Himmlische Verfuehrung
würde.
„Nein fahrt ihr nur. Ich komme alleine klar. Und außerdem gibt es ja noch Handys, wenn etwas sein sollte“, winkte sie ab.
„Na dann ist gut. Viel Spaß und stell nichts an.“
„Nein mach ich nicht. Dir auch viel Spaß.“
„Danke. Bis später“, rief ich ihr zu und ging zur Haustür. Ich verließ das Haus und lief zum Auto. Sixt wartete auf der Beifahrerseite und hielt mir die Tür auf. Als wir eingestiegen waren, fuhr er los und ich erklärte ihm den Weg.
„Wissen deine Eltern eigentlich, dass du mit mir unterwegs bist“, fragte er, als wir unser Ziel fast erreicht hatten, und schaute mich an.
„Nein. Sie waren nicht da. Meine Schwester weiß aber Bescheid. Warum?“
„Nur interessehalber. Es kann ja sein, dass ich dich in den Himmel entführe“, erwiderte er und nahm meine Hand.
„Naja keine schlechte Idee mit dem Entführen, allerdings wollen meine Eltern dich bald mal bei einem Essen kennenlernen. Das heißt, da musst du mich dann wieder zurückbringen. Sie sind da etwas altmodisch mit den Freunden ihrer Töchter.“
„Nicht schlimm. Ich komme gerne. Woher wissen sie von mir?“
„Donnerstagabend beim Essen hatte ich erzählt, dass ich mit dir unterwegs war“, sagte ich. „Meine Eltern ließen sich nicht davon abbringen, dass ich dich ihnen vorstelle.“
„Wann soll das Essen denn stattfinden“, fragte er.
„Ich weiß es noch nicht. Leslie will daraus ein Doppeltreffen machen, weil ihr Freund auch zum Essen kommen soll. Meine Eltern kennen ihn auch noch nicht. Ich sage dir aber noch bescheid, wann das sein wird.“
„Na das wird ja was“, sagte er lachend und bog gerade auf dem Parkplatz am Wald ein.
„Mir graut es davor. Obwohl ich weiß, dass sie keine schlimmen Fragen stellen werden.“ Wir stiegen aus dem Wagen aus und gingen in den Wald. Er lag direkt an den Klippen am Meer. Der salzige Geruch von Meerwasser stieg mir in die Nase und ich atmete tief ein.
„Und wie viele Jungs musstest du schon bei deinen Eltern vorstellen“, fragte er und legte mir einen Arm um die Taille. Ich erstarrte. Mit der Frage hatte ich nicht gerechnet.
„Bis jetzt nur ... einen“, brachte ich stockend heraus.
„Ach so“, erwiderte er. „Du musst es mir nicht erzählen, wenn du nicht willst. Ich dachte nur, bei so einem wunderschönen, klugen Mädchen, wie du es bist, stehen die Jungs doch Schlange bei dir.“
„Nicht im geringsten. Es gab nur einen Interessenten aber anscheinend aus anderen Gründen. Naja, es ist für mich eine abgehakte Sache, mit der ich nichts mehr zu tun haben will“, erklärte ich ihm. Wir kamen zu der Lichtung, die ich früher schon geliebt hatte. Von hier aus konnte man auf das Meer hinaus sehen. Wir setzten uns nebeneinander ins Gras. Sixts Arm lag noch immer an meiner Taille und ich lehnte mich an seine Schulter. Ich schaute auf das Meer hinaus und haderte mit mir, ob ich ihm die Geschichte mit Matt erzählen sollte. Einerseits sollte er alles aus meinen Leben wissen. Andererseits hatte ich Angst ihn zu verletzen, wenn ich von meinen Ex sprach. Denn wer wollte schon gerne Geschichten von den Verflossenen seiner neuen Partnerin oder seines Partners hören. Sixt nahm mir die Entscheidung ab.
„Anscheinend ist es richtig schlimm. Wenn du darüber reden möchtest, ich höre dir zu“, bot er an und zog mich näher an sich heran.
„Also gut“, sagte ich und begann die Geschichte zu erzählen. Ich erzählte ihm, dass es am Anfang so etwas wie Liebe war. Ich dachte, er wäre meine große Liebe. Mir wurde hinterher erst klar, dass es nicht so war. Anschließend erzählte ich, wie Matt sich verändert hatte, mir das Geld gestohlen hatte und verlangte das ich mich für ihn vom Verhalten her änderte. Dann kam der Teil, wo Matt mit Terina fremd gegangen war. Ich hatte es erst nicht gemerkt. Aber, nachdem ich ihm mein Auto geliehen hatte, weil seines in der Werkstatt gewesen war, hatte ich blonde lange Haare, die nicht von mir waren, im Wagen gefunden. Da war mir klar gewesen, dass etwas nicht gestimmt hatte und ich hatte es schließlich herausgefunden, was Matt getan hatte. Ich erzählte ihm, wie ich von Matt ausgenutzt, belogen und betrogen wurde. Bei dem Namen Terina fiel mir auf, dass Sixt zusammenzuckte. Ich schaute ihn an, aber er tat so, als ob nichts gewesen wäre, deshalb sprach ich weiter.
„Und dann habe ich mit ihm Schluss gemacht. Er versucht zwar immer wieder Kontakt zu mir zu bekommen, aber ich möchte das alles nicht mehr. Weder
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