Himmlische Verfuehrung
hörte ich meinen Vater fragen, der im Garten arbeitete. „Ich habe es bis hier hin gehört.“
„Eine Spinne im Badezimmer“, antwortete Sixt und ich hörte in seiner Stimme ein Lachen.
„Ach so. Ja jetzt musst du sie immer aus dem Haus schaffen. Vorher hatten wir das Vergnügen. Sie kam immer zu uns herüber gerannt und ging erst zurück in ihr Haus, wenn die Spinne weg war. Genauso schläft sie nachts auch nicht, wenn eine da ist“, erzählte mein Vater und war sichtlich amüsiert. Ich hörte Sixt erst lachen und anschließend die Treppe nach oben kommen.
„Alles erledigt“, sagte er.
„Schön das ihr draußen soviel Spaß hattet. Ich war hier wirklich in Gefahr. Das hättest du doch sehen müssen.“
„Eine Spinne ist doch keine Gefahr“, entgegnete Sixt und zog mich in seine Arme.
„Doch natürlich. Hast du das denn nicht gesehen? Sie hat mich so hämisch angegrinst“, protestierte ich.
„Sie wollte dir aber nichts tun. Ich habe sie im Garten ausgesetzt.“
„Na toll, dann kommt sie gleich wieder herein“, stellte ich empört fest.
„Nein das wird sie nicht. Sie ist Richtung Wald gelaufen.“
„Ja um ihre Kollegen zu holen und ihnen zu berichten, wie schön es hier ist.“ Ich sah Sixt an und er verdrehte die Augen.
„Ach Süße“, seufzte er und küsste mich. „Soll ich das Badezimmer weiter putzen“, fragte er.
„Nein, ich mach das schon. Ich bin auch gleich fertig.“ Ich nahm mir wieder meinen Lappen und putzte weiter. Anschließend wischte ich noch die gesamte obere Etage durch. Als alles erledigt war, stellte ich zufrieden die Putzutensilien weg und setzte mich im Wohnzimmer auf die Couch. Sixt setzte sich neben mich.
„Hast du aufgepasst, dass keine Spinne mehr hier hereingekommen ist“, fragte ich.
„Ja habe ich. Sie sind alle draußen geblieben. Du würdest ihnen zu laut schreien haben sie gesagt“, entgegnete er und spielte mit einer Strähne von meinen Haaren herum. „Was würdest du machen, wenn ich eine Vogelspinne zu Hause als Haustier hätte“, fragte er grinsend.
„Wenn sie in einem Terrarium wäre, dann wäre es nicht schlimm. Aber wenn du sie herausholen würdest, dann wäre ich weg.“
„Und wenn sie im Terrarium bliebe, würdest du dann bei mir übernachten?“
„Das weiß ich nicht. Wahrscheinlich wäre ich die ganze Nacht wach und würde ständig nachschauen, ob sie noch in ihrem Glaskasten ist. Hast du vor dir eine zu kaufen“, fragte ich.
„Nein. Und ich habe auch keine zu Hause. Ich wollte es nur einmal wissen. Rein interessehalber.“ Er lächelte dieses atemberaubende Lächeln. Ich schmolz dahin. Plötzlich klingelte sein Handy.
„Ja“, sagte er, als er heranging, und hörte anschließend seinem Gesprächspartner zu. „Nein wir haben noch nichts vor. Warte mal eben.“ Er wandte sich zu mir. „Nathan will nachher grillen. Wollen wir mitessen?“
„Von mir aus gerne. Wir wollten doch gleich sowieso zu dir fahren“, erwiderte ich.
„Stimmt.“ Er wandte sich wieder Nathan zu. „Ja wir kommen.“ Eine kurze Pause. „Gut dann bis gleich“, sagte er und legte auf. Zärtlich strich er mir über die Wange.
„Schläfst du heute Nacht bei mir“, fragte er mit seiner samtenen Stimme und schaute mich mit diesem hypnotischen Blick an.
„Ja das werde ich.“ Es war unfair. Wenn er diesen Blick anwendete, war ich willenlos. Wobei ich wirklich bei ihm übernachten wollte.
„Das ist schön“, flüsterte er und küsste mich.
„Ich werde dann mal eben meine Sachen holen“, sagte ich und ging die Treppe herauf ins Schlafzimmer. In meine kleine Reisetasche packte ich Kleidung für den nächsten Tag und Badutensilien ein. Ich wollte nicht meine alten Schlafsachen mitnehmen, deshalb suchte ich in meinem Schrank nach etwas anderem. Ich nahm mir ein Top und eine kurze Hose, die einer Hotpants glich, und legte sie ebenfalls in die Reisetasche. Schnell zog ich mich noch um. Jetzt trug ich den neuen dunkelblauen Rock und ein kurzärmliges rotes Oberteil. Im Badezimmer kämmte ich mir die Haare durch und band sie zu einem Zopf zusammen. Anschließend ging ich die Treppe herunter ins Wohnzimmer, wo Sixt wartete.
„Kann ich so gehen“, fragte ich ihn und deutete auf meine Kleidung.
„Ja. Du siehst wunderschön aus. Wie immer“, sagte er und gab mir einen Kuss auf die Stirn.
„Danke“, erwiderte ich und wurde bei seinem Kompliment rot im Gesicht.
„Ich liebe es, wenn du rot wirst“, lächelte er und strich mir mit seinem
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