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Himmlische Versuchung - Engelsjägerin #1 (German Edition)

Himmlische Versuchung - Engelsjägerin #1 (German Edition)

Titel: Himmlische Versuchung - Engelsjägerin #1 (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kira Licht
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brauchte dringend eine Idee. Wenn ich nur in den Gang käme, von dem die Kammern abgingen, könnte ich versuchen, den Raum mit den Medikamenten zu finden. »Ich muss dringend in die Asservatenkammern«, sagte ich frei heraus.
    Er sah einmal komplett an mir hinunter, sein Blick registrierte mein übernächtigtes Gesicht, mein abgerissenes Aussehen und meine offensichtliche Nervosität. Dabei verzog er keine Miene, stattdessen schmatzte er einmal verächtlich, nachdem er mit den Augen wieder an meinen zerzausten Haaren angekommen war. »Ach wirklich.«
    Ich nickte bestimmt und versuchte, wenigstens ein kleines bisschen wichtig zu gucken. Der Variati schmatzte noch einmal und machte keine Anstalten, mich weiter zu beachten. Er kratzte sich geräuschvoll am Rücken. Plötzlich hatte ich eine Idee. »Ich soll einen der Schwertgriffe holen, die wir bei einem Einsatz vergangene Nacht erbeutet haben. Es ist wichtig«, fügte ich noch energisch hinzu.
    Der Variati entknotete die langen Arme und lehnte sich über die Theke zu mir herüber. »Das klingt alles spannend«, sagte er gedehnt und bewies mir das Gegenteil. »Sie haben sicherlich das Anforderungsformular 36c dabei, unterschrieben von ihrem Vorgesetzten natürlich und das Bestätigungsformular 36d, unterschrieben von einem Waffenexperten, der die Anforderung bestätigt, sowie das Dringlichkeitsformular 1b, das eine direkte Mitnahme der angeforderten Ware rechtfertigt. Ja?«
    Das war das erste Mal, dass eine seiner Äußerungen tatsächlich wie eine Frage klang. »Formulare?«
    Er schmatzte erneut und sah mich mit einem misstrauischen Blick an. »Sie arbeiten aber hier, ja? Zeigen Sie mir zuerst mal ihren Zugangscode.«
    Wortlos hielt ich ihm den Barcode aus Narbengewebe unter die Nase. Zum Glück befand sich dieser an meinem rechten, unverletzten Arm. Der Variati holte einen mobilen Scanner hervor, es piepte einmal kurz und er schien fast erleichtert, als er das Gerät wieder weglegte. »Sie haben also keinerlei Dokumente dabei?«
    »Es ist dringend«, sagte ich durch fast geschlossene Zähne.
    »Dringend … soso.«
    »Allerdings.«
    »Nichts kann so dringend sein, dass man es nicht schafft, ein, zwei Bögen Papier auszufüllen.«
    »Ach ja?«, blaffte ich. Ich zog das Bündchen meines Shirts hoch und knallte ihm meinen blau gemusterten Arm auf die Theke. »Und was halten Sie davon?«
    Der Variati machte einen Schritt zurück, seine Augen weiteten sich in stummem Entsetzen. »Was ist das?«
    »Keine Ahnung.« Ich zog den Stoff des Ärmels zurück an seinen Platz. »Aber wenn ich nicht gleich den Schwertgriff mitnehmen kann, dessen Feuer dies bei mir angerichtet hat, werde ich wohl ziemlich sicher die erste Tote der Unsterblichen sein«, bluffte ich. Hoffte ich.
    Der Variati griff fahrig nach einem Telefonhörer, während er immer noch ein wenig bleich um die Nase aussah. »Ich rufe ihnen jemand, der sie führt.«
    »Nein«, sagte ich schnell. Etwas zu schnell. Er ließ den Hörer sinken und sein Blick wurde wieder misstrauisch.
    »Wir wissen noch nicht, ob es sich vielleicht … überträgt«, bluffte ich weiter und hustete zur Bekräftigung besonders dramatisch.
    Der Variati schien wie versteinert. »Wie bitte?«
    »Es könnte sein, dass es sich auf andere Dämonen überträgt«, wiederholte ich. »Wenn mich jemand begleitet, könnte es sein, dass wenn er mir zu nah kommt, er vielleicht … irgendwann … auch so aussieht.«
    »Du meine Güte«, murmelte der Variati.
    »Ja, die Engel …«, sagte ich. »Sie rüsten auf.« Ich beugte mich vertraulich zu ihm hinüber. »Man spricht von … Magie.« Ich hustete noch mal direkt auf die Theke.
    Der Variati trat einen weiteren Schritt zurück und sein rechtes Augenlid zuckte nervös.
    »Wieso laufen Sie frei herum, wenn Sie kontaminiert sind? Sollten Sie nicht bei unseren Experten sein, die dafür sorgen, dass Sie diese …« Er deutete auf meinen Arm. »… dieses da wieder loswerden? Sie werden mich anstecken. Sie werden das ganz Hauptquartier anstecken.« Er angelte sich wieder den Telefonhörer. »Name? Ich werde ihren Vorgesetzten anrufen. So eine Unverschämtheit!«
    O nein. Jetzt hieß es, sich zu beeilen. »Danke, ich finde den Weg allein.«
    »Hallo!« Der Variati schien regelrecht panisch. »Sie dürfen nicht …!«
    Ich sprintete den Gang hinunter und ignorierte sein wütendes Gebrüll. Hastig drehte ich mich einmal im Kreis. Alle Türen sahen gleich aus und keine von ihnen war beschriftet. Verdammt! Jede von

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