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Himmlische Versuchung - Engelsjägerin #1 (German Edition)

Himmlische Versuchung - Engelsjägerin #1 (German Edition)

Titel: Himmlische Versuchung - Engelsjägerin #1 (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kira Licht
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Körpers. Ich ließ es zu, dass er mir das Kleid aus der Hand nahm und es geschickt über einen Barhocker hängte. Er griff um mich herum, zog das lose Band aus meinen Haaren und legte sie mir locker über die Schultern. Seine Finger streiften meinen Hals und es fiel mir schwer, rational zu bleiben.
    »Nicht …«
    Levian nickte und zog die Hand zurück. »Du schaffst es immer noch, dass wir nicht …« Er brach ab und sah nachdenklich zur Seite. »Du bist stärker als ich in dieser Hinsicht«, sagte er dann und belegte damit, dass ich mit meinen Vermutungen ihm gegenüber wohl falsch lag. »Aber es ist richtig so.«
    Ich versuchte, ihn nicht anzusehen, um die Enttäuschung in meinem Gesicht zu verbergen. »Ich gehe jetzt duschen.«
    Levian gab wortlos den Weg frei und ich flüchtete mit gesenktem Kopf ins Bad. Immer wieder musste ich tief durchatmen, um den rasenden Takt meines Herzens wieder in normale Bahnen zu lenken. Ich stand vor dem Spiegel und versuchte mir einzureden, dass es nicht sein durfte. Dass er der Todfeind war. Dass seine Art die meine seit Jahrzehnten erbittert bekämpfte. Dass sie ihn umbringen würden, wenn es herauskäme. Und dass man mich für immer in einer fernen Dimension einsperren würde.
    Es war nur ein Gefühl, versuchte ich mir zum hundertsten Mal vorzubeten. Es ging vorüber, irgendwann. Es gab noch andere und definitiv legalere Alternativen. Attraktive Dämonen, mit denen man auch Spaß haben konnte.
    Bei dem Wort Spaß verzog sich mein Mund zu einem bitteren Lächeln. Levian und ich, wir hatten keinen Spaß, wir empfanden etwas Besonderes füreinander, ein Gefühl, das uns enger zusammenschweißte, als alles was ich bisher erlebt hatte. Spaßig war daran eigentlich nichts.
    Als ich mich einschäumte, fiel mir an meinem verletzten Arm eine Ader auf, die immer noch besonders grell-blau durch meine helle Haut leuchtete. Ich rieb mit dem Finger darüber und plötzlich war sie noch etwas deutlicher zu sehen. Genervt kratzte ich mit dem Fingernagel darüber, bis ich die Haut verletzt hatte und die Ader plötzlich aufgerissen war.
    Eine leuchtend blaue Flüssigkeit trat aus, und als sie meinen Arm hinablief, jagte ein brennender Schmerz den Arm herauf bis in meine Schulter. Ich schrie auf und schüttelte den Arm wie einen Fremdkörper. Endlich hatte das Wasser die Flüssigkeit hinuntergespült und meine Haut schloss sich rasch wieder.
    Im nächsten Augenblick stand Levian mitten im Bad. Er riss die Tür der Dusche auf, sein Blick streifte mich kurz und wanderte weiter zu den Resten der blauen Flüssigkeit, die immer noch in der Duschwanne schwamm.
    »Eine Ader … das blaue Zeug hat mich …«, stammelte ich, dann brach ich völlig hysterisch in Tränen aus.
    Levian zog mich in seine Arme und legte eine Hand schützend um meinen nassen Kopf. Ein Weinkrampf schüttelte mich und ich konnte einfach nicht aufhören zu schluchzen. Ich wollte endlich diese blauen Adern loswerden. Es sollte aufhören, mir Angst zu machen. Warum konnte nicht alles wieder wie früher sein?
    »Es tut mir so leid«, flüsterte Levian. Er griff mit der freien Hand hinter mich und drehte das Wasser aus.
    »Es soll weggehen«, schluchzte ich.
    »Es wird weggehen«, versprach er. »Nur wie lange es noch dauert, kann ich dir nicht sagen.«
    »Warum nicht?«, fragte ich und löste mich von ihm, nur um ihn mit tränenverhangenen Augen böse anzusehen. »Ihr benutzt es, ihr habt es erschaffen, warum wisst ihr nichts darüber?«
    »Wir haben es nicht erschaffen, wir …« Levian unterbrach seinen Satz, als hätte er bereits zu viel gesagt.
    »Ja?«
    »Es tut mir leid, ich kann nicht.«
    »Bitte«, flehte ich. »Ich würde es niemandem verraten.«
    »Das glaube ich«, sagte er und strich durch meine Haare. »Aber es würde dich noch mehr in Gefahr bringen als sowieso schon.«
    »Aber …«
    »Was ist denn überhaupt passiert?«, fragte Levian.
    »Das blaue Zeug, das anscheinend in den Adern ist, ist über meinen Arm gelaufen und hat gebrannt wie Säure.«
    »Ist eine Ader aufgeplatzt?«
    »Ich habe sie aufgekratzt, weil ich wollte, dass sie verschwindet.«
    »Ach, Nikka.« Levian zog mich zurück in seine Arme. »Das musste doch nicht sein.«
    »Doch. Ich kann den Anblick nicht mehr ertragen.«
    Levian lächelte. »Du und dein hitzköpfiges Temperament.«
    »Wer weiß, was das Zeug in mir anstellt? Es soll endlich aus mir raus und …« In dem Moment realisierte ich erst, dass ich nackt war. Das schlichte weiße Shirt, das ich

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