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Himmlische Versuchung - Engelsjägerin #1 (German Edition)

Himmlische Versuchung - Engelsjägerin #1 (German Edition)

Titel: Himmlische Versuchung - Engelsjägerin #1 (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kira Licht
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war ich schon aus dem Wagen gesprungen und um das Auto herumgelaufen. Erst jetzt fiel mir auf, dass seine Flügel verschwunden waren.
    Er fing meinen enttäuschten Blick auf. »Ach, es waren die Flügel?«, fragte er und baute sich vor mir auf.
    »Unsinn«, blaffte ich und auf meinen Wangen glühte es erneut. Ich fasste ihn unwirsch am Arm und zog ihn hinter mir her. Im Aufzug fing er schon wieder an zu spekulieren.
    »Lass mich raten: Du hast vier hungrige Kinder und ich bin das Abendbrot? Oder du hast einen bequemen Geliebten und ich bin sein Geschenk? Oder du hast eine kranke Großmutter, die …«
    »Mund halten, Engel.« Ich zog meine Waffe und holte damit scheinbar bedrohlich aus.
    »Du willst mich schon wieder k. o. schlagen? So langsam werde ich bleibende Schäden davontragen.«
    Ich verdrehte die Augen und wendete mich von ihm ab, weil ich fast gelächelt hätte. Er war halb tot, aber er brachte mich zum Lachen. Was um alles in der Welt hatte ich mir bei der Aktion nur gedacht?
    Auf meiner Etage angekommen, stürmte ich voraus und hantierte mit meiner Codekarte. Als die Tür endlich aufsprang, war er gerade hinter mir zum Stehen gekommen. Ich griff wieder einmal nach seinem Arm und zog ihn in mein Badezimmer, denn Blutflecken auf dem Teppich fand ich genauso nervig wie kollabierende Engel auf meiner Lieblingscouch.
    Der Engel blinzelte, als die Halogenstrahler ihre volle Kraft entfalteten. In diesem hellen Licht sah er noch elender aus als auf der halbdunklen Straße. »Du musst dein    T-Shirt ausziehen, damit ich mir deine Verletzungen ansehen kann.«
    Er sah mich an, als wollte er das eben Gesagte nicht glauben. »Dämonen sind unsterblich, wieso solltest du dich mit Verletzungen auskennen?«
    »Engel, dein T-Shirt«, wiederholte ich ungeduldig.
    »Le-vi-an«, buchstabierte er daraufhin ungerührt.
    Dieser Engel machte mich wahnsinnig. Ich unterdrückte den spontanen Wunsch, ihm wieder meine Waffe vor den Kopf zu schlagen. Nur mit einer übermäßig großen Portion Selbstbeherrschung schaffte ich es, meine Energien umzuleiten und stattdessen an seinem zerlumpten Oberteil zu reißen.
    »Nikka!« Seine melodische Stimme hallte durch mein kleines Badezimmer, brach sich an den steinernen Fliesen und schien den ganzen Raum auszufüllen. Rote Tropfen landeten auf den weißen Kacheln und der Engel presste eine Hand auf seine Wunde. Offensichtlich hatte ich in meiner grobmotorischen Art den auf der Wunde festgeklebten Stoff abgerissen und nun blutete sie wieder.
    »Was soll das alles?«, fragte er bedeutend leiser.
    »Dein T-Shirt«, sagte ich und imitierte seinen sturen Blick von vorhin. Die Augen des Engels leuchteten wütend auf und mit einem hastigen Griff riss er sich den blutgetränkten Fetzen vom Leib. Sein Oberkörper war breit, mit den langen, sehnigen Muskeln, die schon in frühester Kindheit trainiert worden waren. Die grausamen Kratzer und das angetrocknete Blut konnten nicht verheimlichen, dass er ein Krieger sein musste.
    »Zufrieden?«, fragte er unfreundlich.
    Ich nickte ein wenig ertappt. Sofort wurde seine Stimme wieder weicher.
    »Mir ist nicht mehr zu helfen«, flüsterte er.
    »Unsinn.« Ich sah mir seine Wunde an. Sie war tief und sie blutete heftig. Ein Glück, dass ich nicht mehr hungrig war. Die Kratzer auf seiner Haut waren bereits verkrustet und am Oberarm entdeckte ich lediglich die Narbe einer Stichwunde. Wie schaffte ich es nur, die Blutung zu stoppen? Grübelnd richtete ich mich auf.
    Plötzlich griff er in meine Haare und hielt eine der langen schwarzen Strähnen prüfend ins Licht. »Das ist faszinierend«, sagte er. »Man könnte annehmen, deine Haare wären einfach nur schwarz, aber wenn das Licht darauf fällt, sieht man, dass sie einen tiefgrünen Schimmer haben.«
    »Engel«, zischte ich. »Lass sofort meine Haare los.«
    Langsam ließ er die Strähne aus seinen Fingern gleiten. »Es ist ein Sprachfehler oder so etwas, stimmt’s? Du kannst kein L aussprechen. Gib es doch einfach zu.«
    »Wie bitte?«
    »Du kannst kein L aussprechen.«
    »Wie? Kein L?«
    »L wie Levian.«
    »Engel, du nervst.«
    »Warum verschleppst du mich in deine Wohnung?«
    Leider gingen mir an genau diesem Punkt die guten Argumente aus. Ich schnaufte. Erst jetzt bemerkte ich, dass das Blut immer rascher auf die Kacheln tropfte.
    »Ich … kann nicht …«, flüsterte der Engel, sank auf die Knie und sein Kopf schlug hart auf den Bodenfliesen auf.
    Erschrocken ließ ich mich neben ihm nieder. Seine

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