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Himmlische Leidenschaft

Titel: Himmlische Leidenschaft Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Elizabeth Lowell
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Conner mitnehmen. Er beklagt sich nicht bei jedem Schritt des Weges.«
    »Den Teufel wirst du tun!«
    Sarah fuhr abrupt im Sattel herum und starrte Case aus schmalen Augen an.
    »Ich bin Witwe und volljährig und lasse mir von niemandem Vorschriften machen. Wenn ich allein durch diese Canyons reiten möchte, dann werde ich das tun.«
    »Ich hoffe nicht, daß du so töricht sein wirst.«
    Sie machte sich nicht die Mühe, etwas darauf zu erwidern.
    »Du weißt genausogut wie ich, daß Ab jemanden abkommandiert hat, die Ranch zu beobachten«, sagte Case.
    »Ich habe niemanden gesehen.«
    »Du bist ja auch nicht oben auf dem Felsrand gewesen.«
    »Aber ...«
    »Wenn du mir nicht glaubst«, unterbrach er sie ungeduldig, »dann frag deinen Bruder.«
    »Warum sollte er es besser wissen als ich?«
    »Interessante Frage.«
    »Was soll das denn heißen?«
    »Das soll heißen«, erklärte er bissig, »daß du ihn mit diesen sprichwörtlichen Schürzenzipfeln so fest an dich gebunden hast, daß es ein verdammtes Wunder ist, daß er atmen kann.«
    Einen Moment lang war Sarah zu wütend, um zu antworten. Als sie endlich ihre Sprache wiedergefunden hatte, hatte sie auch ihren Zorn besser unter Kontrolle.
    »Conner ist meine Angelegenheit«, sagte sie kalt. »Halte du dich da raus.«
    Case warf ihr einen vielsagenden Blick von der Seite zu.
    »Was wirst du tun, wenn dein Bruder heiraten und sich anderswo niederlassen will?« fragte er geradeheraus.
    Der erschrockene Ausdruck auf ihrem Gesicht sagte ihm, daß sie über diese Möglichkeit noch nie nachgedacht hatte.
    »Er ist doch noch ein Junge«, protestierte sie.
    »Pferdescheiße«, sagte Case angewidert. »Wann wird Conner sechzehn?«
    »In ein paar Monaten.«
    »Ich kenne Männer dieses Alters, die bereits eine Ehefrau und ein Baby haben.«
    »Nein. Ich will, daß Conner eine gute Ausbildung bekommt.«
    »Tu irgend etwas, egal, was, in eine Hand und spuck in die andere, und dann sieh, welche Hand sich zuerst füllt«, schlug er sarkastisch vor.
    »Ich würde lieber in deine Hand spucken.«
    Seine Augenwinkel kräuselten sich.
    »Daran zweifle ich nicht im geringsten.«
    Sarah wandte sich demonstrativ ab und blickte den Canyon hinauf zu einer Stelle, wo er sich um eine hervorstehende Felsnase gabelte.
    »Die Ruinen sind dort oben auf der Südseite, nicht allzuweit von hier«, sagte sie.
    Ihr Ton besagte noch einiges mehr. Er verriet Case, daß die Diskussion um Conner damit für sie beendet war.
    »Ich habe die Ruinen entdeckt, als ich das letzte Mal hier heraufgekommen bin«, fuhr sie fort, »aber es war schon zu spät am Tag. Ich mußte mich leider wieder auf den Rückweg machen.«
    Sie trieb ihren Mustang erneut vorwärts. Die kleine Stute gehorchte und fiel in einen holprigen Trott, der beinahe die reales aus Sarahs Tasche geschüttelt hätte. Cricket folgte in einer schnellen, leichtfüßigen Gangart, die so glatt und geschmeidig wie Seide war.
    Sarah versuchte, nicht den Unterschied zwischen den beiden Pferden zu bemerken, doch es war unmöglich. Die Schaufel, die hinter
    ihrem Sattel festgebunden war, hüpfte unentwegt auf und nieder und schlug ihr alle paar Schritte unsanft in den Rücken.
    Shaker trug ihren Namen - »Schüttelbecher« - nicht zu Unrecht.
    Der ausgetrocknete Bachlauf wand sich um einen Vorsprung aus massivem Fels. Ein paar hundert Meter weiter die Schlucht hinauf ragte wieder eine Felsnase aus der Wand, diesmal auf der anderen Seite. Der Grund des Canyons wurde zunehmend schmaler und stieg bei jedem Schritt des Weges steiler an, bis die Felswände, die die Seiten des Canyons bildeten, schließlich so dicht zusammenrückten, daß der Abstand am Fuß kaum mehr als zehn Meter betrug.
    Riesige Blöcke von Sandstein erhoben sich aus der Erde und dem Buschwerk, stumme Zeugen der Tatsache, daß selbst die massiven Felsen des Canyons langsam aber sicher durch Regen, Eis und Wind abgetragen wurden.
    Die Pferde bahnten sich vorsichtig einen Weg über den Hindernisparcours von Felsblöcken, Geröll und dichtem Gebüsch. Der Mustangstute fiel diese Aufgabe leichter als dem Hengst, doch beide Pferde schwitzten, als Sarah schließlich die Zügel anzog.
    »Dort oben«, sagte sie und zeigte auf den südlichen Rand des Canyons. »Siehst du das Schloß?«
    Case brauchte einen Moment, um die eingesunkenen Mauern zu erkennen, die aus einer tiefen Nische in der Nähe des Fußes der Canyonwand hervorschauten. Obwohl halb zerbröckelt und von dichtem Gebüsch verhüllt, waren

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