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Himmlische Leidenschaft

Titel: Himmlische Leidenschaft Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Elizabeth Lowell
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den Kopf, weigerte sich, die Wette anzunehmen.
    »Wie ist es mit euch, Jungs?« fragte sie.
    Morgan und Hunter tauschten einen Blick. Keiner der beiden wollte sich auf Lolas Angebot einlassen, zehn Dollar auf den Ausgang des Streits zu wetten.
    Lola spuckte in hohem Bogen einen Strahl Tabaksaft in den Staub, schmunzelte, setzte sich etwas bequemer auf dem kalten Boden zurecht und fuhr fort, Wolle zu kämmen, damit Sarah sie zu Garn spinnen konnte, sobald sie zu streiten aufhörte. Der Korb in Lolas Schoß füllte sich rasch mit sauberer, gekämmter Wolle.
    »Der Junge hat eindeutig seinen Meister gefunden«, meinte sie nach einer Weile. »Er weiß es nur noch nicht. Aber er wird sich schon noch daran gewöhnen.«
    »Ich würde an deiner Stelle kein Geld darauf setzen«, erwiderte Hunter ruhig. »Der Krieg hat Case verändert. Kalt, wo er früher leidenschaftlich war. Grimmiges Schweigen statt Lachen. Hast du ihn jemals lächeln sehen?«
    Lola machte ein nachdenkliches Gesicht, dann schüttelte sie den Kopf.
    »Manche Männer haben eben keinen Sinn für Spaß«, erklärte sie achselzuckend.
    Hunter lächelte traurig. »Früher war Case so munter und ausgelassen, daß es für einen ganzen Sack voller junger Hunde ausgereicht hätte. Aber das hat der Krieg in ihm ausgelöscht.«
    »Sie wird in den Spring Canyon gehen«, sagte Lola beharrlich.
    »Ute könnte sie hier festhalten«, schlug Morgan vor.
    Das Lächeln des alten Banditen war sogar noch trauriger, als Hunters Lächeln gewesen war. Er schüttelte energisch den Kopf.
    »Der Mann, der sie hier festhält, sollte sich besser hüten, ihr jemals wieder den Rücken zuzukehren«, erklärte er trocken.
    »Na schön, dann werde ich es tun«, sagte Morgan.
    Einen Moment lang sah Ute nachdenklich aus. Dann schüttelte er erneut den Kopf.
    »Wenn du sie festzuhalten versuchst, werde ich dich mit Gewalt daran hindern«, erwiderte er.
    »Herrgott noch mal«, grummelte Hunter. »Warum denn bloß?«
    »Sie wünscht sich etwas. Ich sorge dafür, daß sie es bekommt.« »Nun«, meinte Morgan schleppend, »das erklärt natürlich den wertvollen Zuchtbullen unter all den bunt zusammengewürfelten Ranchkühen.«
    Der alte Bandit grinste breit. »Er ist mir bis zum Haus nachgelaufen, Tatsache.«
    »Darauf gehe ich jede Wette ein«, sagte Hunter süffisant. »Das gleiche gilt sicherlich auch für die Pferde aus besserer Zucht.«
    »Und für die Hälfte der Vorräte und das Werkzeug und für alle anderen Dinge hier auf der Ranch, die es sonst nur gegen bare Münze zu kaufen gibt«, warf Lola ein. »Sarah ist allerdings hinter die Viehdiebstähle gekommen und hat Ute gezwungen, damit aufzuhören, aber aus den Vorräten ist sie noch nicht schlau geworden.«
    Sie ließ die Wolle in ihren Schoß sinken und blickte mit klaren schwarzen Augen zu Hunter auf.
    »Verschwende keine Zeit mit dem Versuch, Ute Vernunft beizubringen, wenn es um das Mädchen geht«, sagte sie ruhig. »Ist völlig sinnlos. Bei dem Thema stellt er sich schlichtweg taub. Überleg dir lieber, wie man ihn am besten einsetzen kann, um sie lebendig zu erhalten.«
    »Ich habe schon eine Idee in dieser Richtung«, erwiderte Hunter. »Wenn Ab glaubt, Sarah würde ihm das Silber bringen, dann wollen wir ihn auch in dem Glauben lassen.«
    Morgan sah Hunter an, warf einen Blick auf den kurzbeinigen, drahtigen alten Banditen und lächelte breit.
    Ute brauchte einen Augenblick länger, bis er verstanden hatte. Seine Augen weiteten sich. Dann lachte er laut.
    Lola spuckte Tabaksaft in einem kräftigen braunen Strahl auf den Boden.
    »Hab’ mich schon gefragt, wie lange es wohl dauern würde, bis ihr Männer endlich kapiert, was so offensichtlich ist wie die Nase in eurem Gesicht«, sagte sie.
    »Wirst du es tun?« fragte Hunter Ute brüsk. »Oder wirst du gegen uns kämpfen?«
    »Wenn es sein muß, werd’ ich’s tun.«
    Hunter legte horchend den Kopf schief und blickte zu dem plötzlich stillen Haus hinüber.
    »Was meint ihr? Ob mein Bruder sie endlich so mürbe gemacht hat, daß sie auf gesunden Menschenverstand hört?«
    Lola schnaubte verächtlich. »Männer! Ihr habt doch keinen Funken gesunden Menschenverstand im Leib, keiner von euch. Das Mädchen dort drinnen ist eine ganze Ecke härter im Nehmen, als sie aussieht.«
    Hunters Lächeln wärmte seine schiefergrauen Augen. Er warf Lola einen amüsierten Blick zu und tippte zustimmend an seine Hutkrempe.
    »Ich habe festgestellt, daß manche Frauen tatsächlich sehr viel

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