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Himmlisch Verliebt

Himmlisch Verliebt

Titel: Himmlisch Verliebt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Melody James
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Gedicht gefunden.« Tracys Gesicht ist immer noch rot. Ich kann förmlich fühlen, wie die Hitze von ihr aufsteigt.
    Neugierig beuge ich mich vor und lese auf dem Kopf: Shall I compare thee to a summer's day von Shakespeare. Davon habe ich noch nie gehört. Ich habe bisher kein Gedicht ausgewählt. Mir fällt es schon schwer genug, die Einleitung zu üben, die mir Miss Davis zugeteilt hat. Der Valentinstag ist ein Tag, um die Liebe zu feiern, und die Liebe ist die stärkste Kraft im Universum. Hm, nicht so stark wie das Gefühl von Peinlichkeit, das ich verspüren werde, wenn ich es dem Rest der Schule vorlesen soll.
    Tracy ist aufgestanden und wirft ihr Haar zurück. Sie hält das Buch hoch und fängt an zu lesen. »
Valentine
von Carol Ann Duffy.« Sie räuspert sich, wird noch röter und liest dann weiter.
    »Shall I compare thee to a summer’s day?
    Thou art more lovely and more temporate.« [1]
    Tracy schiebt das Buch so weit nach oben, bis es ihr rotes Gesicht komplett verdeckt.
    »Rough winds to shake the darling buds of May,
    And summer’s lease hath all too short a date:
    Sometime too hot the eye of heaven shines,
    And often is his gold complexion dimmed,
    And every fair from fair sometime declines,
    By chance, or nature’s changing course untrimmed:
    But thy eternal summer shall not fade,
    Nor lose possession of that fair thou ow’st.«
    »Wow.« Es gefällt mir.
    »Ist es okay?« Tracy lässt das Buch sinken und starrt mich an. »Es ist vielleicht ein bisschen zu schmalzig, oder?«
    »Liebe ist doch oft ein bisschen schmalzig«, erwidere ich. »Obwohl es natürlich auch ganz anders sein kann. Guck dir Savannah an. Ihre Liebe scheint darin zu bestehen, Dates zu organisieren und Anrufe zu tätigen. Das klingt mehr nach einer Sekretärin.«
    Tracys Augen werden feucht. »Ich würde Sekretärin werden, wenn ich dafür mit Jeff ausgehen könnte. Nicht dass das irgendwann passieren wird.« Sie wirft mir einen Blick zu, der mich überrascht. Er wirkt ziemlich vorwurfsvoll. »Du verbringst im Moment so viel Zeit mit ihm, wahrscheinlich fragt er dich zuerst.«
    »Keine Chance!« Ich reagiere wütend. »Er ist wirklich ein netter Typ und –«
    »Also magst du ihn?« Tracy beginnt, am Buchrücken herumzuknubbeln.
    »Nicht so !«, sage ich schnell. »Ich meine, als Kumpel.«
    »Na, ihr saht beim Pokalspiel ziemlich befreundet aus«, brummt sie.
    Schockiert lasse ich mich zurückfallen. Wie lange fühlt Tracy sich schon so? »Ich habe ihm bei seinem Artikel geholfen«, beginne ich. Dann erinnere ich mich an den mit Herzen verzierten Notizblock. »Also, nicht richtig geholfen, nur …«
    Tracy umklammert ihre Knie und murrt. »Sah mir eher nach Lachen und Flirten aus«, giftet sie.
    »Ich habe nicht geflirtet!«, verteidige ich mich. »Er ist ein netter Kerl. Er ist so unkompliziert.«
    Tracy fängt an, die Bücher in ihre Tasche zu stopfen. »Jep, das werde ich nie erfahren, stimmt’s?«
    »Tracy!« Ich greife nach ihrem Arm, doch sie schüttelt mich ab.
    »Ich dachte, du würdest versuchen, mir zu helfen, aber du bist selbst hinter ihm her.« Sie steht auf, und ich ducke mich, als sie sich ihre Tasche über die Schulter schwingt.
    »Tracy! Ich versuche , dir zu helfen. Ehrlich gesagt hast du keine Ahnung, wie hart ich daran arbeite.«
    Tracy lässt ihre Tasche wieder auf den Boden sinken. »Was meinst du damit?«
    Ich seufze. Eigentlich wollte ich Tracy nichts von meinem raffinierten Plan erzählen, bis ich mir sicher wäre, dass er auch funktioniert. Aber wenn ich sie davon abhalten will, jetzt einfach abzuhauen, habe ich keine andere Wahl. »Hör zu, du weißt doch, wie ich Savannahs Horoskop dazu benutzt habe, ihr von Joshs Betrug zu erzählen?«
    Tracy nickt.
    »Das Gleiche mache ich für dich und Jeff.«
    Tracy starrt mich an, als wäre ich verrückt. »Was meinst du damit?«
    »Ich bringe ihn dazu, an sein Horoskop zu glauben, und dann nutze ich es, um euch zusammenzubringen.« Ich lehne mich zurück, grinse breit und bete, dass sie die Idee gut findet und nicht an meinem Verstand zweifelt.
    »Aber wie willst du ihn dazu bringen, es zu glauben? Er ist ein Junge. Jungs hassen Astrologie.« Obwohl Tracy die Stirn runzelt, setzt sie sich neben mich.
    Ich atme erleichtert auf. »Ich habe etwas über ihn herausgefunden – etwas, das er selbst noch gar nicht wusste – und es in sein Horoskop geschrieben. Dann habe ich ihn dazu gebracht, es in unserer Sitzung zu lesen. Und nun rate mal?«
    Tracy starrt mich

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