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Himmlische Leidenschaft

Titel: Himmlische Leidenschaft Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Elizabeth Lowell
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stärker sind, als sie aussehen«, sagte er.
    »Das hat ihn seine Frau gelehrt«, fügte Morgan grinsend hinzu.
    »Es war keine leichte Lektion, für keinen von uns beiden«, gestand Hunter.
    Lola spuckte erneut in hohem Bogen Tabaksaft aus und raffte die Wolle zusammen, die sie gerade gekämmt hatte.
    »Leicht ist keinen müden Penny wert«, erwiderte sie und stand auf. »Leicht bricht zusammen, wenn man es am dringendsten braucht. Leichtfertigkeit wird man in Sarah vergeblich suchen.«
    »Oder in Case«, erwiderte Hunter.
    »Sag’ ich doch. Die zwei passen gut zusammen. Feurige Streithähne, alle beide, das schon, aber ein gutes Gespann.«
    Das Haus strahlte weiterhin Stille aus.
    »Wer von euch mutigen Jungs möchte denn diese Wolle hier zu ihr reinbringen?« fragte Lola unvermittelt.
    »Ich nicht, Ma’am«, murmelte Morgan.
    Ute grunzte nur und hakte seine Daumen noch fester in seinen Gürtel.
    Hunter streckte schweigend die Hand aus.
    Schmunzelnd reichte Lola ihm den Korb mit Wolle.
    »Sie beißt nicht«, erklärte die ältere Frau. »Zumindest nicht fest genug, um Narben zu hinterlassen.«
    Hunter tippte erneut an seine Hutkrempe, dann wandte er sich zu Morgan um.
    »Finde heraus, ob Conner noch lebt«, sagte er. »Ab ist dafür berüchtigt, Gefangene zu ermorden.« »Wenn er noch lebt, werde ich versuchen, ihn herauszuholen.«
    »Nicht, wenn du dir nicht absolut sicher bist, daß du es schaffst, ohne daß einer von euch beiden dabei draufgeht. Unsere Chancen sind besser, wenn wir gemeinsam vorgehen statt einzeln.«
    Morgan zögerte einen Moment, dann nickte er.
    »Langsam und vorsichtig«, erklärte er. »Ich werde so lautlos wie ein Schatten sein.«
    »Sei zwei Stunden vor Tagesanbruch wieder hier.«
    »Was, wenn Conner tot ist?« fragte Morgan.
    »Dann komm so schnell wie möglich wieder zurück.«
    »Hättest du was dagegen, wenn ich unterwegs noch ein paar Kehlen durchschneide?« wollte er wissen.
    »Sorg nur dafür, daß du heil und in einem Stück wieder zurückkommst.«
    »Du solltest sie einfach ausräuchern«, meinte Ute. »Der Spring Canyon hat nur zwei Ausgänge. Zwei Männer auf dem Felsrand an jedem Ende. Du kannst sie so mühelos abknallen wie Blechdosen.«
    Morgan nickte, äußerst angetan von der Idee.
    »Die Culpeppers haben viele Leute ausgeräuchert«, erwiderte er. »Haben es auch mal mit uns versucht, drüben in den Rubys. Wer das Schwert ergreift, der soll durch das Schwert umkommen. Wird wirklich höchste Zeit, daß die Jungs ans Sterben denken.«
    »Zwei Stunden vor Tagesanbruch«, erinnerte Hunter ihn. »Und jetzt mach, daß du wegkommst.«
    Ohne ein weiteres Wort wandte er sich ab, marschierte zu dem Blockhaus und klopfte an die Tür.
    »Ich bin’s, Hunter«, rief er. »Ich habe hier einen Korb Wolle für Sarah.«
    »Die Tür ist offen. Bitte kommen Sie doch herein.«
    Er seufzte. Ihre Stimme hatte einen Klang, scharf genug, um Speck so dünn zu schneiden, daß man eine Zeitung hindurchlesen konnte. Er öffnete die Tür, duckte sich, um sich nicht den Kopf an dem niedrigen Türrahmen zu stoßen, und betrat das Haus.
    Sarah rührte mit einer Heftigkeit Bohnen um, als hinge ihr Leben davon ab, den Inhalt des Topfes vor dem Anbrennen zu bewahren.
    Case beobachtete sie.
    Der Ausdruck in seinen Augen überraschte Hunter. Es war schon Jahre her, seit er seinen Bruder derart aufgewühlt und kochend vor Zorn erlebt hatte.
    »Wo soll ich die Wolle hinstellen?« fragte Hunter.
    »Nicht in die Nähe des Feuers«, erwiderte Sarah angespannt. Dann, verspätet, fügte sie hinzu: »Danke.«
    Er stellte den Korb in einer Ecke des Raums ab und drehte sich um, um den Mann und die Frau zu mustern, deren Frustration und Wut derart spürbar waren, daß man sie mit Händen greifen konnte.
    Hunter räusperte sich.
    »Wir haben einen Plan«, begann er.
    »Ich will doch stark hoffen, daß dieser Plan auch mich einschließt«, sagte sie.
    »Das sollte er verdammt noch mal besser nicht«, fauchte Case.
    »Ihr bekommt beide euren Willen.«
    Wie auf Kommando fuhren Sarah und Case zu Hunter herum. Die argwöhnische Hoffnung und grimmige Entschlossenheit in ihren Augen erinnerten Hunter an die Frau, die er liebte.
    »Sie sind meiner Frau noch nie begegnet«, sagte er zu Sarah. »Aber ich hoffe sehr, daß Sie sie eines Tages kennenIernen. Sie sind beide aus dem gleichen aufrichtigen, dickköpfigen Holz geschnitzt.«
    Sie lächelte müde. »Eines Tages ... falls wir alle den morgigen Sonnenaufgang

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