Himmlische Verfuehrung
kleine Auseinandersetzung hattet“, fiel Sixt ein.
„Eine Auseinandersetzung war es eigentlich nicht. Sie tat so, als ob nichts gewesen wäre, und wollte auf gute Freundin machen. Ich habe ihr nur gesagt, sie soll mich in Ruhe lassen. Mehr nicht. An dem Abend waren aber auch Monica und viele andere in der Bar. Jeder hätte es gewesen sein können“, erklärte ich.
„Da muss ich Ihnen recht geben. Ein eindeutiger Beweis ist das nicht. Wir werden der Sache nachgehen. So viele Besitzer eines so teuren Wagens wird es hier nicht geben. Sobald Ihnen noch etwas einfällt oder auch auffällt, sagen Sie uns bitte sofort bescheid. Alle Hinweise bringen uns weiter“, sagte Kommissar Gibson.
„Das werden wir“, erwiderte ich. Wir verabschiedeten uns und verließen das Polizeirevier. In meinen Kopf schwirrte ein großes Durcheinander. So viele Fragen, aber keine passenden Antworten. Wir gingen zum Wagen. Sixt schloss ihn auf und wir setzten uns hinein.
„Keine Sorge. Sie finden diese Frau schon“, sagte Sixt und fuhr los, nachdem er den Wagen gestartet hatte.
„Ich hoffe es. Was ist eigentlich mit meinem Auto? Wo ist das denn jetzt“, fiel mir plötzlich ein.
„Dein Vater hat es abschleppen und in die Werkstatt bringen lassen. Anscheinend hast du dir, als du in den Graben gefahren bist, den Bremsschlauch abgerissen.“
„Das kann sein. Ich hab die ganze Zeit auf die Bremse getreten, aber sie reagierte nicht.“
Als wir bei mir zu Hause ankamen und aus dem Auto gestiegen waren, gingen wir zuerst zu dem Haus von meinen Eltern. Ich wollte meiner Mutter kurz bescheid geben, dass es mir gut ging, damit sie sich keine Sorgen machte. Ich wollte gerade die Tür aufschließen, als sie von meiner Mutter schon geöffnet wurde.
„Hallo ihr beiden. Mein Schatz geht es dir wirklich schon wieder gut“, fragte sie besorgt und umarmte mich.
„Ja Mom. Es geht schon wieder. Der Arzt sagte, dass ich mich heute und morgen noch ausruhen soll.“
„Dann tu das auch mal“, erwiderte sie. Meine Mutter kannte mich. Ich konnte nicht lange einfach so stille liegen bleiben. Das war schon früher so gewesen, wenn ich krank war. Sobald es mir besser ging, hielt mich nichts mehr im Bett.
„Ich sorge schon dafür, dass sie auf der Couch liegen bleibt und sich schont“, sagte Sixt lächelnd.
„Bleibst du bei ihr? Ich rufe sonst im Büro an und nehme mir einen Tag frei“, fragte meine Mutter Sixt.
„Nein, das brauchst du nicht. Ich bleibe bei ihr“, erwiderte er.
„Danke, das ist sehr nett von dir. Gut dann werde ich mich mal auf den Weg ins Büro machen. Dein Vater und ich kommen dann heute Nachmittag bei dir vorbei, um zu sehen, wie es dir geht. Ruhe dich aus“, sagte meine Mutter, nahm ihre Tasche und ging, nachdem sie die Haustür geschlossen hatte zu ihrem Wagen. Wir gingen zu meinen Haus hinüber. Ich schloss die Tür auf und ging hinein. Sixt folgte mir und stellte die Tasche im Flur ab.
„Und was machen wir beiden jetzt“, fragte ich.
„Du legst dich jetzt auf die Couch und ruhst dich aus“, sagte er streng.
„Und du?“
„Ich setze mich neben dich und passe auf, dass du auch liegen bleibst“, erwiderte er.
„Na gut.“ Ich gab mich geschlagen und ging ins Wohnzimmer.
„Sollen wir uns eine DVD anschauen“, fragte Sixt und stand am Schrank vor meiner kleinen DVD-Sammlung.
„Ja. Du darfst dir dieses Mal einen Film aussuchen. Letztes Mal war ich ja dran.“ Ich legte mich auf die Couch und schaute ihm zu. Er fand recht schnell eine DVD und legte sie in den DVD-Player ein. Er holte aus der Küche noch eine Flasche Wasser und zwei Gläser, die er auf den Wohnzimmertisch stellte. Dann kam er zu mir auf die Couch und ich legte meinen Kopf auf seinen Schoß. Sixt drückte auf der Fernbedienung die Starttaste und legte einen Arm um mich. Bei dem Film handelte sich um einen meiner Lieblingsactionfilme. Ich schaffte es bis zur Mitte des Filmes, dann fielen mir die Augen zu.
Als ich aufwachte, war ich mit einer Decke zugedeckt und Sixt saß nicht mehr neben mir. Auch der Fernseher war ausgeschaltet und ich schaute mich verwundert um.
„Sixt?“
„Ja, ich bin hier“, hörte ich ihn und er kam aus der Küche zu mir.
„Wie spät ist es“, fragte ich und war noch etwas verwirrt.
„Ein Uhr. Du hast ganz schön lange geschlafen. Das Essen ist gleich fertig.“
„Du kochst?“
„Ja natürlich. Du musst doch etwas essen.“ Ich stand auf und schwankte dabei. Der Schwindel war noch nicht besser
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