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Himmlisch verliebt

Himmlisch verliebt

Titel: Himmlisch verliebt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Annette Weber
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berührte. Erst als er versuchte, sie zu küssen, trat sie einen Schritt zurück. „Nicht, Elias“, sagte sie hastig. „Ich darf das nicht. Ich hatte schon total Stress mit Seraphin, unserem obersten Geistwesen. Er hat mir angedroht, mich zurückzuholen.“
    „Wenn er das macht, bringe ich mich um“, regte sich Elias auf. „Das kannst du ihm mal ganz klar sagen. Entweder du bist bei mir oder niemand. Kapiert?“
    Lilith lächelte. „Ich werd`s ihm ausrichten“, meinte sie. „Aber ich wollte dir noch was anderes sagen: Du musst dich vor Merle in Acht nehmen.“
    „Klar, Merle. Mit der läuft nichts“, winkte Elias ab. „Du bist meine perfekte Traumfrau, Lilith. Keine Angst.“
    Lilith winkte genervt ab. „Darum geht es nicht. Es geht darum, dass da jemand hinter Merle steht. So ein Geistwesen. Eine unbekannte Macht. Es ist jemand anderes als der, der vor einigen Tagen bei ihr war.“
    „Habt ihr jetzt alle einen Schaden?“, rief Elias lachend. „Noch vor einer Woche hatte ich überhaupt keine Ahnung von Geistwesen und solchem Kram und jetzt rennen die mir hier die Bude ein.“
    „Aber du hast es selbst gesehen!“, erinnerte Lilith ihn. „Merle war so interessiert an diesem Computerspiel. Und während ihr gespielt habt, stand dieses Geistwesen die ganze Zeit hinter ihr.“
    Elias wurde nachdenklich. Langsam kehrte er zum Schreibtischstuhl zurück, spulte noch einmal das Intro des Computerspiels ab und vergrößerte das Bild des Mädchens. „Guck mal hier.“
    „Ich weiß“, entgegnete Lilith. „Darum bin ich ja auch bei dir. Irgendwas ist mit Merle, dem Typen hinter ihr und diesem Spiel.“
    Elias starrte auf das Spiel, dann auf Lilith. Schließlich sprang er auf und wanderte in seinem Zimmer herum. Von links nach rechts ging er. Wie ein Löwe im Käfig. Dann blieb er stehen und fasste sich an den Kopf. „Ich glaub, ich werd verrückt“, murmelte er schließlich. „Das liest man doch überall: Computerspieler ticken irgendwann ab. Sie können nicht mehr unterscheiden, ob sie in der realen Welt oder in der Computerwelt leben. Und dann hören sie Stimmen. Sehen Geister.“
    „Du bist nicht verrückt“, lächelte Lilith. „Du wolltest nur nicht glauben, dass es ein paar Ebenen mehr gibt im Leben.“
    „Und schon gar nicht wusste ich, dass so coole Mädchen auf diesen Ebenen rumlaufen“, meinte Elias.

8.

    Völlig überraschend tauchte Seraphin auf. Gerade als Lilith mit Elias darüber diskutierte, wie sie Merle begegnen könnten, stand er plötzlich neben ihr. Lilith spürte, wie ihr Körper erkaltete. Die Arme und Beine lösten sich in Luft auf. Dann wurde auch ihr Rumpf durchsichtig.
    Sie hörte, wie Elias „Lilith, bleib hier!“, schrie. Sie spürte, wie er ihr einen Kuss auf den Mund drückte. Dann hatte sie sich in ihrer Umgebung aufgelöst. Seraphin stand ihr gegenüber und sein Gesicht war so ernst, dass es Lilith die Sprache verschlug. O nein! Warum musste er ausgerechnet jetzt auftauchen? Sah er nicht, dass etwas Unheimliches passiert war? Dass eine Gefahr von Merle und der unbekannten Macht ausging?
    „Du hattest deine Chance“, sagte Seraphin kühl. „Aber du hast sie verspielt.“
    Lilith kam sich plötzlich so verdammt klein und hilflos vor. „Seraphin“, rief sie. „Ich kann das alles erklären. Ich glaube, Elias ist in großer Gefahr. Da ist so ein Mädchen …“
    Sie brach ab. Es hatte keinen Zweck, Seraphin etwas zu erklären. Er wollte nichts hören.
    „Tut mir leid.“ Sein Gesicht sah nun abweisend aus. „Du musst zurück auf die zweite Ebene.“
    Lilith hatte Mühe, ihre Panik zu unterdrücken. Das durfte doch nicht wahr sein! „Das geht nicht. Bitte Seraphin. Ich muss jetzt bei Elias bleiben. Er braucht mich. Er wird vielleicht von einer fremden Macht missbraucht. Ich habe es gesehen …“
    Doch während sie noch redete, konnte sie Seraphin anmerken, dass er sich nicht erweichen lassen würde.
    „Du hast dich nicht in sein Leben einzumischen“, wies er sie zurecht. „Das hast du versprochen.“
    „Aber ich …“
    „Schweig.“
    „Er wird unglücklich sein, ohne mich.“
    „Das kann ich mir nicht vorstellen. Er ist unglücklich, weil du dich in sein Leben mischst.“
    Lilith hätte gerne geweint. Aber das war nicht möglich – zu tief saß ihr Schmerz.
    „Lilith“, hörten sie nun Elias Stimme. „Bist du noch da?“ Er sah sich suchend um. Lilith zerriss es fast vor Traurigkeit.
    „Heute wird Meliha bei ihm sein“, erklärte Seraphin kurz.

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