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Himmlische Träume: Die Fortsetzung des Weltbestsellers "Chocolat" (German Edition)

Himmlische Träume: Die Fortsetzung des Weltbestsellers "Chocolat" (German Edition)

Titel: Himmlische Träume: Die Fortsetzung des Weltbestsellers "Chocolat" (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Joanne Harris
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erschien ein strahlendes Lächeln auf ihrem Gesicht. Dieses Lächeln hätte ich auf jeden Fall erkannt, egal nach wie vielen Jahren.
    »Vianne! Ich fasse es nicht!«
    Sie umarmte mich und setzte sich dann in den Korbstuhl mir gegenüber.
    »Ich wollte dich gestern schon besuchen, aber ich hatte so viel Arbeit. Du siehst toll aus!«
    »Danke, gleichfalls, Joséphine.«
    »Und Anouk? Ist sie auch hier?«
    »Ja, sie ist gerade mit Jeannot Drou unterwegs. Die beiden waren ja schon früher unzertrennlich.«
    Sie lachte. »Ich erinnere mich gut. Ach, das ist alles so lang her. Anouk ist jetzt schon fast erwachsen, stimmt’s?« Plötzlich wirkte sie ganz bedrückt. »Du hast garantiert schon von dem Brand gehört. Es tut mir so leid, Vianne.«
    Ich zuckte die Achseln. »Der Laden gehört mir ja nicht mehr. Ich bin nur froh, dass niemandem etwas zugestoßen ist.«
    »Das stimmt.« Sie schüttelte ratlos den Kopf. »Aber für mich ist das immer noch irgendwie deine Chocolaterie. Obwohl ihr schon lange weg seid. Ich habe die ganze Zeit gehofft, dass du zurückkommst. Oder dass die Leute, die das Haus mieten, wenigstens halb so nett sind wie du.«
    »Ich schließe daraus, dass sie das nicht sind.«
    Wieder schüttelte Joséphine den Kopf. »Diese schreckliche Frau. Das arme kleine Mädchen.«
    Genau das Gleiche hatte schon Joline Drou gesagt, aber bei Joséphine wunderte ich mich darüber.
    »Warum sagst du das?«
    Sie zog eine Grimasse. »Wenn du sie triffst, verstehst du mich sofort. Das heißt, falls sie sich überhaupt dazu herablässt, ein Wort mit dir zu wechseln. Sie redet eigentlich mit niemandem hier, und wenn, dann ist sie extrem schroff und unhöflich.« Sie bemerkte meinen fragenden Blick. »Du wirst schon sehen. Sie ist nicht wie die anderen Maghrebiner. Die meisten sind ja echt nett – oder sie waren es jedenfalls, bis diese Frau gekommen ist. Aber kaum war sie hier, hat sie die ganzen Frauen dazu gebracht, sich zu verschleiern.«
    »Nicht alle«, wandte ich ein. »Ich habe auch viele Frauen ohne Schleier gesehen.« Ich erzählte ihr von den Al-Djerbas und von meiner Unterhaltung mit Mohammed Mahjoubi.
    »Ach, Mohammed ist ein Schatz«, stimmte mir Joséphine zu. »Ich wollte, man könnte das auch von seinem Sohn sagen.« Mahjoubi habe zwei Söhne, erzählte sie mir. Saïd, der Ältere, dem das Gym gehört, und Ismail, der mit Yasmina Al-Djerba verheiratet ist. Aber das wusste ich ja schon.
    »Ismail ist in Ordnung«, fuhr sie fort. »Und seine Frau Yasmina ist echt süß. Sie kommt sogar mit Maya zum Mittagessen hierher. Aber Saïd …« Wieder verzog sie gequält das Gesicht. »Religion. Nichts als Religion. Als seine Tochter Sonia achtzehn war, hat er sie mit einem Mann verheiratet, den er auf einer Pilgerreise kennengelernt hat. Seither habe ich keine Möglichkeit mehr, mit seinen Töchtern zu reden. Dabei waren sie früher dauernd hier im Café. Und sie haben auf dem Dorfplatz Fußball gespielt. Jetzt schleichen sie durch die Gegend wie Mäuse, von Kopf bis Fuß in Schwarz gehüllt. Ich habe gehört, dass Saïd sich deswegen mit seinem Vater überworfen hat. Der alte Mahjoubi ist nicht einverstanden mit dem Schleier. Und Saïd ist nicht einverstanden damit, wie der alte Mahjoubi sein Leben lebt und die Dinge regelt.«
    »Vielleicht hat er auch was gegen seine Lesegewohnheiten.« Ich erzählte ihr von Mohammed Mahjoubis heimlicher Leidenschaft für Victor Hugo.
    Joséphine grinste. »Ja, für einen Priester – oder wie man da sagt – ist er schon ziemlich exzentrisch. Angeblich hat er versucht, den Frauen zu verbieten, dass sie in der Moschee den Schleier tragen. Er war auch nicht für die Mädchenschule. Ich glaube, er kann diese Frau genauso wenig leiden wie wir alle.«
    »Du redest von Inès Bencharki, Sonia Mahjoubis Schwägerin.«
    Sie nickte. »Genau. Das wäre alles nicht passiert, wenn sie nicht hierhergekommen wäre.«
    »Was meinst du mit ›alles‹?«
    Sie zuckte die Schultern. »Der Brand. Die Mädchenschule. Dass die Frauen ihr Gesicht verschleiern – in Paris ist das vielleicht alltäglich, aber in Lansquenet? Sie hat den ganzen Zirkus angefangen. Jeder sagt das.«
    Ja, allerdings. Ich hatte es von Reynaud gehört, von Guillaume, von Poitou und Joline. Und auch von Omi Al-Djerba. Was hat Inès an sich, dass sie es schafft, Les Marauds und Lansquenet in gegenseitiger Ablehnung und Misstrauen zu vereinen?
    Rosette spielte draußen beim Brunnen auf dem Platz. Eigentlich ist es kein richtiger

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