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Himmlisch verliebt

Himmlisch verliebt

Titel: Himmlisch verliebt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Annette Weber
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unablässig auf den Monitor starrte. Um dieses Spiel schien es ein Geheimnis zu geben. Ein dunkles Geheimnis.
    Plötzlich piepste Merles kleines Telefon. Sie zog es aus der Jackentasche und warf einen kurzen Blick darauf. Dann ließ sie es sinken und schaute Elias enttäuscht an. „Mist. Ich muss gehen. Mein Vater will mich von der Schule abholen.“
    „Von der Schule?“ Elias lachte. „Aber da bist du doch gar nicht!“
    Merle stupste ihn an. „Das sag ich ihm jetzt besser nicht“, gab sie zu. „Er kann nämlich ziemlich sauer werden, wenn er mitkriegt, dass ich schwänze.“
    „Meine Mutter auch“, seufzte Elias. Er stand auf und legte seine Arme auf Merles Schultern. „War nett, dass du vorbeigekommen bist.“
    Merle küsste ihn auf die Wange.
    Lilith blieb auf dem Boden sitzen und betrachtete die beiden. Sie passten gut zueinander. Das musste sie zugeben. Was dieses andere Geistwesen wohl machte? Lilith versuchte noch einmal ihn zu spüren. Er war immer noch da, sie konnte ihn aber nicht mehr sehen.
    Als Merle den Raum verlassen hatte, atmete Lilith auf. Irgendwie hatten die beiden viel Energie verbraucht. Auch Elias schien das zu spüren, denn er ging zum Fenster und öffnete es. Anschließend setzte er sich wieder an den Computer. Lilith wartete darauf, dass er noch einmal mit ihr redete, aber er tat es nicht. Er war total auf das Spiel fixiert. Lilith trat hinter ihn und sah ihm beim Spielen zu.
    Da war dieser kleine Junge mit dem Teddy, der hinter der Mauer hockte. Die Männer rannten mit seiner zappelnden Schwester im Arm an ihm vorbei und bemerkten ihn nicht. Erst als sie sich entfernt hatten, erhob sich der Junge, blickte über die Mauer und starrte ihnen nach. Tränen liefen über sein Gesicht. Dann blickte er sich zu dem brennenden Haus seiner Eltern um und begann laut zu schreien. Jetzt kamen auch die anderen Menschen aus dem Dorf zusammengelaufen. Sie alle hatten Eimer mit Wasser dabei und versuchten das Feuer zu löschen. Danach wurde der Bildschirm schwarz. Lilith wusste, wie es ausging. Die Eltern des kleinen Jungen waren tot.
    Elias saß einen Moment lang vor dem Bildschirm und überlegte. Schließlich fuhr er den Film zurück und betrachtete den Ausschnitt, wie die düsteren Gestalten mit dem Mädchen in den Armen aus dem brennenden Haus laufen. Das Mädchen zappelt mit den Beinen und versucht mit aller Kraft, sich aus den Armen der Männer zu befreien. Aber die Männer sind stärker. Jetzt hielt Elias das Bild an und vergrößerte es. Wie gebannt starrte er auf den Bildausschnitt.
    Lilith beugte sich über seine Schultern und blickte ebenfalls auf den Monitor. Sie glaubte ihren Augen nicht zu trauen: Das Mädchen aus dem Computerspiel sah aus wie Merle.
    Auch Elias schien das zu bemerken. Er fuhr den Film wieder zurück und betrachtete den Ausschnitt noch einmal. Erneut vergrößerte er das Mädchen. Dann betrachtete er die dunklen Gestalten aus der Nähe. Aber wegen ihrer schwarzen Kapuzen über dem Gesicht waren sie nicht zu erkennen.
    Lilith spürte eine riesige Unruhe. Irgendetwas ging hier nicht mit rechten Dingen zu. War dieses Mädchen auf dem Computerspiel tatsächlich Merle? Und was hatte sie in diesem Spiel zu suchen? Vor allem aber: Wer war diese Gestalt hinter ihr gewesen? Was trieb dieses Geistwesen für ein dunkles Spiel? Lilith wusste sich keinen anderen Rat, als mit Elias zu reden. Er musste gewarnt werden, musste wissen, dass von Merle und der Gestalt hinter ihr eine undurchsichtige Macht ausging.
    Auch Elias schien den Wunsch zu haben, mit ihr über die Szene zu reden.
    „Lilith? Bist du da?“, fragte er. Er schien zu spüren, dass sie dicht hinter ihm stand. „Schau mal, findest du nicht, dass dieses Mädchen wie Merle aussieht?“ Er lachte. „Ich glaube, ich werde schon verrückt! Wahrscheinlich kriegt man irgendwann `ne Krise, wenn man zu lange Computer spielt.“
    Lilith wusste, dass das jetzt ihre Chance war. Sie musste Elias sagen, was sie gesehen hatte. Vielleicht war er in Gefahr? Sie konzentrierte sich auf ihren Körper, verströmte Wärme in ihre Arme und Beine, in ihren ganzen Körper und ihren Kopf.
    „Lilith!“ Elias sprang auf. „Du bist da. Das ist ja … irgendwie … total genial würde ich sagen.“ Er strahlte übers ganze Gesicht.
    Nun stand er vor ihr. So dicht, dass Lilith seine Wärme spüren konnte.
    „Darf ich dich anfassen?“ Er streckte vorsichtig die Arme aus.
    Lilith konnte nicht anders. Sie ließ es zu, dass er ihr Gesicht

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