Himmlische Verfuehrung
aus.
„Das habe ich schon vermutet. Kann ich dieses Hemd endlich ausziehen? Ich sehe bestimmt schrecklich darin aus.“ Ich mochte dieses Krankenhaushemd nicht. Es hing wie ein Sack und sah überhaupt nicht gut aus.
„Du siehst gut darin aus. Wobei es egal ist, was du anhast, du siehst in allem gut aus.“
„Du bist so süß. Trotzdem möchte ich dieses Hemd ausziehen. Habe ich denn noch etwas zum Anziehen hier“, fragte ich.
„Ja deine Eltern haben, nachdem ich sie angerufen und erzählt habe, was passiert ist, schnell etwas eingepackt. Die Tasche steht im Schrank.“
„Und das sagst du mir erst jetzt?“ Ich stand vom Bett auf und macht ein paar Schritte Richtung Schrank. Mein Kreislauf schien noch nicht vollständig wieder da zu sein und ich schwankte ein wenig. Sixt hielt mich fest, holte meine Tasche aus dem Schrank und trug sie zum Bett. Ich schaute nach, was meine Eltern mir eingepackt hatten und fand meine schwarze dreiviertel Hose und ein rosafarbiges T-Shirt. Meine Mutter hatte auch an meine Kulturtasche gedacht. Ich nahm meine Sachen und ging in das kleine Badezimmer, was mit auf dem Zimmer war.
„Soll ich dir helfen“, fragte Sixt und schaute mich besorgt an. Der Schwindel war noch nicht weg und ich schwankte ein wenig.
„Nein das geht schon.“
„Wenn etwas ist, dann ruf“, sagte er. „Ich bin dann sofort da.“
Nach dem Frühstück kam endlich der Arzt. Er leuchtete mir mit einer kleinen Lampe in die Augen und maß noch einmal den Blutdruck und den Puls.
„Wie geht es Ihnen denn“, fragte er.
„Soweit gut. Die Kopfschmerzen sind weg. Mir ist nur noch etwas schwindelig“, erwiderte ich.
„Das kommt noch von der Gehirnerschütterung. Heute und Morgen sollten sie noch zu Hause bleiben und sich schonen. Falls es schlimmer werden sollte, dann kommen Sie bitte sofort vorbei. Ansonsten können Sie jetzt nach Hause fahren“, sagte er, reichte mir den Arztbrief und ging aus dem Zimmer. Die Krankenschwester trat herein, entfernte den Zugang von der Infusion und klebte ein Pflaster auf die Einstichstelle.
„Drücken Sie bitte noch etwas drauf, sonst blutet es nach“, sagte sie. „Gute Besserung“, fügte sie hinzu und ging wieder aus dem Zimmer. Ich drückte noch ein wenig auf die Einstichstelle und Sixt packte in der Zeit meine wenigen Sachen, die ich dabei hatte in die Tasche.
„Bist du soweit“, fragte Sixt, nachdem er die Tasche geschlossen hatte.
„Ja, ich muss nur meinen Eltern noch bescheid sagen, dass sie mich nicht abholen brauchen“, sagte ich, nahm mein Handy und rief meine Mutter an.
„Miller“, meldete sie sich.
„Mom, ich bin es, Jamie. Ich wollte dir nur bescheid sagen, dass ich heute entlassen werde und Sixt mich nach Hause bringt. Ihr braucht mich also nicht abholen.“
„Ist gut mein Schatz. Wie geht es dir denn?“
„Mir ist nur noch etwas schwindelig. Aber es geht schon“, erwiderte ich.
„Da bin ich aber froh. Du hast mir gestern einen ganz schönen Schrecken eingejagt“, sagte meine Mutter und ich konnte die Angst, die sie um mich gehabt hatte, in ihrer Stimme hören.
„Das wollte ich nicht.“
„Ich weiß, mein Schatz. Ich bin froh, dass dir bei diesem Unfall nichts Schlimmeres passiert ist.“
„Ich auch. Mom, ich muss jetzt auflegen. Wir sehen uns dann nachher.“
„Ja ist gut mein Schatz. Fahrt vorsichtig“, kam es von ihr.
„Das werden wir. Tschüss Mom.“
„Tschüss Jamie.“ Ich legte auf und drehte mich dann zu Sixt um, da mir etwas einfiel.
„Musst du nicht eigentlich zur Uni? Ich möchte nicht, dass du wegen mir dort etwas verpasst.“
„Eigentlich schon, aber die Professoren können auch einen Tag mal auf mich verzichten. Außerdem muss ich dich doch gesund pflegen“, sagte er lächelnd und nahm die Tasche. Anschließend verließen wir das Krankenzimmer. Auf dem Weg aus dem Krankenhaus legte Sixt mir einen Arm um die Taille. Wir gingen zum Parkplatz, wo Nathan das Auto geparkt hatte und Sixt half mir beim Einsteigen. Er startete den Motor und fuhr los. Ich ließ mich in den Sitz sinken und schaute aus dem Fenster. Ich dachte über den Unfall nach. Ich fragte mich, woher ich diese Frau kannte. Sie kam mir so bekannt vor. Aber warum hatte sie das getan? Sixt riss mich aus den Gedanken, als wir vor der Polizeiwache stehen blieben.
„Süße, es tut mir leid. Aber das müssen wir noch eben erledigen, bevor du dich zu Hause ausruhen kannst“, sagte er sanft. Ich wusste, was er meinte. Wir mussten den Vorfall
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