Himmlische Verfuehrung
schaute mir das Kleid genauer an.
„Meinst du das steht mir wirklich“, fragte ich skeptisch.
„Ja, auf jeden Fall. Probier es doch mal an“, sagte sie und zog mich zu den Umkleidekabinen. Ich ging hinein und zog das Kleid an. Es saß sehr gut und war figurbetont. Der Halsausschnitt war geweitet und reichte bis zu den Schultern. Als ich aus der Kabine trat, standen Sasha und Maya mit großen Augen davor.
„Wow, Wahnsinn“, schoss es aus Maya heraus.
„Das sieht fantastisch an dir aus“, sagte Sasha.
„Findet ihr“, fragte ich und drehte mich vor dem Spiegel hin und her.
„Natürlich“, kam es bei beiden, wie aus einer Pistole geschossen heraus.
„Gut, ich nehme es“, sagte ich und ging in die Kabine zurück, um mich wieder umzuziehen. Als ich fertig war, verließ ich die Kabine und ging mit dem Kleid über dem Arm zu den anderen beiden. Wir schauten uns weiter um und auch die anderen beiden fanden etwas Schickes zum Anziehen. Nachdem wir an der Kasse bezahlt hatten, verließen wir den Laden und setzten unsere Shoppingtour fort. In weiteren Läden fand ich noch ein lilafarbiges Oberteil, einen dunkelblauen Rock und dunkelgraue Schuhe mit einem nicht zu hohen Absatz, die gut zu dem Kleid passten. Anschließend setzten wir uns in ein Café und ließen unseren erfolgreichen Shoppingtag ausklingen. Bei der Kellnerin bestellten wir uns jeder einen Kaffee, den sie uns auch gleich brachte.
„Ich muss sagen, ich bin mit meinen Sachen zufrieden. Nur ich weiß jetzt schon, was Nathan nachher wieder sagen wird. Dann kommt von ihm wieder „Muss das sein? Du hast doch so viele Klamotten im Schrank“, obwohl es ja mein Geld ist, was ich ausgebe“, sagte Sasha.
„Das sind typisch Männer. Timothy ist da nicht anders. Du hast Glück, Sixt ist es egal, wie viele Klamotten du im Schrank hängen hast. Hauptsache du bist glücklich“, wandte sich Maya zu mir.
„Meinst du? Ich glaube schon, dass er irgendwann etwas sagen würde. Spätestens dann, wenn mein Schrank vor Überfüllung platzt und ich einen neuen brauche.“
„Er würde dir sogar die Sterne vom Himmel holen. Als er zu deinem Schutzengel wurde und dich sah, veränderte er sich total. Er wirkte immer mal niedergeschlagen und auch traurig. Aber als du dann in sein Leben kamst, war er glücklich und redete nur von dir. Glaub mir, er würde alles für dich tun. Timothy könnte sich von ihm ruhig mal eine Scheibe abschneiden“, seufzte Maya.
„Er tut doch auch alles für dich, oder“, fragte ich sie verdutzt.
„Ja schon, aber ich meine zum Beispiel, wenn wir irgendwo sind, nimmt er mich nicht mal in den Arm oder nimmt meine Hand. Man könnte uns ja sehen. Oder, wenn wir durch die Stadt gehen, halten wir uns an der Hand, aber wir gehen nie Arm in Arm. Ich verstehe es nicht warum. Auch sitzt er oft beim schönen Wetter drinnen vor dem Fernseher, anstatt mal raus zu gehen. Und so was regt mich schon auf. Bei Sixt und dir ist es anders. Ihr zeigt eure Gefühle füreinander auch draußen oder bei Nathan und dir“, wandte sie sich zu Sasha. „Ich meine, ich liebe ihn sehr. Nur etwas mehr Zärtlichkeit in der Öffentlichkeit und mal spazieren gehen ist ja wohl nicht zu viel verlangt.“ Ich konnte Maya verstehen. Ich würde mich auch fragen, warum mein Freund mich in der Öffentlichkeit nicht berührte, was in einer Beziehung doch ganz normal war. Gut bei Matt und mir war es damals fast genauso. Er hatte mich in der Öffentlichkeit auch nur an die Hand genommen und das nur, wenn er Lust dazu hatte. Bei Sixt war das anders. Er legte oft einen Arm um mich und ich genoss es wirklich sehr, von ihm berührt zu werden.
„Was machst du denn, wenn er dir jetzt zugehört hat“, fragte Sasha und schaute sich um. „Er scheint allerdings nicht da zu sein.“
„Das macht nichts. Er kann das ruhig hören. Er weiß es aber schon. Ich habe es ihm schon einmal gesagt“, antwortete Maya.
„Was hat er denn dazu gesagt“, fragte ich.
„Er sagte nur, so wäre er halt und ich könnte ja alleine raus gehen. Aber alleine spazieren gehen ist ja langweilig. Ich möchte euch jetzt nicht mit meinen Problemen belästigen.“
„Tust du gar nicht. Dafür sind Mädchentage da“, erwiderte Sasha.
„Wie habt ihr euch denn eigentlich kennengelernt“, fragte ich Maya.
„Bei uns war es fast so wie bei euch. Nur, dass Timothy schon ein Jahr mein Schutzengel war. Er wollte sich unbedingt mit mir treffen und ich war am Anfang genauso ahnungslos, wie du. Naja und eines
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