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Himmlische Leidenschaft

Titel: Himmlische Leidenschaft Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Elizabeth Lowell
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Disziplin, die er im Krieg und in den darauffolgenden Jahren gelernt hatte, nicht zu ihr zu gehen, sie in seine Arme zu ziehen und sie leidenschaftlich zu lieben, um das lächelnde Geheimnis ihres Lebens zu trinken.
    Warum ist sie hier heraufgekommen? überlegte er. In den letzten drei Tagen hat sie so ziemlich alles getan, außer in den Himmel zu klettern, um mir aus dem Weg zu gehen.
    Vielleicht weiß sie, ob sie schwanger ist.
    Der Gedanke ließ einen Eisklumpen in seiner Magengrube erstarren.
    »Was tust du hier oben?« fragte er. Seine Stimme klang selbst in seinen eigenen Ohren streng und schroff.
    Sarah fuhr herum und starrte ihn an, als wäre er ein wildes Tier.
    Oder ein Culpepper.
    »Lola ist auf der Suche nach einer ihrer Ziegen«, erwiderte sie spitz. »Sie hat mich gebeten, dir dein Abendessen zu bringen. Conner und Ute schlafen beide.«
    Na schön, dachte Case. Damit ist meine Frage beantwortet. Sie ist hier oben, weil sonst keiner kommen konnte.
    »Danke«, sagte er.
    »Bitte.«
    Er schnitt eine Grimasse.
    »Es besteht keine Notwendigkeit, mich wie einen Fremden zu behandeln«, sagte er brüsk. »Wir sind alles andere als das.«
    Sarah errötete und wurde dann bleich.
    »Wo möchtest du dein Essen hinhaben?« fragte sie gepreßt.
    »Nicht mitten ins Gesicht, wenn ich bitten darf.«
    Verspätet erkannte Sarah, daß sie tatsächlich den Teller so hielt, als hätte sie vor, ihm das Hirschgulasch ins Gesicht zu schleudern, sobald er in ihre Reichweite kam.
    »Tut mir leid«, murmelte sie verlegen. »Du hast mich erschreckt. Ich dachte, ich wäre allein.«
    »Bist du schwanger?«
    Die Frage kam so völlig unerwartet, daß sie ihn nur mit offenem Mund anstarren konnte.
    »Wie bitte?« fragte sie verdutzt.
    »Du hast doch gehört, was ich gesagt habe.«
    »Also, das ist doch wohl die Höhe! Wie kann man nur so unhöflich ...«
    »Beantworte einfach meine Frage«, unterbrach er sie. »Spar dir deine Strafpredigten für Conner auf.«
    »Ich weiß es nicht.«
    »Was?«
    »Ich. Weiß. Es. Nicht.« Sarah spuckte jedes Wort aus, als ob sie Stücke aus seinem Fell herausrisse. »Zufrieden?«
    »Für ungefähr zehn Minuten«, erwiderte Case kaum hörbar, »und das liegt schon einige Tage zurück.«
    »Wenn du von mir erwartest, eine Unterhaltung mit dir zu führen«, sagte sie betont liebenswürdig, »dann hör auf, in deinen Bart zu murmeln.«
    »Ich dachte, mein Bart hätte dir gefallen, besonders auf der Innenseite deiner Schenkel.«
    Sie zuckte zusammen, als hätte er sie geschlagen.
    »Verdammt«, sagte er grimmig. »Es tut mir leid. Ich habe kein Recht, so mit dir zu reden. Es ist nur ... wenn ich daran denke, wie ...«
    Was immer er hatte sagen wollen, ging in dem Geräusch näher kommenden Hufschlags unter.
    Mit Case ging eine abrupte Veränderung vor sich. Plötzlich war er wieder kalt und reserviert und absolut beherrscht.
    »Sieh zu, daß du hier hereinkommst«, befahl er. »Und zwar schnell und leise.«
    Bevor er zu Ende gesprochen hatte, war Sarah in das Gebüsch geschlüpft, das ihn abschirmte.
    »Hast du eine Waffe mitgebracht?« flüsterte er.
    Sie schüttelte stumm den Kopf.
    »Tut mir leid. Ich habe nicht gedacht, daß ich eine brauchen ...«
    »Du hast überhaupt nicht gedacht, Punkt«, unterbrach er sie.
    Sie machte sich nicht die Mühe, ihm zu widersprechen. Er hatte recht, und sie wußten es beide. Auf der Ranch galt die eiserne Regel, daß sich niemand - niemand - weiter als fünf Meter vom Haus entfernen sollte, ohne einen Revolver oder ein Gewehr dabeizuhaben.
    Aber die Aussicht, allein mit ihm zu sein, hatte sie derart aus der Fassung gebracht, daß sie nicht innegehalten hatte, um an irgend etwas zu denken. Sie war ganz einfach hinausgelaufen, um die lästige Pflicht so schnell wie möglich zu erledigen.
    »Geh hinter mich«, wies er sie leise an. »Ungefähr vier Meter weiter zurück ist ein Spalt im Felsen, wo du dich verstecken kannst. Bleib dort, bis ich dich rufe.«
    Sarah schlüpfte an Case vorbei. Auf ihrem Weg zu dem Felsspalt griff sie nach dem Revolver, den er ihr hinhielt.
    Er wandte sich nicht um, um ihren Rückzug zu beobachten. Das leise Rascheln von Laub, das über Rehleder glitt, sagte ihm, daß sie widerspruchslos tat, was er ihr gesagt hatte.
    Ausnahmsweise mal, dachte er stirnrunzelnd.
    Das Hufgetrappel verstummte.
    Es gab im Umkreis von vielen Meilen nur einen einzigen Pfad, der den Felsrand hinunterführte. Cases Gewehr sicherte die Stelle.
    Lautlos wich er rückwärts

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