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Himmlische Leidenschaft

Titel: Himmlische Leidenschaft Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Elizabeth Lowell
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hatte.
    Warum?
    Warum hat sie sich für neuen Kummer geöffnet ?
    Lachen und Hoffnung und Liebe ... mit diesen Dingen ist... der Weg zur Hölle gepflastert.
    Er hatte sich geschworen, niemals wieder in jene qualvolle Hölle zurückzukehren. Weil er sie schon beim ersten Mal beinahe nicht überlebt hätte.
    Sarah ist nicht dumm. Sie kennt doch sicherlich den Schmerz, den Gefühle verursachen, genausogut wie ich.
    Und dennoch lächelt sie. Und sie lacht. Und weint. Sie liebt sogar.
    Das ist der Grund, warum Ute glaubt, sie wäre ein Engel. Trotz allem, was sie durchgemacht hat, erlaubt sie sich, etwas für andere zu empfinden.
    Ihr Mut und ihre Tapferkeit waren wirklich atemberaubend.
    »Wann hast du diese Silbermünzen zum ersten Mal gesehen?« fragte Case abrupt, beunruhigt über seine eigenen Gedanken.
    Sarah akzeptierte den Themenwechsel mit einer Erleichterung, die sich jedoch nicht in ihrem Ausdruck zeigte.
    »Nachdem Hal tot war«, erwiderte sie.
    »Wo hast du sie gefunden?«
    »In einem Tabaksbeutel in seiner Jackentasche.«
    »Glaubst du, er hat das Silber unmittelbar vor seinem Tod gefunden?« wollte Case wissen.
    Sarah schwieg eine Weile. Das rhythmische Trappeln der Pferdehufe, der Ruf eines aufgeschreckten Vogels und das unablässige Rauschen des Windes waren die einzigen Geräusche in der Stille.
    »Nein«, sagte sie schließlich.
    »Wie kommst du darauf?«
    »Er war auf dem Weg in die Berge, um nach Bodenschätzen zu suchen, nicht auf dem Rückweg zur Ranch.«
    Case runzelte nachdenklich die Stirn.
    »Wo ist dein Ehemann gestorben?«
    »Das weiß ich nicht.«
    »Aber du hast doch gesagt, Conner hätte ihn aufgespürt.«
    »Mein Bruder war damals zwölf Jahre alt und zu Fuß unterwegs«, erklärte sie. »Er hatte noch nie zuvor die Ranch verlassen, ohne daß ich dabei war. Wenn Hals Pferd nicht den Weg nach Hause gekannt hätte ...«
    Ihre Stimme brach. Sie schüttelte den Kopf, ohne den Satz zu beenden.
    Case wollte schon fragen, was Conner allein und zu Fuß in der Wildnis zu suchen gehabt hätte, aber der Ausdruck auf Sarahs Gesicht bremste ihn so wirkungsvoll wie eine Wand.
    »Ich habe den Weg des Pferdes so weit wie möglich zurückverfolgt«, fuhr sie fort. »Aber es regnete an dem Tag derart heftig, als hätte sich das Meer vom Himmel ergossen. Jede Schlucht war voller Wasser. Der Lost River war zu einem reißenden Strom angeschwollen, zu breit und zu tief und zu gefährlich, um am Ufer entlangzureiten, geschweige denn quer hindurch.«
    »Und so wurden alle Spuren weggewaschen.«
    »Ja.«
    »Was hat es dann noch für einen Zweck, die Suche fortzusetzen?« fragte Case. »Wonach suchst du jetzt?«
    »Das habe ich doch schon gesagt. Nach Ruinen und roten Felssäulen und einem schmalen Canyon. Das ist alles, woran Conner sich noch erinnert.«
    »Auf wie viele Orte im Umkreis von einem Tagesritt paßt diese Beschreibung?«
    »Ich weiß es nicht genau.«
    »Was schätzt du?«
    »Auf Hunderte.«
    Er schnaubte. »Wie viele hast du bis jetzt abgesucht?«
    »An wie vielen solcher Orte sind wir auf unserem Weg hierher vorbeigekommen?« fragte sie sardonisch.
    Was sie nicht sagte, war, daß es einen speziellen Canyon gab, den abzusuchen ihr grauste, aber sie wußte nicht, welcher es war.
    Und sie hoffte inständig, es auch niemals zu erfahren. Der Gedanke, über die Knochen ihres Ehemannes zu stolpern, jagte ihr einen eisigen Schauder über den Rücken.
    Conner, dachte sie hilflos. Wie kann ich das jemals wiedergutmachen? Wie kann ich dich jemals für das entschädigen, was du für mich getan hast?
    »Kein Wunder, daß du zu wenig Feuerholz hast und ein Haus, durch dessen Ritzen ständig der Wind pfeift«, sagte Case. »Du bist zu intensiv damit beschäftigt, törichten Hoffnungen auf Silber nachzujagen.«
    »Das ist ganz allein meine Sache.«
    »Nicht, wenn ich jeden Morgen mitansehen muß, wie du vor Kälte zitterst«, gab er brüsk zurück.
    Als sie ihn ignorierte, fuhr er fort, die Seitenwände des Canyons abzusuchen. Silbergraue Gerippe von abgestorbenen Kiefern, große Salbeibüsche und Wacholder hoben sich von den rostbraunen Felsen ab. Fichtenstämme, von den Fluten vergangener Überschwemmungen mitgerissen, lagen überall verstreut. Ein großer Teil des Holzes war noch immer fest genug, um ein heißes Feuer zu ergeben.
    »Das nächste Mal werden wir Packpferde mitnehmen«, erklärte er. »Wir können Feuerholz sammeln, während wir nach dem Silber der Toten suchen.«
    »Das nächste Mal werde ich

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