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Himmelssturz

Himmelssturz

Titel: Himmelssturz Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alastair Reynolds
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oberen Bildrand blickte.
    »Mit dem Schiffsnetz ist alles in Ordnung«, sagte Bella. »Es funktioniert völlig normal. Das Problem ist viel offensichtlicher. Es starrt euch geradezu ins Gesicht.«
    Ihre Augen suchten, aber sie sahen immer noch nicht, worauf sie hinauswollte.
    »Meinst du, dass die Menüstruktur entsprechend unserer neuen Mission umgestaltet werden müsste?«, fragte Regis.
    »Das mag sein, aber deswegen sind wir nicht hier. Macht die Augen auf!«
    »Der Flextop hat eine Regeneration nötig«, sagte Parry.
    »Ja, völlig richtig, aber auch das ist nicht das Problem.« Bella seufzte. Sie sahen es einfach nicht. »Das Problem ist das Maskottchen. Das Problem ist der Pinguin.«
    »Ich verstehe nicht …«, begann Svetlana. »Ach so! Du meinst doch nicht etwa …? Ach du Scheiße! Warum haben wir nicht früher daran gedacht?«
    Parry sah Svetlana an. »Ich weiß immer noch nicht, worum es geht? Wo liegt das Problem?«
    »Seht ihr es wirklich nicht?«, fragte Bella fassungslos. »Ist euch nicht klar, wie unser Maskottchen aussieht?«
    »Ich würde sagen, es sieht wie ein Pinguin aus.«
    »Und was tut dieser nette Pinguin gerade, Parry?«
    »Er hat einen Bohrer in der Hand … einen Pressluftbohrer … ach so!«
    »Schaut euch das Bild mit den Augen von Außerirdischen an«, sagte Bella. »Wie der Pinguin grinst. Meint ihr nicht, dass er vielleicht etwas böse wirkt? Er hat sogar Zähne. Wer hatte überhaupt die urkomische Idee, ihm Zähne zu verpassen? Und dann der Bohrer. Meint ihr nicht, es besteht möglicherweise die Gefahr, dass man ihn verwechseln könnte, zum Beispiel mit …«
    »Einer Waffe«, keuchte Svetlana.
    »Ach du große Scheiße!«, sagte Parry und lachte schallend.
    »Sie könnten glauben, dass wir so aussehen«, sagte Bella. »Sie könnten auf die Idee kommen, wir wären dieser Pinguin.«
    »Und dass wir bewaffnet sind«, sagte Svetlana.
    »Mit Schwimmflossen?«, fragte Parry.
    »Was ist mit den Schwimmflossen?«, gab Bella zurück.
    »Meinst du nicht, sie würden sich wundern, wie wir es geschafft haben, mit Schwimmflossen ein Raumschiff zu bauen? Ich meine, das wäre schon eine ziemliche Leistung, nicht wahr?«
    »Vielleicht vermuten sie, wir hätten uns genetisch verändert, nachdem wir eine ausreichend fortgeschrittene Technik entwickelt haben, die uns in allem unterstützt«, sagte Saul Regis. »Man käme wunderbar mit Schwimmflossen zurecht, wenn man Roboter hat, die sich um alles andere kümmern. In der zweiten Staffel von Cosmic Avenger …«
    »Hier geht es nicht um die Schwimmflossen«, sagte Bella energisch. »Hier geht es darum, dass unsere Freunde von Spica sich vielleicht Sorgen machen, wenn sie unser Maskottchen sehen. Vielleicht sagen sie sich, dass es besser wäre, vorsorglich auf uns zu schießen.«
    »Gut«, sagte Nick Thale, »dann nehmen wir den Pinguin aus dem Schiffnetz. Das kann doch nicht so schwierig sein, oder? Außerdem ist gar nicht gesagt, ob sie ohne weiteres Zugang bekommen.«
    »Das Schiffsnetz ist gar nicht das größte Problem«, sagte Bella geduldig. »Das größte Problem ist der zwanzig Meter hohe Pinguin, der auf die Außenhülle dieses Schiffs gemalt ist. Das größte Problem ist, dass jemand nach draußen gehen und ihn überpinseln muss.«
    »Bei Vollschub?«, fragte Svetlana ungläubig.
    »Bei Vollschub«, sagte Bella. »Und wenn wir schon dabei sind, können diese Leute gleich einen Eimer mit blauer Farbe mitnehmen und den Pinguin mit einem großen ›VWE‹ übermalen. Seit heute haben wir nämlich den offiziellen Segen der Vereinten Wirtschaftseinheiten. Jeder an Bord dieses Schiffes wurde soeben vorübergehend in den Diplomatenstatus versetzt.« Sie lächelte die Anwesenden an. »Es wird Zeit, dass wir diese Aktion ernst nehmen, Leute.«
     
    Parry befand sich im Vorbereitungsraum für Außeneinsätze und stand zwischen den Reihen hellroter Orlan-19-Hartanzüge. Er befestigte die Kamera an der Wand, dann trat er zurück in den Erfassungsbereich und rückte seine übliche rote Mütze zurecht. Man hatte ihn gebeten, eine Mütze mit DeepShaft-Logo aufzusetzen, aber schließlich konnte man nicht alles mitmachen.
    »Damit wirst du Ärger kriegen«, warnte Svetlana ihn, die im Schneidersitz auf einer Lagerpalette hockte. »Sogar ich musste meine verdammte Uniform anziehen. Hab einen ganzen Tag gebraucht, bis ich sie wiedergefunden hatte, aber ich kam einfach nicht drum herum.«
    »Sollen sie mich anschließend verklagen. Im Hintergrund wimmelt es

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