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Himmlische Versuchung - Engelsjägerin #1 (German Edition)

Himmlische Versuchung - Engelsjägerin #1 (German Edition)

Titel: Himmlische Versuchung - Engelsjägerin #1 (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kira Licht
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gekocht, die ich mit Nudeln und viel Gemüse zu einer nahrhaften Mahlzeit gezaubert hatte. Jetzt, wo ich wusste, er würde wieder gesund werden, drängte sich mir die Frage immer fordernder auf, was aus uns werden würde. Ich versuchte , Situationen, in denen wir uns allzu nahe kommen könnten, zu vermeiden, doch manchmal gehorchte mein Körper mir einfach nicht. Levian blieb schon seit über einer Woche einfach nicht mehr im Bett liegen, um sich zu schonen, stattdessen teilten wir uns den Platz in meiner kleinen Wohnung, die kaum Möglichkeiten zum Ausweichen bot. Manchmal wanderte meine Hand wie von selbst zu seiner Hüfte, wenn wir nebeneinanderstanden oder ich an ihm vorbeiging. Auch er schien sich nicht beherrschen zu können und immer wieder jagte ein Prickeln über meinen Körper, wenn er mich wie zufällig berührte.
    Besonders schwer war es für mich, wenn er morgens oder abends halb nackt durch die Wohnung spazierte. Ich betrachtete heimlich seinen breiten Rücken und die kleinen parallel liegenden Hügel auf seiner Haut, dort, wo die Flügel verschwanden, wenn er sie einzog. Seit ich ihn gefunden hatte, hielt er sie vor mir verborgen, vielleicht auch, weil ich so gierig darauf gestarrt hatte, was mir im Nachhinein etwas peinlich war. Manchmal, wenn er mit mir sprach, hörte ich kaum zu, sah stattdessen auf seinen Mund. Der verführerische Schwung seiner Oberlippe machte es mir schwer, dann etwas Richtiges zu antworten.
    In zweifelnden Momenten hatte ich das Gefühl, dem Engel fiel es leichter, sich zu beherrschen. Gerade in der Zeit, in der wir nur gemütlich nebeneinander auf der Couch saßen, er eines meiner Bücher las und ich telefonierte, dann spürte ich, ich musste mich bei ihm nicht verstellen. Er gab mir das Gefühl, dass es passte, so wie wir waren. Doch dann wieder konnte ich mich nicht zurückhalten und lehnte mich an ihn, wunderte mich aber gleichzeitig, dass es ihm nicht schwerzufallen schien, ein wenig Distanz zu wahren.
     
    Nach einem wieder sehr ereignislosen Nachtdienst hatte ich meinen freien Tag in dieser Woche. Und wie üblich eine Verabredung zum Abendessen bei meinen Eltern. Meine Schwester hatte mir aufgetragen, ihr das geliehene Kleid mitzubringen, was schwierig werden würde, weil ich es hatte wegschmeißen müssen, da es völlig zerstört gewesen war. Levian hatte mir heimlich den Träger an dem grünen Kleid angenäht, während ich zur Nachtschicht gewesen war. Das stellte ich fest, als ich mal wieder panisch und unter Zeitdruck meinen Schrank aufriss, um mich dem viel gehassten Kleiderproblem zu stellen. Ich schnappte mir das Kleid und ging hinüber ins Wohnzimmer, wo Levian auf meiner Couch saß und einen Teller Suppe löffelte. Wie so oft, wenn ich ihn in letzter Zeit sah, wollte ich ihn fragen, ob er mir sagen konnte, warum mein Team und ich von jetzt auf gleich nichts mehr zu tun hatten. Wo die Engel alle hin verschwunden waren. Wer oder was ihn so sehr verletzt hatte, als ich ihn fand. Und was aus ihm würde, wenn sich unsere Wege trennten.
    Doch dann lächelte er mich an und ich verschob die Fragen wieder auf morgen. Nur einen Tag, sagte ich mir, nur einen Tag noch, dann fragst du ihn endlich. Doch die Angst, er könnte mich dann sofort verlassen, ließ mich zögern.
    »Das machst du also, wenn ich arbeiten bin?«, sagte ich und hielt das Kleid hoch.
    »Eigentlich durchsuche ich deine Wohnung«, erwiderte er trocken. »Aber wenn dazwischen ein bisschen Zeit übrig ist, setze ich deine Garderobe wieder instand, richtig.« Sein Lächeln war etwas zu mechanisch, um herzlich zu wirken. »Das war ein Scherz«, fügte er hinzu und sein Gesicht entspannte sich, als er die Hand nach mir ausstreckte und mich zu sich winkte. »Nun schau nicht so. Komm her und setz dich einen Moment zu mir.«
    »Ich bin schon zu spät dran«, sagte ich matt und kämpfte gegen plötzliche Zweifel, einen Funken Misstrauen und meinen allzu willigen Körper an, der nach der Nähe des Engels lechzte. Er stellte seinen Teller zur Seite und stand auf. Ich erkannte seine Absicht und wich ein Stück zurück. »Und ich muss noch duschen«, plapperte ich. »Und meine Haare.«
    »Was ist mit deinen Haaren?«, fragte er und kam einfach immer näher.
    »Ich brauche eine Frisur«, flüsterte ich, als er schließlich vor mir stand. Groß und kräftig. Imposant. Wohlriechend … unerträglich anziehend.
    »Tut mir leid, da werde ich dir keine Hilfe sein.« Seine dunkle Stimme vibrierte in jeder Faser meines

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