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Himmlisch verliebt

Himmlisch verliebt

Titel: Himmlisch verliebt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Annette Weber
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magst, kannst du mich also verführen.“
    Lachend sprang Merle von der Schreibtischplatte.
    Jetzt setzt sie sich auf seinen Schoß, dachte Lilith erschrocken und spürte wieder diese Welle von Eifersucht, die sie so an sich hasste. Aber sie hatte dieses Gefühl einfach nicht unter Kontrolle. Plötzlich startete das Computerspiel erneut. Ob Merle die Maus berührt hatte? Konnte man durch einen Ruck gegen die Maus ein Spiel starten?
    Merle drehte sich zum Monitor um. „Was spielst du da?“
    „Ach, so ein Rollenspiel. Spiritworld .“
    „Wo sich der Junge auf die Suche nach seiner Schwester macht?“
    „Genau. Kennst du das Spiel?“, fragte Elias.
    „Allerdings“, murmelte Merle. Sie schien plötzlich auf der Hut zu sein. „Mein Vater hat es oft gespielt.“
    Elias sah irritiert auf. „Dein Vater?“
    Merle nickte. „Er interessiert sich für Spiele. Er programmiert sogar welche.“
    „Cool“, staunte Elias.
    „Woher hast du es?“, wollte Merle wissen.
    Täuschte sich Lilith, oder lag plötzlich ein wacher, misstrauischer Blick in Merles Gesicht?
    „Es lag plötzlich in meiner Tasche“, erzählte Elias. „Ich dachte, du hättest es mir geschenkt. Kann aber auch sein, dass Moritz es mir gegeben hat. Wir leihen uns oft Spiele aus.“ Elias war wieder in seinem Computermodus. Er schien total vergessen zu haben, dass er Merle verführen wollte. „Dieses Mädchen wird von schwarz maskierten Männern verschleppt. Die tauchen nachts in der Hütte der Eltern auf, brennen alles nieder und …“
    Auch Merle schien jetzt ganz auf das Computerspiel abzufahren. „Zeig doch mal.“
    Elias klickte mit der Maus herum. „Du siehst es im Intro. Da! Das ist der kleine Junge. Er liegt hier mit seinem Teddy im Bett, siehst du?“ Merle war hinter Elias getreten und schaute auf den Bildschirm.
    Lilith hörte noch einmal die Eingangsmelodie des Spiels. Seltsam, dass alle so auf Computer abfahren, dachte sie, als sie plötzlich merkte, dass sich noch jemand im Raum befand. Jemand den man nicht sehen konnte. Aber man konnte ihn spüren. Eine wahnsinnige Energie ging von ihm aus. Lilith presste sich fest an die Wand. Sie brauchte die Kälte der Mauern, um klar denken zu können. Merle hatte ein Geistwesen bei sich, das stärker war als Lilith. Wer war es?
    Lilith dachte nach. An dem ersten Tag, an dem Merle und Elias einander begegnet waren, hatte Merle Elias das Kartenspiel mit den Engelfiguren gezeigt. Dabei hatte sie auf die Karte von einem asiatisch aussehenden Jungen gedeutet und behauptet, er sei ihr Schutzengel. Lilith versuchte, sich an den Namen zu erinnern. Richtig: Sunjay hieß er. Er war für Lilith zwar nicht sichtbar gewesen, aber sie hatte ihn gespürt. Aber jetzt schien jemand anderes hinter Merle zu stehen. Auch wenn Lilith ihn nicht sehen konnte, spürte sie doch eine wahnsinnige Energie von ihm ausgehen. Eine unheimliche Energie. Und sie fühlte, dass er versuchte, Merle mit seinen Gedanken zu beeinflussen.
    Lilith legte die Hände über ihre Augen und konzentrierte sich auf die Energie, die im Raum war. Dann ließ sie die Arme wieder sinken und sah sich um. Schemenhaft nahm sie nun eine Figur wahr, die hinter Merle und Elias stand und auf den Computer starrte. Genau wie Merle und Elias. Was war mit diesem Computerspiel? Wieso übte es so eine Faszination auf Merle und Elias auf? Auf dem Bildschirm waren jetzt zwei schwarz verhüllte Gestalten zu sehen. Sie brachen in die Hütte ein. Alle schrieen durcheinander.
    „Da, siehst du? Da ist wieder der kleine Junge mit seinem Teddy. Er versteckt sich gerade noch rechtzeitig“, erklärte Elias.
    Der kleine Junge rannte mit seinem Teddy aus der Hütte und versteckte sich hinter einer Mauer. Jetzt verließen die Männer das Haus. Sie hatten die Schwester des Jungen bei sich. Das Mädchen versuchte zu schreien, aber die Männer hielten ihm den Mund zu. Der Junge machte sich ganz klein. Ängstlich drückte er den Teddy vor den Mund, um einen Schrei zu ersticken.
    „Der Arme“, flüsterte Merle. „Was machen sie mit dem Mädchen?“
    „Sie entführen es“, murmelte Elias. „Ich habe das Intro bestimmt schon fünf Mal gesehen, aber es nimmt mich immer noch total mit. Und guck mal, was jetzt passiert.“
    Wummm, machte es, und in dem Moment brannte die Hütte, in der sich noch immer die Eltern des Jungen befanden.
    „O nein!“, rief Merle entsetzt.
    „Schrecklich, oder?“ Auch Elias sah betroffen aus.
    Lilith bildete sich ein, dass sogar das Geistwesen

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