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Himmlische Leidenschaft

Titel: Himmlische Leidenschaft Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Elizabeth Lowell
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hatte.
    Ich habe ihn damals gefunden.
    Und ich werde ihn auch jetzt finden.
    Sein Lager war verlassen, aber sein Sattel lag noch da, wartete noch immer darauf, als Kopfkissen zu dienen.
    »Conner! Antworte mir!«
    Sie bekam nur das Heulen des Sturms zur Antwort.
    Haarsträhnen, die der Wind aus ihren Zöpfen gelöst hatte, schlugen ihr ins Gesicht. Sie fing die losen Strähnen ein und hielt sie fest, während sie das Haar um ihre Finger schlang, als wäre es eine Rettungsleine.
    »Nicht jetzt«, murmelte sie vor sich hin. »Nicht ausgerechnet jetzt, wenn ich endlich das Silber für dich gefunden habe! Conner, verdammt noch mal, wo bist du? Conner! Conner!«
    Sie rief noch immer nach ihrem Bruder, als Case sie plötzlich herumwirbelte und seine Arme um sie schlang. Fest, ganz fest.
    »Ruhig, Liebes. Immer mit der Ruhe. Nun nimm dich mal zusammen und sag mir, was los ist.«
    Erst als seine beschwichtigende, samtige Stimme ihre Furcht durchdrang, begriff Sarah, daß sie wieder und wieder verzweifelt den Namen ihres Bruders geschrien hatte.
    »Ist Conner bei dir?« fragte sie rauh.
    »Er ist oben auf dem Felsrand.«
    »Bist du dir sicher? Hast du ihn dort oben gesehen?« »Nein, aber er weiß, wann er an der Reihe ist, Wache zu sitzen.«
    »Er hat seine Wache nicht angetreten.«
    »Was?«
    »Lola hält Wache. Conner ist niemals dort oben erschienen.«
    Case drehte sich um und blickte über seine Schulter zurück.
    »Hunter?« fragte er.
    »Ich habe ihn nicht gesehen«, erklärte sein Bruder.
    »Morgan, was ist mit dir?« wollte Case wissen.
    »Nein, Sir. Tut mir leid. Hab’ den Jungen schon eine ganze Weile nicht mehr gesehen.«
    »Morgan!« sagte Sarah eindringlich.
    Sie riß sich aus Cases Armen los und wandte sich zu dem schwarzen Revolverschützen um.
    »Warum sind Sie nicht auf Ihrem Beobachtungsposten?« sagte sie vorwurfsvoll. »Sie sollten doch die Culpeppers bespitzeln!«
    Morgan warf Case einen argwöhnischen Blick zu.
    Er starrte Sarah an, als ob sie eine Fremde wäre.
    »Nun reg dich nicht gleich auf, Liebes«, sagte er. »Morgan befolgt nur Hunters Anweisungen.«
    Sie schloß verzweifelt die Augen, als könnte sie sich auf diese Weise den Blicken der anderen entziehen, besonders Cases durchdringendem Starren.
    »Hat er mit dir darüber gesprochen, die Culpeppers zu bespitzeln?« fragte sie gepreßt.
    »Wer? Conner?« fragte Case.
    Es kostete sie ihre gesamte Selbstbeherrschung, ihn nicht anzuschreien, daß sie natürlich von ihrem Bruder spräche.
    »Ja«, erwiderte sie mit unnatürlich ruhiger Stimme. »Er ist der einzige von uns, der verschwunden ist, richtig?«
    Case betrachtete sie jetzt ebenso mißtrauisch, wie Morgan es getan hatte.
    »Wenn du sagst, Conner ist verschwunden«, meinte er vorsichtig, »dann muß es wohl so sein.«
    »Ich sage es.«
    Die Trostlosigkeit in ihren Augen weckte in ihm das Bedürfnis, sie wieder in seine Arme zu ziehen.
    »Heute morgen ...«, begann sie mit heiserer Stimme und brach dann hilflos ab. »Heute morgen hat Conner gesagt, er hätte eine Idee, wie man die Culpeppers bespitzeln könnte.«
    Morgan stieß einen gedämpften, gotteslästerlichen Fluch aus.
    Hunters Mund verzog sich zu einer grimmigen Linie.
    »Sprich weiter«, forderte Case sie auf.
    »Es gibt nichts weiter zu sagen«, erklärte sie. »Conner hatte eine Idee, und jetzt ist er spurlos verschwunden.«
    »Morgan«, begann Hunter.
    »Bin schon unterwegs.«
    »Ich begleite dich«, sagte Case.
    »Ich auch«, sagte Sarah.
    Beide Männer fuhren zu ihr herum, um zu protestieren.
    Drei schnelle Schüsse oben auf dem Felsrand schnitten ab, was immer die Männer hatten sagen wollen. Es folgte eine kurze Pause, dann ertönte ein vierter Schuß.
    »Besuch«, knurrte Case.
    »Nur einer«, meinte Sarah.
    »Nur einer, der sich blicken läßt«, konterte Hunter. »Case, du bleibst bei Sarah. Morgan, komm mit.«
    »Ute wird das Flußufer übernehmen«, erklärte Sarah. »Das tut er immer, wenn Conner nicht da ist.«
    Hunter nickte, dann eilten er und Morgan im Laufschritt zu dem Dickicht hinter dem Haus, ihre Waffe in der Hand.
    »Mach dir keine Sorgen«? sagte Case beruhigend. »Hunter wird nicht zulassen, daß wir von der Flanke aus angegriffen werden.«
    »Ich hoffe nur, Lola erschießt ihn und Morgan nicht irrtümlich.«
    »Sie wird sie niemals auch nur zu sehen bekommen.«
    Sarah schwieg, zitternd vor Kälte.
    »Wo ist deine Jacke?« fragte Case.
    »Im Haus.«
    »Wie kann man nur bei diesem Wetter seine Jacke im Haus

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