen sind. Wir haben viele Dinge, mit denen wir Handel treiben können. Mit dem Schlüssel der Flüsterer erhalten Sie Zugang zu ansonsten verschlossenen Regionen der Struktur. Mit Femtotechnik und Frameshift verschaffen sie sich einen großen Verhandlungsvorteil gegenüber mehreren nicht so fortgeschritten Zivilisationen. Nachdem die Ungebändigten nun wieder frei sind, könnten solche Dinge den Unterschied zwischen Ausrottung und Überleben ausmachen. Sie sollten sich nicht darauf verlassen, dass die Schacht-Fünf-Allianz Sie vor den Ungebändigten schützt. Die Stelzengänger haben es getan, und jeder weiß, was es ihnen eingebracht hat. Doch das sind nur die ersten von vielen Dingen, die wir Ihnen anzubieten haben. Noch viele werden folgen, wenn die Verhandlungen in harmonischer Atmosphäre verlaufen.«
    Svetlana konnte nur wenig mit dem anfangen, was das Alien ihr erzählte, da sie nicht in den Genuss der Informationen gekommen war, die Bella von McKinley erfahren hatte. »Was erwarten Sie von uns?«, fragte sie.
    »Die gleiche Leistung wie die Perückenköpfe. Wir möchten Zugang zu den Mechanismen in der Tiefe Ihrer Welt.«
    »Sie wollen Energie von Janus abzapfen.«
    »Genau das«, sagte der Moschushund nach kurzer Überlegung.
    »Was brauchen Sie von mir, damit das geschieht?«
    »Einfach nur Ihre Erlaubnis als Verhandlungspartner, der von Ihrer Zivilisation delegiert wurde.« Wieder neigte der Moschushund den Kopf. »Ihre Methode der Annäherung war außergewöhnlich. Gab es ein technisches Problem, das Sie dazu gezwungen hat, sich durch die transparente Konstruktion zu bohren?«
    »Ja«, sagte Svetlana. Um in den Weltraum zu gelangen, hatte sie ein Schneidwerkzeug benutzen müssen, mit dem sie einen Ausstieg in den Aufzugsschacht bohren konnte, der das Loch im Himmel blockierte. Danach war sie durch den Schacht nach oben geklettert, bis sie sich auf der anderen Seite des Himmels befand, wo sie ein weiteres Loch gebohrt hatte. Der Schacht würde sich ohne Schwierigkeiten selbst reparieren, aber die Nachricht von der Beschädigung – und die Tatsache, dass sie die Moschushunde besuchte – war mittlerweile zweifellos bis zu Bella gelangt.
    »Nun gut«, sagte der Moschushund verschmitzt. »Also sind keine weiteren Fragen erforderlich?«
    »Keine.«
    »Das ist gut. Für uns ist es immer sehr befriedigend, wenn wir uns sicher sein können, dass wir es mit einem delegierten Unterhändler und nicht mit einem abenteuerlustigen Einzelgänger zu tun haben. Sie können sich den großen Ärger vorstellen, den uns so etwas mehrfach eingebracht hat.«
    »In dieser Hinsicht brauchen Sie sich keine Sorgen zu machen«, sagte Svetlana.
    Sie war überzeugt, dass der Moschushund wusste, dass sie log. Er wusste es, aber es störte ihn nicht.
    »Dann können wir unverzüglich beginnen. Als Zeichen unseres guten Willens haben wir Ihnen bereits mehrere Schmiedekesselprogramme in den Speicher Ihres Anzugs geladen. Es betrifft technische Errungenschaften aus der Zeit nach dem Aufkommen der Transgressiven Intelligenzen. Sie finden darunter Werkzeug, Waffen und Schutzeinrichtungen, außerdem Protokolle für effektivere Schmiedekesselkonstruktionen. All diese Geschenke sollten mit angemessener Gewissenhaftigkeit benutzt werden.«
    »Ich verstehe.«
    »Wir sind überzeugt, dass die Geschenke Sie in die Lage versetzen, Ihre Stellung als delegierter Unterhändler zu konsolidieren, Svetlana Barseghian.«
    »Ich werde mein Bestes tun.« Svetlana rief ein Menü des Helmdisplays auf. Das Verzeichnis des Anzugspeichers listete mehrere neue Dateien auf, im Format, das für Schmiedekesselpläne üblich war. Selbst nach den technischen Umwälzungen der vergangenen fünfunddreißig Jahre ließen die Namen dieser Geschenke sie erschaudern, da sie den Klang fernster Zukunft hatten. »Wie haben Sie das gemacht?«, fragte sie.
    Der Moschushund blickte auf die Bildschirmwand. »Wir haben Ihre Datenprotokolle gründlich studiert. Ihr

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