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Himmlische Träume: Die Fortsetzung des Weltbestsellers "Chocolat" (German Edition)

Himmlische Träume: Die Fortsetzung des Weltbestsellers "Chocolat" (German Edition)

Titel: Himmlische Träume: Die Fortsetzung des Weltbestsellers "Chocolat" (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Joanne Harris
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Bencharki.«
    Wieder war ich total verdutzt. Dieser Mann war also Karim Bencharki?
    Reynaud hatte erwähnt, dass er »westlich« sei. Trotzdem hatte ich einige der traditionellen Merkmale erwartet – eine Gebetsmütze oder wenigstens einen Bart, wie bei Saïd Mahjoubi. Aber Karim hätte alles sein können, er hätte die verschiedensten ethnischen Wurzeln haben können. Ich überprüfte seine Farben. Eine kleine Bewegung mit dem Handgelenk, ein Spreizen der Finger, mehr nicht. Aber er bemerkte es. Diese Augen sind extrem wachsam. Ich spürte bei ihm eine messerscharfe Intelligenz, eine tiefe, ernste Kraft, und als Krönung des Ganzen besaß er einen selbstbewussten Charme.
    Zugegeben – ich war fast verzaubert. Der Wärme dieser honiggoldenen Augen konnte sich niemand entziehen. Jedenfalls keine Frau. Aber vielleicht nimmt auch Reynaud solche Dinge irgendwie wahr. Trotzdem hätte er wohl nie dieses gewisse Etwas erwähnt, das mich aus dem Gleichgewicht brachte und durchschüttelte, bis ich sprachlos dastand. Ein solcher Triumph mag billig sein, aber manche Leute haben mit so etwas großen Erfolg. Zozie de l’Alba gehörte in diese Kategorie. Und Karim Bencharki.
    Einen Augenblick suchte ich nach Worten. Dann sagte ich: »Sie haben schon von mir gehört?«
    Die Farben zwischen meinen Fingern spielten verrückt. Kaleidoskopfarben, als würden an meinen Fingerspitzen Glassplitter tanzen.
    »Ja, natürlich. Von meiner Schwester«, erwiderte er. Sein Lächeln hielt mich fest, ich fühlte mich wie eine Motte, die an die Wand gepinnt wird. »Wieder einer von Reynauds vergeblichen Feldzügen.«
    »Ich bin nicht sicher, ob ich verstehe, was Sie meinen«, sagte ich.
    »Ich meine, dass Sie nicht die Einzige sind, die je mit dem Priester Schwierigkeiten hatte. Bei Menschen wie uns ist er ziemlich berüchtigt.«
    »Menschen wie uns?«
    »Bei den Unerwünschten. Bei Leuten, deren Gesichter nicht passen und die nicht auf ihrer Seite des Flusses bleiben.«
    »Wir hatten unsere kleinen Auseinandersetzungen«, sagte ich. »Im Rückblick finde ich es nicht besonders klug von mir, dass ich direkt vor der Kirche einen Laden mit Süßigkeiten eröffnet habe, und das ausgerechnet am Beginn der Fastenzeit.«
    Er lachte. Ein perfektes Gebiss wurde sichtbar. »Meine Schwester hatte das gleiche Problem.«
    »War Reynaud mit der Schule nicht einverstanden?«
    »Er hat gar nicht versucht, sich zu verstellen. Von Anfang an hat man gemerkt, dass er dagegen ist. Inès wird nie vergessen, wie er in seiner schwarzen Robe dastand und alles beobachtete. Tag für Tag, ohne ein Wort zu sagen. Ein erstarrter Vorwurf.«
    Ich war verdutzt, dass seine Beschreibung dem so ähnelte, was Reynaud mir geschildert hatte. Die Frau in Schwarz, die nicht redete – konnte es sein, dass beide Parteien dieses Konflikts vor ihrem eigenen Schatten erschraken?
    »Wo wohnt Ihre Schwester jetzt?«
    »Bei mir, bis alles renoviert ist. Es ist besser für sie, bei der Familie zu sein.«
    Seine Worte klangen beiläufig, hatten aber gleichzeitig durchaus etwas Besitzergreifendes. Ich musste an das Gefühl denken, das mich seit meinem Besuch bei den Al-Djerbas immer wieder überkam: dass Inès Bencharki mehr war als eine Schwester. Vielleicht seine erste Frau? Es konnte ja sein. Und Omi hatte etwas in der Art angedeutet. Aber wenn dem so wäre – warum sollte Inès allein wohnen? Und warum bestand Karim Bencharki darauf, die Wahrheit unbedingt zu verbergen?
    »Meine Schwester hatte ein schweres Leben bisher«, fuhr Karim mit sanfter Stimme fort. »Ihr Mann ist früh gestorben, unsere Eltern leben beide nicht mehr, sie hat nur noch mich. Und ausgerechnet jetzt, nachdem sie einen Neustart gewagt hat, muss so was passieren.«
    Ich sagte, das sei wirklich sehr schade.
    »Es ist mehr als schade«, sagte Karim. »Es ist ein Skandal. Eine Schande. Und dieser Priester ist schuld. Er muss dafür bezahlen. Und das wird er auch.«
    Ich beschloss, Reynaud nicht zu verteidigen, in der Hoffnung, auf diese Weise mehr herauszufinden. Also sagte ich: »Sie glauben also, er hat das Feuer gelegt?«
    »Da gibt es keinen Zweifel«, sagte Karim. »Er war ja schon früher in solche Sachen verwickelt. Zum Beispiel wurde bei den Flussleuten ein Boot abgefackelt. Und dann natürlich Ihr Laden – der Priester hat doch auch alles dafür getan, dass er geschlossen wird. Madame Clairmont hat mir genauestens davon erzählt. Dieser Mann hält sich für den Bürgermeister von Lansquenet.«
    »Caro Clairmont

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