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Himmlische Leidenschaft

Titel: Himmlische Leidenschaft Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Elizabeth Lowell
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Kennedy irgendwelches Silber hätte?«
    »Ich bin euch gefolgt. Hab’ in jedem Loch gewühlt, das ihr gegraben hattet. Leer.« Ab spuckte in den Staub. »Das letztemal, als ich eure Fährte zurückverfolgte, schnitten die Hufe eurer Pferde tief in den Boden. Ich hab’ wirklich gründlich gesucht, aber ihr müßt das gesamte Silber gefunden haben. Diese verdammten Löcher sind so leer wie’n Grab, das auf ’ne Leiche wartet.«
    Case war nicht überrascht über Abs Erklärung. Er hatte gleich vom ersten Moment an, als er Conners Hut gesehen hatte, geahnt, was der Bandit wollte.
    »Wir geben dir das Silber, dafür bekommen wir Conner unversehrt zurück, und jeder einzelne von euch Hurensöhnen verzieht sich schleunigst nach Kalifornien«, erwiderte Case neutral. »Abgemacht?«
    Wind strich durch das Gebüsch und ließ trockene Blätter rascheln. Es war eine Zeitlang das einzige Geräusch, das zu hören war.
    »Sie bringt uns das Silber«, sagte Ab schließlich.
    »Nein.«
    Stille und Wind bewegten sich durch das Dickicht.
    »Schätze, der Junge ist weg vom Fenster«, erklärte Ab in gleichmütigem Tonfall.
    »Wenn er stirbt, stirbst du ebenfalls.«
    »Nein!« rief Sarah aus dem Gebüsch. »Ich werde dir das Silber bringen!«
    Case zischte einen wüsten Fluch.
    »Ich werde das Silber bringen. Wenn dir das nicht paßt, kommen wir nicht ins Geschäft«, sagte er zu Ab.
    »Was bringt dich auf den Gedanken, daß ich an dir mehr Gefallen finden würde als an einem munteren kleinen Mädchen?« spottete Ab.
    »Ich bin einer von diesen Texanern, die dir Kopfzerbrechen bereiten.«
    Ab wurde sehr still.
    »Aus irgendeinem speziellen Teil von Texas?« wollte er wissen.
    »Heaven Valley«
    Ab grunzte, und sein hageres Gesicht wurde noch eine Spur ausdrucksloser.
    »Hab’ mir schon so was Ähnliches gedacht. Macht es dir was aus, dich zu zeigen? Deine Stimme kommt mir irgendwie bekannt vor.«
    »Das sollte sie auch. Du dachtest, ich hätte für dich gearbeitet. Damals in den Ruby Mountains.«
    Das magere Maultier zuckte zusammen, als ob es mit einer Nadel gestochen worden wäre.
    »Du hast meine Verwandten ermordet«, sagte Ab scharf.
    »Ich habe sie getötet«, erwiderte Case. »Das ist ein kleiner Unterschied.«
    »Tot ist tot.«
    »Deine Verwandten waren Männer, und sie waren bewaffnet. Sie hatten eine Chance. Das ist mehr, als du jemals unseren Kindern und Frauen zugestanden hast.«
    Ab starrte angestrengt durch das Gebüsch zu der Stelle, wo Sarahs Stimme ertönt war.
    »Er kann das Silber für dich tragen«, sagte er zu ihr. »Bring es bei Tagesanbruch in unser Lager.«
    »Sie bleibt hier«, erklärte Case kurz angebunden.
    »Sie hat die Wahl.« Ab grinste hinterhältig und spuckte erneut in den Staub. »Aber ich schätze, das Mädchen möchte seinen Bruder gern lebendig sehen.«
    »Ich werde gehen«, rief Sarah hastig.
    Case hatte zwar nicht vor, das zuzulassen, aber er hielt wohlweislich den Mund.
    »Bei Tagesanbruch«, sagte Ab.
    Damit zog er sein Maultier an den Zügeln herum und drückte ihm die Fersen in die Flanken.
    »Ab?« rief Case leise.
    Der Unterton, der in seiner Stimme mitschwang, ließ den anderen Mann mitten in der Bewegung erstarren. Maultier und Reiter blickten mißtrauisch zurück in Richtung Gebüsch.
    »Wenn Conner verletzt ist«, sagte Case, »werden wir dir alles das antun, was du ihm angetan hast. Und anschließend werden wir dich hängen.«

23. Kapitel
    »Verdammt, Mädchen, wirst du wohl endlich auf die Stimme der Vernunft hören?« tobte Case.
    »Sag etwas Vernünftiges, und ich werde auf dich hören«, gab Sarah zurück.
    »Bleib zu Hause!«
    »Ich soll zu Hause bleiben und zulassen, daß Conner getötet wird? Wenn das deine Vorstellung von Vernunft ist, dann ist es wirklich ein Wunder, daß selbst dein Pferd auf dich hört!«
    Ute, Morgan und Hunter waren draußen vor dem Haus, was jedoch nicht bedeutete, daß sie nicht jedes Wort der erbitterten Auseinandersetzung mitbekamen. Sie traten unbehaglich von einem Fuß auf den anderen und gaben sich alle Mühe, nicht dem Mann und der Frau zuzuhören, die sich im Inneren des Blockhauses Nasenspitze an Nasenspitze gegenüberstanden und einander in einer Lautstärke anbrüllten, als läge die gesamte Länge des Hofes zwischen ihnen.
    Lola grinste nur und fuhr fort, die Wolle zu kämmen, die sie von der schwarzweißen Ziege gesammelt hatte.
    »Ich wette um einen Zehner, daß sie geht«, sagte Lola zu niemand Besonderem.
    Ute grunzte und schüttelte

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