Himmlische Verfuehrung
nicht so einfach war, da ich ihn ständig anschauen musste. Seine Schönheit zog mich einfach regelrecht an.
„Jetzt kannst du das Rad einfach abnehmen und das Neue draufsetzen“, sagte er und tauschte den Reifen. „Dann nur noch die Radmuttern wieder festschrauben, das Auto herunterlassen und fertig ist es.“ Sixt war sehr geschickt und schnell darin. Als er fertig war, stand er auf.
„So das war es schon“, lächelte er.
„Danke, ohne dich wäre ich aufgeschmissen gewesen“, sagte ich und stand ebenfalls auf.
„Kein Problem. Das mache ich doch gerne.“ Er hob die Sachen vom Boden auf. „Wo soll das hier hin?“
„Erst mal in den Kofferraum. Ich entsorge den Reifen dann zu Hause.“ Ich ging hinter das Auto und öffnete den Kofferraum. Sixt legte die Sachen hinein und ich schloss die Heckklappe wieder. Ich musste daran denken, mir einen neuen Reifen als Ersatz zu kaufen. Zum Glück hatte ich einen vollwertigen Reifen, von der gleichen Marke und Größe wie die Anderen, die ich am Auto hatte, so brauchte ich nicht das Ersatzrad gegen einen richtigen Reifen austauschen. Mit einem Ersatzrad durfte man nur bis zur nächsten Werkstatt fahren, um es dann gegen einen normalen Reifen zu tauschen.
„So ich muss dann mal los“, sagte er.
„Danke noch mal.“
„Kein Problem“, erwiderte er. „Wir sehen uns.“ Er lächelte mich mit einem atemberaubenden Lächeln an. Bei dem Anblick schmolz ich dahin.
„Ja“, sagte ich nur. Er ging zu seinem Wagen und stieg ein. Ich stieg in mein Auto ein und fuhr aus der Parklücke. Sixt fuhr vor mir. An der Straße schaute er in den Rückspiegel und lächelte. Ich lächelte ebenfalls. Die ganze Fahrt nach Hause dachte ich an ihn. An sein Lächeln, sein Aussehen, seine Stimme. Er ging mir nicht mehr aus dem Kopf. Anscheinend nervte ich ihn weder mit meinen Blicken in der Mensa, noch hielt er mich für eine Stalkerin. Das hoffte ich zumindest. Aber wenn es so wäre, hätte er mir doch bestimmt nicht geholfen. Er hätte einen großen Bogen um mich gemacht. Er schien mich zu mögen und ich mochte ihn.
Am Donnerstagnachmittag fuhr ich nach der Uni zur Werkstatt. Ich stellte meinen Wagen auf den Parkplatz ab und ging zur Serviceannahme. Eine nette Dame mittleren Alters an der Anmeldung nahm die Daten von mir auf und ich überreichte ihr meinen Autoschlüssel.
„Wie lange wird denn die Inspektion dauern“, fragte ich.
„So ungefähr zwei Stunden. Sie können entweder noch einmal weggehen oder Sie können in unserem Wartebereich warten. Dort steht auch ein Kaffeeautomat“, sagte sie herzlich.
„Dann warte ich“, erwiderte ich und ging in den Wartebereich. Dort setzte ich mich auf einen Stuhl und nahm mir mein Buch, woran ich gerade am Lesen war, aus der Tasche. Es war ein Liebesroman. Es ging um einen Mann und eine Frau, die sich nach einigen Jahren wieder trafen und sich ineinander verliebten. Das Problem war, beide waren jeder in einer festen Partnerschaft. Die Inspektion hatte etwas Gutes. Nicht nur, dass mein Auto durchgecheckt wurde, sondern weil ich so etwas Zeit zum Lesen hatte.
Ich war gerade in mein Buch vertieft, als jemand in den Wartebereich kam und sich neben mich setzte.
„Hi“, sagte eine bekannte Stimme und ich schaute auf. Ich blickte in eisblaue, strahlende Augen. Es war Sixt.
„Hi“, mehr brachte ich nicht heraus.
„Was machst du hier? Ist dein Auto kaputt, oder wieder der Reifen“, fragte er lächelnd und seine weißen Zähne blitzten auf.
„Nein. Die Inspektion war wieder fällig. Und jetzt warte ich, bis sie fertig ist. Und was machst du hier?“
„Die Bremsklötze sind abgefahren und müssen gewechselt werden. Naja, ich habe dich hier sitzen sehen und hab mich entschlossen hier zu warten bis mein Auto fertig ist. Möchtest du einen Kaffee“, fragte er und ging zu dem Automaten.
„Gerne. Mit Milch und Zucker bitte“, sagte ich und kramte in der Tasche nach meinem Portemonnaie.
„Du brauchst dein Portemonnaie nicht herausholen. Ich lade dich ein.“ Sixt warf Geld in den Automaten und drückte auf die passende Taste.
„Danke. Das ist sehr nett von dir.“ Sixt kam mit zwei Kaffeebechern zurück und stellte sie auf den Tisch vor uns ab. Ich nahm einen der Becher und trank einen Schluck.
„Hast du dich an der Uni schon eingelebt“, fragte ich ihn.
„Ja habe ich. Was studiert du eigentlich“, wollte er wissen.
„Wirtschaftswissenschaften.“
„Und was möchtest du nach der Uni gerne machen?“
„Ich
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