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Himmlische Verfuehrung

Himmlische Verfuehrung

Titel: Himmlische Verfuehrung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ally Trust
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tat es ihm leid, dass er mich stehen gelassen hatte und kam deshalb vorbei.
    „Ich dachte, an Unis gibt es Lerngruppen?“
    „Eigentlich schon, aber meine beiden Kurskameradinnen, mit denen ich lernen wollte, sind gerade zum Parkplatz verschwunden und weggefahren.“
    „Das ist aber nicht nett von ihnen.“
    „Das ist mir egal. Dann lerne ich eben alleine.“ Es war mir wirklich egal. Ich legte nicht soviel Wert auf unzuverlässige Menschen. Ich verstand mich mit Carla und Mandy eigentlich recht gut, deshalb hatte ich auch zugesagt, als sie mich gefragt hatten, ob wir zusammen lernen wollten. Vergessen haben konnten sie es eigentlich nicht, denn wir hatten vor der Mittagspause noch darüber geredet, dass wir heute lernen wollten. Nun waren sie einfach zum Parkplatz verschwunden. Wenn sie nicht mit mir zusammen lernen wollten, brauchten sie es ja nicht. Aber ich fragte mich schon, warum sie mich dann überhaupt gefragt hatten. Zumindest hätten sie mir absagen können.
    „Kann ich dir vielleicht helfen? Ich kenne mich mit dem Thema aus“, bot er an.
    „Gerne, danke. Das ist wirklich nett von dir. Aber nur, wenn du nichts anderes vorhast. Ich möchte nicht deine Zeit verschwenden“, sagte ich und in meinen Bauch kribbelte es vor Freude. Er kam zu mir herüber und setze sich neben mich.
    „Das tust du gar nicht. Ich helfe dir wirklich gerne. Was nehmt ihr denn gerade durch“, fragte er und schaute sich meine Unterlagen an.
    „Die verschiedenen Arten der Investitionsrechnung. Nur das Problem ist, ich verstehe es nicht so ganz“, gestand ich ihm.
    „Das kriegen wir schon hin. Ich bringe es dir bei und danach bist du ein Profi auf dem Gebiet“, sagte er lächelnd.
    „Das wäre gut.“
     
    Sixt war ein richtig guter Lehrer, der dazu auch noch so unglaublich gut aussah, sodass ich mich zwingen musste, mich auf das Thema zu konzentrieren. So schwer war es gar nicht, wie ich immer dachte und ich verstand alles, was er mir erklärte. Ich war irgendwie schon froh darüber gewesen, dass Carla und Mandy mich versetzt hatten. So konnte ich Zeit mit Sixt verbringen, was mir natürlich viel besser gefiel.
    „Hast du alles verstanden“, fragte er und schaute mich an.
    „Ja soweit schon. Ich glaube, ich bekomme es morgen schon hin“, erwiderte ich und packte meine Unterlagen zusammen. Wir verließen zusammen die Bibliothek und gingen zu unseren Autos auf dem Parkplatz.
    „Wenn noch etwas ist, kannst du mich jederzeit fragen“, sagte er sanft und reichte mir einen Zettel mit seiner Handynummer. Ich konnte es kaum fassen. Er gab mir seine Nummer.
    „Danke. Das werde ich“, erwiderte ich und nahm den Zettel. „Aber sagt deine Freundin denn nichts, wenn du mir deine Handynummer gibst“, hakte ich nach.
    „Ich habe keine Freundin“, grinste er mich an. Hatte ich das richtig verstanden? Er hatte keine Freundin? Damit hatte ich nicht gerechnet. Er sah so gut aus und die Frauen liefen ihm doch bestimmt in Scharen hinterher. Ein kleiner Hoffnungsschimmer machte sich in mir breit, obwohl ich wusste, dass ich sowieso keine Chance bei ihm hatte.
    „Oh, na dann ist ja gut.“
    „Alles klar, wir sehen uns“, erwiderte er und stieg in seinen Wagen ein. Ich lächelte ihn an und stieg dann in mein Auto und machte mich auf den Heimweg.
     
    Am Abend saß ich auf der Couch und schaute mir immer wieder die Nummer auf den Zettel an. Ich war kurz davor ihn anzurufen, wusste aber nicht, was ich ihm dann hätte sagen sollen. Wahrscheinlich würde ich vor lauter Nervosität kein Wort herausbekommen. Ich wusste ja auch gar nicht, ob er das Gleiche für mich empfand wie ich für ihn. Ich empfand mehr für ihn als nur Freundschaft. Nur war ich mir noch nicht sicher, was es genau war. War ich etwa in ihn verliebt oder war es nur eine Schwärmerei? Ich speicherte seine Nummer in mein Handy ein, entschloss mich aber ihn nicht anzurufen. Auch wenn ich gerne seine Stimme gehört hätte. Aber ich war keine gute Lügnerin und konnte alles, was er mir erklärt hatte. Er hätte es bestimmt gemerkt, dass mein Anruf nur ein Vorwand wäre und wenn er nicht die gleichen Gefühle für mich hatte wie ich für ihn, wäre es unglaublich peinlich geworden. Vielleicht hätte er es dann bereut, dass er mir die Nummer gegeben hatte, und hätte sich von mir distanziert, weil er mir nicht weiter Hoffnungen machen wollte. Mit einem Seufzen stand ich von der Couch auf und ging nach oben, um mich fürs Bett fertigzumachen.
     
    Ich stieg am nächsten Morgen

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