Himmlische Verfuehrung
Boden gelandet, wenn Sixt mich nicht aufgefangen hätte.
„Ups, danke“, brachte ich heraus.
„Kein Problem.“ Er hielt mich fest im Arm. Ich legte meine Arme um seinen Hals und zog seinen Kopf zu mir heran. Unsere Lippen trafen sich und wir küssten uns. Um uns herum tanzten die Leute, aber das war mir egal. Ich hörte, trotz der lauten Musik, mein Herz pochen.
„Immer diese Verliebten“, sagte Nathan lachend, als er mit Sasha an uns vorbei wirbelte. Wir schauten uns beide an und lachten mit. Anschließend tanzten wir weiter. Sixt war ein sehr guter Tänzer. Nach drei Liedern setzten wir uns wieder an den Tisch. Ich nahm mein Glas und trank einen großen Schluck.
„Hey, wollt ihr nicht tanzen“, fragte Sixt Timothy und Maya, die noch immer am Tisch saßen.
„Doch wir wollen gleich gehen“, erwiderte Timothy. „Jamie möchtest du auch ein Cocktail? Ich hole einen für Maya und würde dir einen mitbringen“, fuhr er fort. Timothy war der schwarzhaarige Junge und er war es auch, der wie Sixt mir erzählt hatte, ebenfalls mit einem Menschen zusammen war.
„Danke, nein ich möchte keinen.“
„Du kannst ruhig einen trinken. Ich fahre doch, falls du dir darüber Sorgen machst“, sagte Sixt.
„Nein das ist es nicht. Ich mag nicht so gerne Alkohol. Ich trinke höchstens mal ein Glas Sekt zum Geburtstag oder zu Silvester.“
„Ich trinke auch selten Alkohol. Aber der Cocktail ist einfach gut. Du kannst ihn ja mal probieren, wenn du möchtest“, gab Maya zu. Sie war also auch ein Mensch wie ich. Darüber war ich froh. So hatte ich jemanden, mit dem ich über Schutzengel reden konnte, denn ich durfte doch niemanden von ihrer Existenz erzählen. Naja die meisten Menschen würden mir sowieso nicht glauben, dass es Schutzengel gab. Sie glaubten nicht an das Übersinnliche.
„Danke, aber ich möchte wirklich nicht. Mir schmeckt Alkohol nicht so besonders.“
„Musst du ja auch nicht, wenn du nicht möchtest“, erwiderte sie lächelnd. Maya schien richtig nett und verständnisvoll zu sein. Auch Timothy und Sixt nickten zustimmend. Es war ein richtig schönes Gefühl mit Leuten zusammen zu sein, die einen verstanden. Timothy machte sich auf dem Weg zur Theke. Im nächsten Moment kamen Nathan und Sasha wieder zum Tisch zurück.
„Jamie, wir müssen unbedingt mal zu dritt shoppen gehen. Ich bräuchte mal wieder ein neues Outfit. So ein richtig schöner Mädelsausflug“, schoss es aus Sasha heraus, als sie sich neben mich setzte. Die Jungs verdrehten die Augen.
„Ja das können wir machen. Neue Klamotten könnte ich auch gebrauchen“, erwiderte ich.
„Oh Nathan, schließ schon mal die Kreditkarte weg“, sagte Timothy, der gerade wieder an dem Tisch kam.
„Ha ha, so schlimm bin ich auch wieder nicht“, verteidigte sich Sasha.
„Nein“, kam es von den drei Jungs wie aus einem Mund und lachten. Mir wurde plötzlich so heiß. Ich wusste nicht, woher es auf einmal kam. In der Bar war die Klimaanlage voll aufgedreht und es war angenehm kühl hier drin.
„Ich muss mal kurz zur Toilette“, sagte ich und stand auf. Ich schlängelte mich durch die tanzenden Leute hindurch zum anderen Ende des Raumes und ging zum Damenklo. Ich ging zum Waschbecken und wusch mir das Gesicht mit kaltem Wasser. Ich schaute in den Spiegel und hielt mich am Waschtisch fest, da mir etwas schwindelig war. Ich atmete ein paar Mal tief durch, aber der Schwindel blieb. Ich tupfte mir das Gesicht mit einem Papiertuch ab und wollte gerade wieder zurückgehen, als Terina plötzlich vor mir stand.
„Hi, na wie geht´s“, fragte sie überfreundlich und tat, als ob nie etwas gewesen wäre.
„Lass mich in Ruhe.“
„Warum denn so aggressiv.“
„Du sollst mich in Ruhe lassen“, fauchte ich und ging Richtung Tür. Dabei wankte ich etwas.
„Na zu viel getrunken? Frusttrinken weil Matt dich verlassen hat“, fragte sie sarkastisch.
„Nein. Erstens habe ich nichts getrunken. Zweitens habe ich mit ihm Schluss gemacht und drittens kann er mir genauso wie du gestohlen bleiben.“ In dem Moment kam Sasha in den Vorraum.
„Gibt es hier ein Problem“, fragte sie in Terinas Richtung.
„Nein es ist alles gut“, antwortete sie und ging zur Tür. Sie drehte sich noch einmal zu mir um und lächelte mich hämisch an. Dann verschwand sie zur Tür hinaus.
„Ist alles in Ordnung“, fragte mich Sasha und zog sich gerade vor dem Spiegel die Lippen mit dem Lippenstift nach.
„Ja es ist alles gut“, log ich. Mir war immer noch
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