Himmlische Verfuehrung
schon hin. Ich kann gut führen“, sagte er lächelnd.
Die Zeit verging wie im Flug. Als ich auf die Uhr schaute, war es schon nach fünf.
„Wie wäre es, wenn wir noch etwas essen gehen“, fragte Sixt.
„Ja das wäre gut. Langsam bekomme ich nämlich Hunger“, erwiderte ich.
„Gibt es hier ein Restaurant oder sollen wir erst zurückfahren“, fragte Sixt.
„Unten am Strand ist ein Italiener. Da können wir hin, wenn du möchtest.“
„Ich richte mich da ganz nach dir.“
„Gut dann gehen wir zum Italiener“, entschied ich und wir standen auf. Sixt legte mir den Arm um die Taille und wir gingen zurück zum Auto. Nachdem wir in den Wagen eingestiegen waren, fuhren wir die Straße hinunter zum Strand und gingen zum Restaurant. Wir setzten uns an einem Tisch am Rand der Terrasse, die an dem Strand grenzte. Die Kellnerin kam und brachte uns die Speisekarten.
„Darf ich Ihnen schon einmal etwas zu trinken bringen“, fragte sie freundlich.
„Was möchtest du“, fragte Sixt mich.
„Ich nehme eine Cola“, sagte ich.
„Gut dann zwei Gläser Cola“, bestellte Sixt. Dann nahm er die Speisekarte und schaute hinein. Ich schaute ebenfalls in die Karte. Die Kellnerin kam mit den Getränken und stellte sie vor uns auf den Tisch.
„Haben Sie schon gewählt“, fragte sie.
„Ich nehme die Spaghetti Bolognese“, sagte ich und reichte ihr die Karte zurück.
„Ich nehme die Lasagne.“ Sixt reichte ihr ebenfalls die Karte. Dann wandte er sich mir zu. Er nahm meine Hand und schaute mich an.
„Sag mal, ist es eigentlich schwer auf einen Schützling aufzupassen“, fragte ich leise, damit die anderen Leute, die ebenfalls auf der Terrasse saßen, nichts mitbekamen.
„Es kommt drauf an. Es gibt einige denen passiert gar nichts und anderen dafür umso mehr.“
„Zu welcher Kategorie gehöre ich?“
„Na das müsstest du auch selber wissen. Wie oft du schon vor Autos gerannt wärst, wenn man dich nicht zurückgehalten hätte. Und du hast Gleichgewichtsstörungen, dass habe ich schon gemerkt“, lachte er.
„Nein das habe ich nicht“, verteidigte ich mich.
„Doch wie oft du schon die Treppen herauf oder herunter gefallen wärst, wenn ich nicht da gewesen wäre. Am besten trage ich dich nur noch rauf und runter“, scherzte er.
„Abgemacht!“ Die Kellnerin brachte unser Essen.
„Ich muss auch gestehen, ich habe mich im Vorfeld etwas über dich und deine Fast-Unfälle schlaugemacht. Da kamen interessante Sachen bei heraus“, gestand Sixt, als die Kellnerin wieder gegangen war.
„Was denn zum Beispiel“, fragte ich skeptisch.
„Na da wäre zum Beispiel das Klippenklettern.“
„Oh“, erwiderte ich und wurde rot. „Naja das war damals im Urlaub mit einer Jugendreise. Wir wollten vom einen Strand zum anderen und sind über die Klippen geklettert. Ich war da sechzehn. Aber wir waren doch vorsichtig.“
„Das vielleicht aber eure Schutzengel habt ihr in den Wahnsinn getrieben. Sie mussten mit über die Klippen und aufpassen das euch nichts passiert. Und wie ich gehört habe, waren die Wege recht schmal.“
„Ja einige. Es war halt jugendlicher Leichtsinn. Das werde ich auch nie wieder tun.“ Ich schämte mich etwas dafür. Ich war noch jung und es war so eine Art Gruppenzwang. Alle meiner damaligen Freundinnen kletterten darüber. Da konnte ich nicht einfach sagen, dass ich es nicht tun würde. Zumindest dachte ich damals so. Jetzt würde ich es nie wieder tun.
„Genauso, wie du mit den Inlinern eine Straße herunter gefahren bist, ohne auf den Verkehr zu achten.“
„Da war ich noch jünger und die Straße war kaum befahren“, verteidigte ich mich. „Sonst noch etwas?“
„Nein, das waren die gefährlichsten Sachen.“
„Von wem weißt du das denn?“
„Ich habe mich beim Engelsrat schlaugemacht beziehungsweise hatte mir mein Vorgänger früher schon davon erzählt, was du so alles angestellt hast. Da kannte ich dich aber noch nicht. Ich wollte einfach nur wissen, wie gefährlich es wird.“
„Und ist es sehr gefährlich für dich“, wollte ich wissen.
„Nein. Ich glaube, ich kann einiges verhindern, solange du bei mir bist“, sagte er und schaute mich liebevoll an. Bei dem Blick schmolz ich dahin.
„Sag mal, werden Schutzengel eigentlich älter?“
„Nein wir altern nicht. Aber wir feiern Geburtstag und zählen die Jahre weiter.“
„Das heißt, du wirst immer so jung bleiben und ich werde immer älter“, stellte ich entsetzt fest.
„Das ist ein Grund,
Weitere Kostenlose Bücher